Rund zweieinhalb Monate sind seit unserem letzten DAX-Check vergangen. Zehn Wochen, die es in sich hatten. Etwa 1000 Punkte oder knapp neun Prozent rauschte der Index bis zum Jahresende in die Tiefe. Unsere damalige vorsichtige Einstufung - nicht einmal die Hälfte der 30 Standardwerte trugen das Prädikat "Kaufen" - erwies sich somit in der Nachschau als richtig.

Mit dem Start in das neue Jahr haben die Kurse zwar einen Richtungswechsel eingeschlagen, das Niveau von Ende Oktober aber längst nicht erreicht. Trotz der Kursabschläge ist die Bewertung nicht gesunken. Im Gegenteil: Auf Basis der erwarteten Gewinne für 2018 erhöhte sich das DAX-KGV sogar von 12,2 auf 12,3. Das liegt daran, dass die Analysten ihre Ergebniserwartungen zuletzt spürbar senkten. Dieser negative Trend lässt sich allerdings bereits seit Längerem erkennen. Die Gewinnrevisionen der vergangenen sechs Monate belaufen sich auf minus 3,9 Prozent. Das gleiche Bild zeigt sich mit Blick auf das laufende Jahr. Die Konsensschätzungen für 2019 nahmen im gleichen Zeitraum um 4,6 Prozent ab.

Die erhöhte Vorsicht ist das Spiegelbild der politischen Risiken sowie der globalen Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Zwar gehen Experten weiterhin von positiven Wachstumsraten in vielen Ländern aus, allerdings werden diese deutlich geringer ausfallen als in den Vorjahren. Deutschland dürfte keine Ausnahme sein. "Wir haben echte Kapazitätsengpässe", beschreibt Julius-Bär-Volkswirt David Kohl die Lage in der heimischen Wirtschaft. Hinzu kommt, dass die deutsche Exportwirtschaft von der nachlassenden konjunkturellen Dynamik in China ausgebremst wird. Folglich erwartet der Experte für 2019 nur ein Plus von 1,5 Prozent.

Dass die Sorgen um den Aufschwung in Deutschland nicht grundlos sind, zeigen jüngste Konjunkturdaten. So drosselten die Unternehmen ihre Produktion im vergangenen November zum dritten Mal in Folge und mit 1,9 Prozent so stark wie seit Juli 2018 nicht mehr. Daher wundert es nicht, dass sich die Stimmung eintrübt. Die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen immer pessimistischer. Im Dezember fiel das Geschäftsklima um einen Punkt auf 101,0 Zähler. Es sank damit den vierten Monat in Folge. "Wir sind in eine Phase der Abkühlung eingetreten", kommentierte Konjunkturchef Timo Wollmershäuser vom Ifo-Institut die Ergebnisse. Die Münchner Wirtschaftsforscher strichen daraufhin ihre Wachstumsprognose für 2019 von zuvor 1,9 auf 1,1 Prozent zusammen.

2018 legte das BIP um 1,5 Prozent zu. Diese Rate impliziert ein positives Wachstum im Schlussviertel, nach einem negativen Vorzeichen im dritten Quartal. "Dass es bei einem blauen Auge blieb, ist vor allem dem robusten privaten Konsum und den Investitionen zu verdanken", erklärt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

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Belastungsfaktoren für die Märkte



Die weitere wirtschaftliche Entwicklung diktiert letztendlich die Richtung des Aktienmarktes in diesem Jahr. Zur makro-ökonomischen Lage gesellen sich einige politische Risiken. Große Unsicherheiten gehen weiterhin von US-Präsident Donald Trump aus. Zwar keimten zuletzt Hoffnungen auf eine baldige Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China auf, nachdem es Fortschritte in den Gesprächen zwischen den beiden Nationen gegeben hatte. Doch ist unklar, für welche weiteren Spannungen Trump in seiner Handelspolitik in Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 sorgen wird.

