An der Wall Street lagen die Futures vorbörslich bis zu 0,4 Prozent höher. Fed-Chef Jerome Powell wird am Nachmittag (MESZ) beim Notenbank-Symposium Jackson Hole reden. "Heute dreht sich alles um Jackson Hole - es gibt viel Gerede aber letztendlich wird es darauf ankommen, ob Powell die Tapering-Erwartungen schürt oder kleinreden wird", sagte Stratege Neil Wilson vom Handelshaus Markets.Com.

Die eigentliche Entscheidung über den genauen Beginn der Verringerung der Anleihekäufe (Tapering) erwarten die meisten Börsianer erst für eine der kommenden Fed-Sitzungen. Deswegen könne die Veranstaltung auch zu einem "Non-Event" werden, sagten Marktteilnehmer. Angesichts des Anstiegs der Fallzahlen der Delta-Variante bestehe Skepsis, dass die Fed bereits spezifischere Informationen zum Tapering-Zeitplan bereitstellen werde, fassten die Analysten der Bank RBC zusammen. "Die Fed wird vielleicht nächsten Monat die Bühne für eine Drosselung bereiten", sagte Währungsstratege Ilya Spivak vom Handelshaus DailyFX. Der Dollar-Index notierte wenig verändert, der Euro trat bei 1,1757 Dollar auf der Stelle.

AFGHANISTAN-ESKALATION MACHT INVESTOREN NERVÖS


Für Nervosität an den Finanzmärkten sorgten die zunehmenden Spannungen in Afghanistan, die die Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen schürten. "Es gibt einige Bedenken hinsichtlich einer weiteren Eskalation dort", sagte ANZ-Analyst Daniel Hynes. Bei Selbstmord-Attentaten am Flughafen Kabul waren mehrere Dutzend Menschen getötet worden, darunter auch US-Soldaten. US-Präsident Joe Biden kündigte Vergeltungsschläge an. Zur Risikoabsicherung griffen Anleger zum Gold. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 1804 Dollar je Feinunze.

Spekulationen auf Versorgungsengpässe stützten die Ölpreise. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 72,44 Dollar je Fass. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl WTI stieg um 2,2 Prozent auf 68,92 Dollar. Ein nahender Hurrikan könnte Produktionsstörungen im Golf von Mexiko mit sich bringen, sagten Händler. Zudem werde es angesichts der wieder steigenden Corona-Fälle weltweit wahrscheinlicher, dass die Opec+ ihre Ölproduktion vorerst nicht anheben werde, sagte Oanda-Analyst Edward Moya.

BVB NACH CHAMPIONS-LEAGUE-AUSLOSUNG AN SDAX-SPITZE


Am deutschen Aktienmarkt gewannen Morphosys-Aktien zwei Prozent. Das Krebsmittel Minjuvi (Tafasitamab) des Biotechunternehmens hat die bedingte Zulassung der Europäischen Kommission erhalten.

Zufrieden mit der Champions-League-Auslosung zeigten sich Anleger des Fußballvereins Borussia Dortmund. Die Aktien der Schwarz-Gelben stürmten an die SDax-Spitze und legten bis zu 4,5 Prozent zu. Die Investoren sehen nach der Auslosung der Gegner in der Champions League gute Chancen für ein Weiterkommen. Die Westfalen treffen in Gruppe C auf Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul.

Nach einer geplatzten Übernahmeofferte fielen die Aktien des Fischzuchtunternehmens Norway Royal Salmon um 5,5 Prozent. Der Rivale Salmar zog seine Offerte zurück. Salmar-Aktien gewannen 2,9 Prozent.

rtr