Apple zufolge blieb der Umsatz im abgelaufenen Quartal mehrere Milliarden Dollar unter dem selbstgesteckten Ziel. Grund hierfür sei der enttäuschende iPhone-Absatz in China. Dies passe in das Bild einer Konjunkturabschwächung in der Volksrepublik, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

Apple-Aktien brachen im vorbörslichen US-Geschäft zeitweise um neun Prozent ein. Damit zeichnete sich der größte Tagesverlust seit sechs Jahren ab. Unter die Räder kamen auch die Papiere von Zulieferern wie Dialog Semiconductor, IQE und AMS. Letztere stürzten um knapp 20 Prozent ab und waren mit 18,51 Franken so billig wie zuletzt vor fünf Jahren.

Andere Technologiewerte verloren ebenfalls, der europäische Branchenindex fiel auf ein Zwei-Jahres-Tief von 376,16 Punkten. An der Wall Street signalisierte der Terminkontrakt auf den Technologie-Index Nasdaq ein Eröffnungsminus von knapp zwei Prozent. Aus den Depots flogen außerdem Luxusgüter-Hersteller, die stark vom China-Geschäft abhängen. Die Titel von Firmen wie Burberry, Moncler, LVMH und der Gucci-Mutter Kering verloren bis zu vier Prozent.

ZALANDO UND NEXT IM AUFWIND

Gegen den Trend legten die Aktien von Zalando in der Spitze 6,1 Prozent zu. Dem "Handelsblatt" zufolge könnte der chinesische Amazon-Rivale Alibaba den größten europäischen Online-Modehändler übernehmen. "Die Spekulationen um Zalando sind nicht ganz neu, aber durch den Zeitungsbericht haben sie neue Nahrung erhalten", sagte ein Händler.

In London steuerten die Papiere von Next mit einem Plus von bis zu acht Prozent auf den größten Tagesgewinn seit fast eineinhalb Jahren zu. Nach einem schwierigen November sei das Weihnachtsgeschäft sehr gut gelaufen, konstatierten die Analysten des Brokerhauses Peel Hunt. Dank einer starken Online-Nachfrage wuchs der Umsatz des Modehändlers um 1,5 Prozent. Im Windschatten von Next gewannen die Aktien von Konkurrenten wie Marks & Spencer und der Primark-Mutter AB Foods jeweils etwa zwei Prozent.

Die anhaltenden Konjunktursorgen trieben einige Anleger in "sichere Häfen". So verteuerte sich die "Antikrisen-Währung" Gold um bis zu 0,6 Prozent und markierte mit 1292,32 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erneut ein Sieben-Monats-Hoch.

Gefragt war auch der japanische Yen, der den größten Kurssprung seit zwei Jahren verbuchte. In der Nacht fiel der Dollar bei dünnen Umsätzen - die japanische Börse war wegen eines Feiertages geschlossen - binnen Minuten um bis zu 3,6 Prozent auf ein Neuneinhalb-Monats-Tief von 104,96 Yen. Am Nachmittag notierte er noch ein Prozent im Minus bei 107,89 Yen.

rtr