Zusätzliche Belastungsfaktoren sind Italien und Großbritannien. Durch die expansive Fiskalpolitik in Rom könnte sich 2020 ein "großes Problem beim Budget" ergeben, warnt etwa EU-Kommissionsvizechef Valdis Dombrovskis. Das Land, dessen öffentliche Verschuldung nahezu sechsmal so hoch ist wie in Griechenland, könnte nach Ansicht des LGIM-Strategen Christopher Jeffery das globale Finanzsystem ins Wanken bringen. "Italien ist zu groß, um nach dem Vorbild anderer Eurostaaten finanziell aufgefangen zu werden", mahnt Jeffery.

Das alles überlagernde Thema aktuell ist allerdings der Brexit. Die Abstimmung am Dienstag (nach Redaktionsschluss) entscheidet darüber, ob Großbritannien tatsächlich wie geplant am 29. März die EU verlassen kann. Andernfalls ist möglicherweise ein Plan B gefragt. Weitere Verhandlungen in Brüssel, ein neues Referendum oder Neuwahlen wären denkbar. Wie auch immer es kommt, eines steht fest: Sollte das Land die EU ohne einen Deal verlassen, werden die Unsicherheiten die Märkte wieder einholen. "Ein harter Brexit würde in Großbritannien sicherlich eine Wirtschaftskrise heraufbeschwören, und auch für den Rest von Europa drohen erhebliche Wachstumseinbußen", bringt es Volkswirt Stefan Bielmeier von der DZ Bank auf den Punkt.

Auf die Gewinne kommt es an



Um einschätzen zu können, wohin sich die Kurse in diesem Jahr bewegen werden, darf eine Analyse der Unternehmensgewinne nicht fehlen. Auch wenn, wie bereits eingangs erwähnt, die Ergebnisschätzungen zuletzt nach unten revidiert wurden, können sich die Prognosen sehen lassen. Aktuell geht der Konsens von einem Ergebniswachstum von 11,4 Prozent für den DAX aus. Unterstellt man ein KGV von 12,8, was dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre entspricht, und multipliziert man dieses mit den Gewinnerwartungen für 2019, errechnet sich ein DAX-Ziel von rund 12 300 Punkten. Sollten aber die skizzierten negativen Faktoren 2019 die Oberhand gewinnen, ist es auch möglich, dass der DAX noch einmal die 10 000er-Marke testet.

Dem Stockpicking, also der gezielten Auswahl einzelner aussichtsreicher Titel, räumen wir im Börsenjahr 2019 daher höchste Priorität ein. Den Fokus sollten Anleger verstärkt auf Qualitätsunternehmen mit guten Bilanzen und weniger zyklischen Umsätzen und Gewinnen legen. Dass es nicht einfach ist, Jahr für Jahr das Ergebnis zu steigern, beweist ein Blick in die Bücher der Konzerne. Eine Auswertung unserer Datenbank zeigt, dass es aktuell nur drei Unternehmen im DAX zugetraut wird, die Gewinne je Aktie zwischen 2014 und 2019 stetig zu steigern: Infineon, Allianz und Adidas. Die beiden letztgenannten stufen wir als Favoriten für dieses Jahr ein. Während der Versicherungsriese mit einer hohen Dividendenrendite besticht, überzeugt der Sportartikelhersteller mit überdurchschnittlichem Wachstum. Ein satter Gewinnanstieg von 34 Prozent pro Jahr errechnet sich bei Adidas zwischen 2014 und 2019. Weitere Favoriten stellen wir Ihnen nachfolgend vor.



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Auf einen Blick: DAX-Analyse











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Adidas-Aktie: Die Feste feiern, wie sie fallen


Weniger aus sportlicher, sondern vielmehr aus unternehmerischer Sicht ist 2019 für Adidas ein besonderes Jahr. Der in Herzogenaurach ansässige Sportartikelkonzern feiert sein 70. Jubiläum. Am 18.August 1949 begann Adolf "Adi" Dassler, der jüngere Bruder von Rudolf Dassler, dem Gründer von Puma, Sportschuhe zu produzieren. Heute ist das Drei-Streifen-Logo neben dem "Swoosh" des US-Konkurrenten Nike die bekannteste und erfolgreichste Sportartikelmarke der Welt.

