Der DAX kam vorm Wochenende kaum vom Fleck. Die Anleger haben sich mit Aktienkäufen zurückgehalten. Dennoch steuert das Börsenbarometer nach einer robusten Börsenwoche auf ein Wochenplus von 0,8 Prozent zu.

Eine stark anziehende Inflation in den USA dämpfte die Konsumlaune der Amerikaner. Die Teuerungsrate zog um 3,4 Prozent an. Die US-Notenbank Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Fed geht jedoch davon aus, dass es sich bei der Teuerung um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Demnach bleibt die Niedrigzinspolitik bestehen.

Auf Unternehmensseite standen insbesondere die Sportartikelhersteller im Fokus. Die positiven Zahlen von Nike hatten der gesamten Sportartikel-Branche einen Auftrieb verschafft. Die Anteilsscheine des deutschen Konkurrenten Adidas stiegen in der Spitze um sechs Prozent auf 310,15 Euro und Puma konnte um rund 3,8 Prozent steigen.

Daneben zeigte sich die Hornbach-Aktie nach angehobener Prognose stark. Die Anteilsscheine der Baumarkt Gruppe stiegen um mehr als fünfzehn Prozent. Die Anhebung der Gesamtjahresziele seien ermutigend, erklärt DZ-Bank-Analyst Thomas Maul.

Zusätzlich feierte der Online-Fahrradhändler Bike ein erfolgreiches Debüt an der Frankfurter Börse. Der Titel stieg um bis zu sieben Prozent auf 16,08 Euro.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Corona-Erholung in den USA treibt Nike-Geschäft an
Der Adidas-Konkurrent Nike profitiert kräftig vom Ende vieler Corona-Beschränkungen in den USA. Nachdem Nike das vergangene Quartal unerwartet stark abgeschlossen hat, gibt sich die Konzernspitze auch mittelfristig optimistisch. Im neuen Geschäftsjahr will der Konzern erstmals die Umsatzmarke von 50 Milliarden US-Dollar (41,9 Mrd Euro) knacken, wie das Management um Nike-Chef John Donahoe auf einer Telefonkonferenz erläuterte. An der Börse gab dies der Nike-Aktie viel Rückenwind, und auch die Papiere der deutschen Konkurrenten Adidas und Puma profitierten.

Morphosys-Medikament Tafasitamab erhält Empfehlung für EU-Marktzulassung
Das Biotechnologieunternehmen Morphosys kann sich Hoffnung auf eine Zulassung für sein Blutkrebsmedikament Tafasitamab in Europa machen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA gab eine positive Empfehlung für das Medikament ab, wie Morphosys und sein US-Vermarktungspartner Incyte am Freitag gemeinsam bekanntgaben.

Hornbach wird nach guten Geschäften optimistischer - Aktie gefragt
Nach einem guten Start in das neue Geschäftsjahr hat den Baumarktkonzern Hornbach Holding seine Jahresprognose erhöht. Finanzchefin Karin Dohm ist überzeugt, dass die Menschen in der Corona-Pandemie ein neues Bewusstsein für das eigene Zuhause entwickelt haben und der Trend zum Selbermachen anhalten wird. Daran soll auch eine eventuelle Knappheit bei bestimmten Produkten nichts ändern.

IPO: Chinas Uber-Rivale Didi will bis zu 4,6 Milliarden Dollar bei US-Börsengang
Der chinesische Fahrdienstvermittler Didi Chuxing will bei seinem angestrebten Börsengang in den USA bis zu rund 4,6 Milliarden US-Dollar (3,9 Mrd Euro) einnehmen. Je Anteilsschein (ADS) geht der Rivale des US-Platzhirschs Uber von einem Preis zwischen 13 und 14 Dollar aus, wie das Unternehmen in der Nacht auf Freitag der US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Aus den zunächst angebotenen 288 Millionen ADS-Papieren könnten bei voller Ausübung einer Mehrzuteilungsoption gut 331 Millionen Anteilsscheine werden.

Windows 11 bringt Android-Apps auf den PC
Microsoft hat mit Windows 11 nach sechs Jahren eine neue Generation des dominierenden PC-Betriebssystems vorgestellt. Zu den Neuerungen gehört, dass man auch Apps für Android-Smartphones auf den Computern laufen lassen kann. Microsoft traut sich auch wieder verstärkt, eigene Programme mit dem Betriebssystem zu bündeln: So wird die Software Teams für Videokonferenzen und Zusammenarbeit im Büro direkt in Windows integriert. Eingebaut wird über eine neue Xbox-App auch das hauseigene Spiele-Abo Games Pass. In der Corona-Pandemie ist die Nutzung von Videokonferenzen und Computerspielen explosiv gestiegen.

Zinsportale Raisin und Deposit Solutions verschmelzen zu Raisin DS
Die beiden großen Zinsplattformen Raisin und Deposit Solutions tun sich zusammen. Die Fusion auf Augenhöhe zur Raisin DS GmbH soll an diesem Freitag abgeschlossen werden, wie die beiden Unternehmen am Donnerstagabend mitteilten. Es ist der erste Zusammenschluss zweier bedeutender deutscher Finanz-Start-ups.

Thyssenkrupp-Steel-Chef: 'Wir haben einen Stahlengpass in Europa'
Der Chef des größten deutschen Stahlerzeugers Thyssenkrupp Steel rechnet mit vorerst anhaltenden Versorgungslücken beim Stahl. "Wir haben einen Stahlengpass in Europa", sagte Bernhard Osburg am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Die europäische Stahlindustrie habe zwar ihre Kapazitäten voll hochgefahren. Das reiche aber nicht, um die Nachfrage zu decken. Auch Thyssenkrupp sei sehr gut ausgelastet. Kurzarbeit sei kein Thema mehr. Viele stahlverarbeitende Branchen klagen seit Monaten über einen Mangel an Vorprodukten.

Panasonic verkauft alle Tesla-Anteile - Weiter Batteriepartner
Der japanische Elektronikkonzern Panasonic hat sein milliardenschweres Aktienpaket am US-Elektroautobauer und Batteriepartner Tesla zu Geld gemacht. Bis Ende März habe Panasonic seinen Anteil an Tesla auf Null reduziert und damit rund 400 Milliarden Yen (3 Mrd Euro) eingespielt, teilten die Japaner am Freitag in einer Mitteilung an die Tokioter Börse mit.

VW-Aktionäre sollen Umwelt- und Sozialziele in Vorstandsboni absegnen
Bei der Hauptversammlung am 22. Juli legt VW seinen Aktionären ein erweitertes Konzept für den Einschluss mehrerer Umwelt- und Sozialziele in die Berechnung der Vorstandsgehälter vor. Das bestehende Grundmodell wird dazu um neue Faktoren ergänzt. Diese sollen künftig explizit abbilden, wie gut Top-Führungskräfte neben dem rein geschäftlichen Erfolg jeweils auch Kriterien zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz, gesellschaftlicher Vielfalt sowie Regeltreue und Qualität der Unternehmensführung erreicht haben. Bei der Entwicklung der neuen Gehaltsstrukturen orientierte sich VW auch an den Konzepten anderer großer Unternehmen.

Roche-Tochter Genentech erhält FDA-Notfallzulassung für Actemra bei Covid-19
Die US-Tochter Genentech des Basler Pharmakonzerns Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung für das Mittel Actemra erhalten. Dieses darf nun zur Behandlung von Covid-19 bei hospitalisierten Erwachsenen und Kindern eingesetzt werden, wie Genentech in der Nacht auf Freitag mitteilte.

rtr/dpa/lb