Fondsmanager



Das nennt man Timing. Als Laure Négiar von Juni bis Dezember 2008 erstmals zu Comgest kam, wollte die Studentin reinschnuppern, wie es bei einer Fondsgesellschaft zugeht. Was sie erlebte, war die größte Finanzkrise seit den 1930er Jahren. "Ich war beeindruckt, wie ruhig das Comgest-Team damals reagiert hat", sagt sie heute. "Davor habe ich großen Respekt". Seit sechs Jahren gehört die Franco-Amerikanerin selbst zum Comgest-Team und managt zusammen mit Céline Piquemal-Prade und Vincent Houghton den Comgest Monde. Piquemal-Prade arbeitet bereits seit dem Jahr 2003 für Comgest, Houghton seit 2009.

Anlagestrategie



"Wir suchen das Beste vom Besten", erklärt Négiar. "Die beste Qualität und das beste Wachstum". Konkret heißt dies: Die Unternehmen müssen finanziell solide sein, stark wachsen und profitabel sein. Und dies möglichst lange und so, dass die Comgest-Manager dies gut vorhersehen können. Zudem sollen die Aktien günstig bewertet sein. Diese Kriterien wenden Négiar und ihre Kollegen strikt an. Zwar seien die Comgest-Titel meist etwas höher bewertet als der Durchschnitt des Marktes, räumt Négiar ein. "Dafür wachsen die Gewinne unserer Titel deutlich schneller als der Markt sowie für eine längere Zeit", sagt sie. "Dieser Vorsprung beim Gewinnwachstum führt auf längere Sicht zu einer Outperformance der Comgest-Fonds".

Portfolio



Im Portfolio halten Négiar und ihre Kollegen lediglich 30 bis 40 Titel, die jeweils einen Börsenwert von mindestens einer Milliarde US-Dollar aufweisen müssen. Dabei schöpfen sie aus den Titeln, die bereits in den regionalen Comgest-Fonds enthalten sind. Zu ihren Top-Ten zählen derzeit zum Beispiel der US-Medizintechnikwert Becton, Dickinson and Company (6,0%), der chinesische Spirituosenhersteller Kweichow Moutai (3,7%) sowie Daikin Industries (3,5%), ein japanischer Hersteller von Klimaanlagen. "Besonders gern kaufen wir Qualitätstitel, deren Kurse nach vermeintlich schlechten Nachrichten gefallen sind", so Négiar. Auffällig: Regional stammen nur 31 Prozent der Titel aus den USA. Auf Japan entfallen 29 Prozent, auf die Schwellenländer 22 Prozent und auf Europa 14 Prozent. "Gewichten wir Japan so hoch, weil Premierminister Shinzo Abe ein Genie ist?", fragt Négiar? "Nein, dies beruht einzig auf unserem Stockpicking".

Rendite-Risiko-Profil



In den vergangenen 15 Jahren zählte der Comgest Monde trotz niedriger US-Quote zu den besten globalen Aktienfonds. Besonders in Baissejahren wie 2002, 2008 oder 2011 schlug er sich besser als der MSCI AC World.

Fazit: Comgest setzt auf krisensichere und gewinnstabile Titel. Daher konnten die Comgest-Manager 2008 so ruhig bleiben.