Wie gut Adidas am Markt ankommt, zeigt ein Blick in die jüngste Historie. In den vergangenen fünf Jahren legten die Umsätze von 14,2 auf 21,1 Milliarden Euro zu - ein Wachstum von knapp 50 Prozent. In dieser Zeit wurde das Unternehmen auch immer profitabler. Die operative Marge verbesserte sich von 8,7 auf 9,8 Prozent. Das vergangene Geschäftsjahr dürfte sich nahtlos in den positiven Trend eingefügt haben. Insbesondere aufgrund florierender Geschäfte in Nordamerika und China hob Vorstandschef Kasper Rorsted die Prognose im Herbst noch einmal an. Erwartet wird ein Gewinnwachstum von 16 bis 20 Prozent.

Die hohe operative Leistungsfähigkeit wird an der Börse honoriert. Bereits seit Jahren läuft die Aktie dem DAX auf und davon. Selbst im turbulenten Jahr 2018 legte die Adidas-Aktie um 9,1 Prozent zu und sicherte sich damit im Performance-Ranking den dritten Platz. Und auch im Jubiläumsjahr 2019 drückt Adidas weiter aufs Tempo und nimmt aktuell sogar die 200er-Marke wieder ins Visier. Zusätzliche Unterstützung bietet ein Aktienrückkaufprogramm. 2019 sollen eigene Titel im Wert von 800 Millionen Euro erworben werden, der überwiegende Teil davon wird eingezogen.



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Deutsche Börse-Aktie: Das Auf und Ab füllt die Kassen


Ohne Zweifel kosten die Kurskapriolen in den vergangenen Monaten den Anlegern nicht nur Nerven, sondern auch Geld. Doch des einen Leid, ist des anderen Freud. Eine hohe Volatilität zieht in der Regel einen stärkeren Handel nach sich, und das wiederum lässt die Kassen bei der Deutschen Börse klingeln. So legte der Umsatz 2018 um 17 Prozent auf 1,72 Billionen Euro zu und erreichte den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008.

Folglich blickt Börsenchef Theodor Weimer auf ein erstes erfolgreiches Jahr zurück. Am 1. Januar 2018 hatte der 59-jährige Manager seinen Vorgänger Carsten Kengeter beerbt, der über eine Insider-affäre gestolpert war. Weimer gibt sich mit dem Erreichten aber nicht zufrieden. Im Gegenteil, der Chef dürstet nach Expansion. "Wir brauchen größere Deals, die uns weiter nach vorne bringen", sagt Weimer und fügt hinzu: "Der Abstand zwischen uns und den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE aus den USA darf nicht zu groß werden." Kleinere Akquisi-tionen hat der Konzern in den zurückliegenden Monaten bereits gestemmt. Für jeweils knapp 100 Millionen Euro verleibten sich die Frankfurter die Fondsplattform Swisscanto und die Devisenhandelsplattform GTX ein.

Für eine positive Überraschung könnte Weimer auch mit der Bilanz für 2018 sorgen. Angestrebt wird ein Wachstum beim Nettoergebnis von mindestens zehn Prozent. Da im vierten Quartal die Turbulenzen an den Börsen im Jahresvergleich am stärksten waren, sollte das Unternehmen das Ziel locker erreicht haben. Geht es nach dem Analystenkonsens, wird sich der positive Wachstumskurs auch im laufenden Jahr fortsetzen. Dies sollte der Aktie weitere Gewinne bescheren.



