Die Angst vor einem "No-Deal-Brexit" hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss erheblich verunsichert. Zusammen mit dem Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union dämpfte dies das Interesse an deutschen Aktien in hohem Maße. Insgesamt kann die Marktstimmung derzeit als abwartend und die Tendenz als richtungslos bezeichnet werden. Nach positivem Handelsstart rutschte der Dax vorübergehend ins Minus und verbuchte damit auf Wochensicht ein Minus in Höhe von 1,64 Prozent. Unter sämtlichen Dax-Mitgliedern erzielten die Aktien von Merck (+2,24 Prozent), RWE (+3,47 Prozent) und der Deutschen Börse (+4,19 Prozent) die höchsten Tagesgewinne. Bereits am Mittwoch war gemeldet worden, dass Theodor Weimer, der Vorstandschef der Deutschen Börse, größere Übernahmen erwägt, um den Abstand zu den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE nicht zu groß werden zu lassen. Zuletzt übernahmen die Frankfurter die US-amerikanische Devisenhandelsplattform GTX und über ihre Tochter Clearstream die Fondsplattform Swisscanto SFCL für jeweils knapp 100 Millionen Euro. Am kräftgsten bergab ging es mit den Titeln von Infineon (-2,98 Prozent), Volkswagen (-2,52 Prozent) und Bayer (-1,45 Prozent). Marktteilnehmer begründeten die Kursschwäche bei der VW-Aktie mit den Aussagen von Unternehmenschef Herbert Diess zur operativen Marge. Der Manager sieht sie auch in den nächsten Jahren bei rund 7 Prozent und merkte an, dass es aber sehr harte Arbeit sei, diese zu erreichen. Diese Skepsis kam an der Börse gar nicht gut an. Bemängelt wurde aber auch, dass VW derzeit noch keine Ergebnisse zur geplanten Zusammenarbeit mit Ford bei leichten Nutzfahrzeugen vorweisen kann. Damit sei laut Diess erst bis Jahresende zu rechnen.