Dank eines iPhone-Rekordabsatzes steigerte Apple den Umsatz im Schlussquartal 2016 um 3,3 Prozent auf 78,4 Milliarden Dollar. Daraufhin stiegen die Aktien des Konzerns im vorbörslichen US-Geschäft um 4,3 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 126,55 Dollar. In ihrem Windschatten legten die Zulieferer Alps, Japan Display, Nitto Denko und Dialog Semiconductor bis zu 6,7 Prozent zu. Dabei notierten die beiden Letzteren mit 9539 Yen und 45,50 Euro zeitweise ebenfalls so hoch wie zuletzt im Spätsommer 2015.

Siemens kletterten sogar auf ein 16-1/2-Jahres-Hoch. Ermuntert von einem überraschend großen Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal hob der Technologiekonzern seine Gewinnziele an. Die Aktien legten bis zu 4,9 Prozent auf 122 Euro zu.

EUROPAS KONJUNKTUR GEWINNT AN FAHRT



Zusätzlichen Schub erhielten die Aktienbörsen von starken Konjunkturdaten. Die Stimmung der europäischen Einkaufsmanager ist so gut wie zuletzt vor fünfeinhalb Jahren. Abgerundet werde das Bild von den Zuwächsen in Frankreich und Italien, betonte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. "Offenbar fährt die Industrie in Erwartung einer wachstumsfördernden Wirtschaftspolitik unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump die Produktion hoch."

Am Devisenmarkt hallte der jüngste Vorwurf des Trump-Beraters Peter Navarro, Staaten wie Japan, China oder Deutschland würden durch künstlich niedrige Wechselkurse ihren Unternehmen Vorteile auf dem Weltmarkt verschaffen, dagegen nach. Diese Aussagen schürten Spekulationen, dass Trump die US-Notenbank zu Wechselkurs-Interventionen drängen und damit auf Konfrontationskurs mit der Fed gehen könnte, betonte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt.

Die US-Zentralbank beriet am Mittwoch über ihre Geldpolitik. Börsianer rechneten zwar nicht mit einer Zinserhöhung, erhofften sich von der Erklärung am Abend (20 Uhr MEZ) aber Hinweise darauf, ob die Fed den Schlüsselsatz - wie im Dezember angedeutet - 2017 drei Mal anheben wird. Überraschend starke Beschäftigungszahlen der privaten US-Arbeitsagentur gaben am Nachmittag denjenigen Rückenwind, die auf eine raschere Straffung der US-Geldpolitik setzten. Daraufhin stieg der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, um 0,3 Prozent auf 99,794 Punkte. Der Euro verbilligte sich im Gegenzug um etwa einen Viertel US-Cent auf 1,0765 Dollar.

LKW-BAUER VOLVO SCHALTET GANG HOCH - TRUMP SETZT BBVA ZU



Zu den Firmen mit starken Geschäftszahlen gesellte sich auch Volvo. Dank eines strikten Sparkurses steigerte der Lkw-Bauer den Betriebsgewinn auf umgerechnet knapp 600 von 480 Millionen Euro. Die Aktien des schwedischen Konzerns stiegen an der Stockholmer Börse um bis zu 7,7 Prozent und waren mit 120,40 Kronen so teuer wie zuletzt vor knapp zwei Jahren.

Der Gewinn von BBVA brach dagegen um 28 Prozent auf 678 Millionen Euro ein. Das lange Jahre florierende Mexiko-Geschäft verhagelte Spaniens zweitgrößter Bank die Bilanz. Wegen Trumps Drohung mit US-Strafzöllen auf mexikanische Importe hat die Währung des lateinamerikanischen Landes seit der US-Wahl im November rund zehn Prozent abgewertet. BBVA-Aktien gaben am Mittwoch bis zu 2,8 Prozent nach.

rtr