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Deutsche Telekom-Aktie: Defensiver Charakter, offensives Wachstum


In unruhigen Börsenzeiten kann es nicht schaden, das Depot etwas defensiver auszurichten. Eine Möglichkeit dazu bietet die Deutsche Telekom. War der Bluechip lange Zeit als "Langweiler" verpönt, stellte die Aktie in den vergangenen Monaten ihre Qualitäten unter Beweis. Während der DAX im vierten Quartal um rund 14 Prozent abtauchte, kletterte der Kurs des ehemaligen Monopolisten knapp sieben Prozent empor. Der Grund für die positive Entwicklung ist aber nicht nur im defensiven Charakter zu finden. Das Unternehmen überzeugt auch auf der Wachstumsseite.

So schraubte der Konzern seine Prognose im vergangenen Jahr gleich dreimal nach oben. Letztlich wird mit einem bereinigten Betriebsergebnis von rund 23,6 Milliarden Euro gerechnet. Das Zugpferd ist dabei das US-Geschäft. T-Mobile US erzielte im dritten Quartal dank eines starken Kundenzuwachses einen Umsatzrekord und einen Gewinnsprung von 45 Prozent. Spannend wird nun, ob es der Mobilfunktochter in diesem Jahr gelingt, sich im dritten Anlauf mit dem Konkurrenten Sprint zusammenzuschließen. Aktuell prüft das US-Justizministerium die Pläne für die 26 Milliarden Dollar schwere Fusion.

T-Mobile US rechnet mit einer Genehmigung im zweiten Quartal. Auch hierzulande wird es in der ersten Jahreshälfte interessant. Die Netzagentur versteigert nämlich die 5G-Lizenzen. Noch aber herrschen darüber große Unstimmigkeiten. Nicht nur der Platzhirsch, auch Vodafone und Telefónica Deutschland wehren sich gegen die Öffnung der eigenen Netze für Kunden der Wettbewerber. Folglich wird die Politik den Konzernen noch entgegenkommen müssen. Die T-Aktie sollte dieses Jahr also weiter im Rampenlicht stehen.



Auf Seite 7: Lufthansa





Lufthansa-Aktie: Kurs-Triebwerke sind bereit zur Zündung


Nun ist es amtlich: Die Lufthansa ist 2018 erneut die größte Fluglinie Europas. Im Jahr 2018 flogen 142,3 Millionen Menschen mit der Lufthansa und ihren Töchtern wie Eurowings, Swiss und Austrian Airlines. Das waren rund zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit beförderte die Kranich-Airline rund drei Millionen Menschen mehr als der ärgste Konkurrent Ryanair. Die Auslastung der Flugzeuge auf den mehr als 1,2 Millionen Flügen war nach Angaben des Unternehmens so hoch wie nie zuvor: Von 100 Sitzen waren theoretisch 2018 im Schnitt 81,4 belegt.

An der Börse hatte die Lufthansa-Aktie im vergangenen Jahr allerdings das Nachsehen. Rund die Hälfte des Anstiegs aus dem Jahr 2017 musste der Titel wieder abgeben. Die Gewinnaussichten sind jedoch längst nicht so schlecht wie der Kursverlauf. Das lässt sich auch an der Bewertung ablesen: Mit einem 2019er-KGV von fünf ist die Lufthansa-Aktie die günstigste im DAX. Und das, obwohl Europas größte Fluggesellschaft sich dem 2017 erreichten Rekordniveau beim Ergebnis wieder annähert. Die Hoffnung auf billiges Kerosin - der Ölpreis gab in den vergangenen drei Monaten um mehr als ein Viertel nach - sowie auf weitere Übernahmen sorgen für ein positives Umfeld. Hinzu kommt ein möglicher Verkauf der wenig profitablen Catering-Tochter LSG Sky Chefs. Um sich bestens für die Zukunft zu rüsten, steht derzeit auch die Techniksparte auf dem Prüfstand.

Die Aussichten auf eine steigende Profitabilität sollte dem Aktienkurs der Kranich-Airline im laufenden Jahr wieder mehr Schubkraft verleihen. Darüber hinaus wirft das Papier eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 4,3 Prozent ab.



