Das 1,9 Billionen Dollar schwere Corona-Hilfspaket von US-Präsident Joe Biden und die Aussicht auf einen Konjunkturaufschwung hatten dem DAX zum Wochenauftakt zu einem Plus von 3,3 Prozent auf 14.380,91 Zähler verholfen. Nach einem verhaltenen Start hat sich der deutsche Leitindex am Dienstag erneut nach oben gehangelt und ein neues Hoch bei 14.449,41 Punkten markiert. "Die Anleger haben ihre Zurückhaltung aufgegeben", kommentierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Am Vortag sei "der wochenlange Knoten in den späten Handelsstunden plötzlich geplatzt." Zunehmende Inflationssorgen und steigende Renditen hatten die Börsen zuletzt zurückgehalten.

"Die Anleger wetten auf eine florierende Post-Covid-19 Wirtschaft und kaufen zyklische Aktien", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Die Stimmung am Aktienmarkt ist wieder exzellent." Die neue US-Finanzministerin Janet Yellen sei der Furcht vor zu stark steigenden Preisen entschieden entgegengetreten.

Börsianer zeigten sich enttäuscht vom Ergebnisausblick des Schmierstoffspezialisten Fuchs Petrolub. Damit setzten die Papiere des MDax-Konzerns ihren Abwärtstrend fort. Dass die endgültigen Jahreszahlen knapp über den Eckdaten lagen und der Dividendenvorschlag ein wenig höher als erwartet ausfiel, half nur wenig. Lesen Sie hier unsere Einschätzung zur Aktie von Fuchs Petrolub.

Aufwärts ging es derweil für die Deutsche Post. Der Logistikkonzern hob bei der Bilanzvorlage die Ziele erneut an, da er auch 2021 mit einem wachsenden Online-Handel und damit weiter steigenden Paketmengen rechnet. Lesen Sie hier unsere Einschätzung zur Aktie der Deutschen Post.

An der Spitze von Deutschlands wichtigstem Börsenindex stand zum Handelsschluss Delivery Hero gefolgt von Infineon und RWE. Als DAX-Schlusslicht ging Continental aus dem Handel. Die Aktien des Autozulieferers und Reifenherstellers büßten angesichts eines enttäuschenden Ausblicks um mehr als acht Prozent ein.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Tiefpunkt hinter uns': Conti glaubt nach Corona-Crash an Neustart
Nach einem erneuten Verlustjahr durch Corona-Einbußen und den teuren Konzernumbau will der Autozulieferer Continental 2021 endlich die Wende schaffen. Die schlimmste Phase der abgesackten Nachfrage und verminderten Produktion in der Branche sei inzwischen vermutlich überwunden, hieß es am Dienstag bei der Vorstellung der vorläufigen Jahreszahlen in Hannover. Conti gab sich mit Blick auf die kommenden Monate daher optimistisch - blieb aber dennoch vorsichtig.

Deutsche Post DHL peilt den nächsten Paketrekord an
Die Deutsche Post DHL geht nach dem besten Geschäftsjahr ihrer Firmengeschichte von einer Fortsetzung des Paketbooms aus. Der Zuwachs der Sendungsmengen werde sich zwar etwas abschwächen, sobald Corona-Lockdowns auslaufen, sagte Konzernchef Frank Appel am Dienstag in Troisdorf bei Bonn. Aber: "Wir erwarten weiterhin Wachstum auf einer erhöhten Basis." 2020 war die Menge von Paketen, die in Deutschland verschickt und empfangen wurden, um 15,3 Prozent auf rund 1,6 Milliarden hochgeschnellt. Das war viel mehr als 2019, als ein Mengenplus von 5,9 Prozent genannt worden war.

