Der EZB-Zinsentscheid und neue US-Konjunkturdaten bewegen die deutschen Aktienmärkte wenig. Der DAX legt immerhin marginal zu.

Der zuletzt schwächelnde DAX hat am Donnerstag mit einem Plus von 0,30 Prozent auf 23.703,65 Punkte geschlossen. Weder der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank noch Konjunkturdaten und Kursrekorde aus den USA gaben dem deutschen Leitindex Impulse. Kaum bewegt zeigte sich der MDax der mittelgroßen Unternehmen, der letztlich um 0,01 Prozent auf 30.146,41 Punkte nachgab.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,5 Prozent fester. An den Börsen in London und Zürich ging es ebenfalls bergauf. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende 1,3 Prozent fester, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,7 Prozent zulegte. Alle wichtigen New Yorker Indizes markierten neue Bestmarken.

Die EZB beließ ihre Leitzinsen wie allgemein erwartet unverändert. Nach einer Serie von Senkungen hatte sie die Zinsen schon im Juli nicht angetastet - nicht zuletzt wegen des unsicheren Umfelds im Zollstreit mit den USA, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde damals betonte. Nun hat Europa es mit einer Regierungskrise in Frankreich zu tun. Die Sorge ist groß, dass die Verschuldung der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft außer Kontrolle gerät.

Ihren geldpolitischen Kurs macht die EZB zwar weiterhin von der Wirtschaftsentwicklung abhängig und sieht sich auf keinen Zinspfad festgelegt. Doch "es spricht einiges dafür, dass der Zinssenkungszyklus als abgeschlossen gelten kann", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Denn die Währungshüter rechneten auch für die kommenden Jahre mit Inflationsraten um die von ihnen angestrebten zwei Prozent.

EuroStoxx 50 tendiert fester 

Nach den leichten Verlusten zur Wochenmitte sind Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag wieder etwas gestiegen. Im Fokus standen ebenfalls die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). 

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,47 Prozent im Plus bei 5.386,77 Punkten. Außerhalb der Eurozone ging es für den Londoner FTSE 100 um 0,78 Prozent auf 9.297,58 Punkte nach oben. Der Schweizer SMI  stieg um 0,62 Prozent auf 12.292,72 Punkte. 

Rheinmetall-Rallye geht weiter 

Einmal mehr gefragt waren Rüstungstitel. Im Dax zogen Rheinmetall um 2,3 Prozent an, während sich Hensoldt und Renk im MDax um 3,9 beziehungsweise 2,4 Prozent verteuerten. Dazu passte die Meldung, dass der Panzergetriebehersteller Renk seine Produktionskapazität wegen der zunehmenden Nachfrage deutlich steigern will.

Aktien des Übernahmekandidaten Covestro zogen um fast 8 Prozent an. Sie profitierten von einem Medienbericht, dem zufolge der Kaufinteressent Adnoc die Finanzierungskonditionen ändern könnte, um das Plazet der Europäischen Union für den Deal zu sichern.

Dagegen litten die jüngst gut erholten Aktien von Siemens Energy mit minus 1,1 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Vom Tief vom Monatsanfang aus hatten sie jüngst um gut 14 Prozent zugelegt.

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DAX (WKN: 846900)

Enthält Material von dpa-AFX