Auf Seite 8: Merck





Merck-Aktie: Hohes Wachstum zum günstigen Preis


Deutlich besser als der Markt schlug sich 2018 Merck. Während der Gesamtmarkt in die Tiefe rauschte, gelang der Aktie eine Nullrunde. Die Relative Stärke sorgte auch dafür, dass sich der Titel als einer der wenigen im DAX noch über der 200-Tage-Durchschnittslinie befindet. Dies sollte 2019 so bleiben, denn der Pharma- und Chemietitel hat das Zeug zu weiteren Kursgewinnen. So könnte schon bald die nächste Zulassung eines Medikaments anstehen.

Nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA "M7824" Ende Dezember bereits als "Orphan Drug" bei seltenen und aggressiven Tumoren des Magen-Darm-Trakts eingestuft hatte, darf sich Merck auch in Europa Hoffnung auf eine schnelle Entscheidung über die Zulassung machen. Vielversprechend ist zudem die jüngste Vereinbarung zur Entwicklung von Krebstherapien mit der US-Biotechfirma Intrexon. Dabei geht es um T-Zell-Therapien auf Basis chimärer Antigenrezeptoren (CAR-T). Kepler-Cheuvreux-Analyst David Evans steht den Entwicklungen von Merck positiv gegenüber: "Die Produktentwicklung, vor allem im Segment Immunonkologie, könnte den Darmstädtern nach 2020 das sektorweit beste Wachstum bescheren." Die Aktie befindet sich auf der "German Top Picks"-Liste von Kepler.

Dass das Geschäft der Hessen aber nicht risikolos ist, zeigte sich Ende 2018. Da die Studie zum Hoffnungsträger Bavencio für die Behandlung einer bestimmten Form von Eierstockkrebs nicht die gewünschten Ergebnisse brachte, wurde die Entwicklung eingestellt. Der Konsens sieht aber dennoch eine hohe Gewinnsteigerung von 16 Prozent bei Merck in diesem Jahr. Das aktuelle KGV spiegelt das Wachstumspotenzial längst nicht wider.



Auf Seite 9: Vonovia





Vonovia-Aktie: Lukrative Expansion Richtung Nordeuropa


Gleich zwei positive Analystenmeinungen sorgten zu Jahresbeginn für hohes Interesse an der Vonovia-Aktie. So gibt es nach Ansicht der britischen Investmentbank Barclays keinen Grund, von der positiven Einschätzung des deutschen Immobilienmarkts abzurücken. Die Lage bleibe fundamental gesund und die Nachfrage nach Wohnimmobilien solide. Das sieht auch die Privatbank Hauck & Aufhäuser so und zählt die Aktie zu ihren "Top Picks" für 2019. Analyst Julius Stinauer verweist auf die exzellenten Wachstumsperspektiven in diesem Jahr. Bis dato quittierten Anleger die guten Aussichten mit einem Plus von mehr als vier Prozent seit Silvester.

Da sollte 2019 aber noch mehr drin sein. Der größte deutsche Immobilienkonzern, der insgesamt 400 000 Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden bewirtschaftet, setzt in Zukunft vor allem auf Neubau. So sollen in diesem Jahr 2900 Wohnungen gebaut werden. Wachstumspotenzial sieht Vorstandschef Rolf Buch besonders in Schweden. Erst kürzlich übernahm Vonovia dort das Immobilienunternehmen Victoria Park. In dem nordeuropäischen Land ist laut Buch die gesellschaftliche Akzeptanz für die energetische Modernisierung höher.

Die Wachstumspläne sollen auch die Kassen von Vonovia füllen. Nachdem der Konzern für 2018 von einem operativen Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO) in Höhe von 1,05 bis 1,07 Milliarden Euro - ein Plus von 15 Prozent - ausgeht, soll der FFO 2019 auf 1,14 bis 1,19 Milliarden Euro zulegen. Die Aktionäre sollen an dem Erfolg teilhaben: Der Hauptversammlung im Mai wird eine Dividende von 1,44 Euro je Aktie vorgeschlagen, zwölf Cent mehr als im Vorjahr.