Symrise will Umsatz und operativen Gewinn 2021 steigern
Die Hoffnung auf eine anhaltende Nachfrage nach seinen Produkten lässt den Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise vorsichtig optimistisch auf 2021 blicken. So will das Unternehmen seinen Umsatz steigern. Dabei sollen unter anderem neue Werke in China und Kolumbien helfen. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte sollen die Erlöse dann wieder stark anziehen. "All das wird dazu beitragen, dass wir dieses Jahr unser organisches Wachstum erweitern werden", sagte Vorstandschef Heinz Jürgen Bertram am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

Fuchs bleibt wegen Corona-Pandemie vorsichtig - Aktie unter Druck
Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub bleibt aufgrund der Corona-Pandemie für das laufende Jahr vorsichtig. Im vergangenen Jahr hinterließ die Virus-Krise ihre Spuren in der Bilanz des Mannheimer Unternehmens: Umsatz und Ergebnisse gingen im Jahresvergleich zurück. "Es ist schwer absehbar, inwiefern uns die weitere Entwicklung des Covid-19-Virus und dessen wirtschaftliche Folgen belasten", schrieb Unternehmenschef Stefan Fuchs in einem Aktionärsbrief am Dienstag. Zudem bestimmten punktuelle Unterbrechungen der Lieferketten aufgrund einer teilweise knappen Rohstoffverfügbarkeit den Tagesablauf, erläuterte er. Auf der Kostenseite sei weiter Disziplin angesagt.

Siltronic rechnet wieder mit steigendem Umsatz und Gewinn
Der vor der Übernahme durch den taiwanesischen Konzern Globalwafers stehende Halbleiterzulieferer Siltronic rechnet im laufenden Jahr wegen der hohen Wafer-Nachfrage wieder mit einem steigenden Umsatz. Der Erlös sollte trotz des starken Euro im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Dank eingeleiteter Sparmaßnahmen geht Siltronic zudem von einer steigenden operativen Marge und damit einem deutlichen Anstieg beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus. 2020 gingen Umsatz und das operative Ergebnis - wie bereits bekannt - unter anderem wegen der Corona-Pandemie zurück.

Vantage Towers will mit Börsengang bis zu 2,8 Milliarden Euro holen
Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone peilt beim Börsengang seiner europäischen Funkturmsparte Vantage Towers einen Bruttoerlös von bis zu 2,8 Milliarden Euro an. So sollen zunächst bis zu 88,9 Millionen Aktien für einen Preis zwischen 22,50 und 29,00 Euro angeboten werden, wie Vodafone und Vantage Towers am Dienstag in London mitteilten. Den dadurch angestrebten Maximalwert bezifferten die Unternehmen auf 2 Milliarden Euro. Zusätzlich gebe es Optionen, das Aktienvolumen aufzustocken und so maximal einen Bruttoerlös von 2,8 Milliarden Euro zu erzielen.

BMW und Daimler wollen gemeinsamen Park-Now-Dienst verkaufen
BMW und Daimler wollen wie erwartet den Park-App-Dienst Park Now aus ihrem gemeinsamen Mobilitätsunternehmen Your Now verkaufen. Das international tätige Unternehmen EasyPark mit Sitz in Stockholm habe seine Absicht erklärt, Park Now zu übernehmen und damit seine Wachstumspläne umzusetzen, teilten die beiden Autobauer am Dienstag mit. Sowohl mit Park Now als auch mit EasyPark können Autofahrer per Handy-App Parkplätze finden und bezahlen. Beide ergänzten sich in der Marktabdeckung in Europa und den USA ideal, hieß es.

Deutschland: Elektroindustrie bekommt zu Jahresbeginn mehr Aufträge
Die deutsche Elektroindustrie hat zu Jahresbeginn weiter steigende Auftragseingänge verzeichnet. Im Januar bekam die Branche 2,3 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahresmonat, der noch weitgehend unbeeinflusst von der Corona-Pandemie war. Das Auftragsplus im Januar sei das fünfte in Folge, teilte der Branchenverband ZVEI am Dienstag in Frankfurt mit.

rtr/dpa-AFX/iw