Der EuroStoxx50 gewann ähnlich stark auf 4217 Zähler. Erfreulich sei, dass der jüngste Preisauftrieb sich nicht beschleunigt habe, sagte Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. Die Teuerungsrate verharre mit 5,4 Prozent im Juli im Jahresvergleich auf ihrem 13-Jahres-Hoch, was für die Anleger wenig überraschend sei, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Der Handlungsdruck auf die US-Notenbank hat nicht weiter zugenommen, er ist aber auch nicht geringer geworden."

Börsianer stehen Händlern zufolge der Idee einer langsamen Reduzierung der Anleihekäufe der US-Notebank Fed grundsätzlich gelassener gegenüber als noch vor zwei oder drei Monaten. "Fraglich bleibe aber, ob der Inflationsschub nur ein temporäres Phänomen ist, wie es die Fed annimmt, oder doch ein längerfristiges Problem sein könnte", urteilten die Analysten der NordLB. "Noch lässt sich die Frage nicht seriös eindeutig beantworten." Am Devisenmarkt knickte der US-Dollar in Reaktion auf die Daten ein, konnte seine Verluste größtenteils aber schnell wieder ausbügeln. Der Euro stand bei 1,1730 Dollar und damit nur etwas höher als vor Bekanntgabe der Zahlen. Für Auftrieb hatte beim Dollar zuletzt die Erholung am US-Arbeitsmarkt gesorgt. Auch die Verabschiedung des eine Billion Dollar schweren US-Infrastrukturpakets im US-Senat trieb die US-Währung.

SCHOCK BEI THYSSENKRUPP - ERNÜCHTERUNG BEI HELLA


Am deutschen Aktienmarkt ergriffen Anleger bei Thyssenkrupp angesichts trüber Aussichten die Flucht. Die Titel des Industriekonzerns brachen um bis zu 7,7 Prozent ein. Negativ stieß bei Investoren vor allem die Prognose für den Free Cashflow auf. Thyssen erwartet hier zwar weiter eine Verbesserung in Richtung minus einer Milliarde Euro, fügte nun aber eine Bandbreite von minus 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro hinzu. Die Experten von Jefferies bezeichneten dies als enttäuschend.

Aktien des Autozulieferers Hella brachen um mehr als sechs Prozent auf 64 Euro ein. Händlern zufolge zogen Investoren nach einem Bericht der Agentur Reuters die Reißleine, demzufolge die Übernahmeofferten den Scheinwerfer-Spezialisten maximal mit sieben Milliarden Euro bewerten. Die Hoffnung auf einen Preis von bis zu acht Milliarden Euro hatte den Titel zum Wochenanfang auf mehr als 68 Euro steigen lassen.

Dagegen griffen Anleger bei der Cybersicherheitsfirma Avast zu. Die Titel zogen an der Börse in London um rund drei Prozent an. US-Rivale Nortonlifelock will Avast für bis zu 8,6 Milliarden Dollar übernehmen.

rtr