BREXIT - Die britische Regierung will mit einem neuen Gesetz Teile des Brexit-Vertrages aushebeln und hat damit entschiedenen Widerspruch in der Europäischen Union ausgelöst. Die von Außenministerin Liz Truss vorgestellten Pläne beziehen sich auf das Nordirland-Protokoll, das etwa den Grenzverkehr zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland regelt. Truss will unter anderem, dass der Europäische Gerichtshof nicht mehr für Streitigkeiten bei der Umsetzung des Brexit zuständig ist. Mit der Zuspitzung wächst die Gefahr eines Handelskrieges zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich.

Die DEUTSCHE BANK muss sich in den USA wegen Verstoßes gegen Geldwäscheauflagen vor einem Gericht verantworten. Ein US-Bezirksgericht in Manhattan ließ eine entsprechende Aktionärsklage gegen das deutsche Geldhaus zu. Die Aktionäre könnten auch Ansprüche gegen Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und seinen Vorgänger John Cryan geltend machen, erklärte Richter Jed Rakoff. Die Klagen gegen den Finanzchef der Bank und seinen Vorgänger wies er ab. Die Deutsche Bank habe Defizite in ihren Systemen zur Überprüfung der Kundenidentität und zur Bekämpfung der Geldwäsche verschwiegen, während sie Geschäfte mit dem Finanzier Jeffrey Epstein, russischen Oligarchen und anderen wohlhabenden, riskanten Kunden machte, hieß es in der Klageschrift.

WACKER CHEMIE kündigt eine Erhöhung seiner Gewinnprognose für Ende Juli an. Allein im ersten zweiten Quartal werde der Umsatz bei rund 2,1 Milliarden Euro und das Ebitda bei 600 Millionen Euro liegen, deutlich über den Analystenerwartungen.

HORNBACH hat die Gewinnprognose gesenkt. Die Baumarkt-Gruppe rechnet nun für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende Februar) wegen des stärkeren Drucks auf die Margen mit einem Rückgang des bereinigten Ebit um mehr als zehn Prozent; bisher war Hornbach von einem leichten Rückgang ausgegangen.

* ORACLE - Der Übergang zu hybriden Arbeitsmodellen hat dem Software-Konzern einen Gewinn und Umsatz über Experten-Erwartungen beschert. Wie der SAP-Konkurrent nach Börsenschluss in den USA mitteilte, wurde das Geschäft insbesondere von zunehmenden Investitionen in Cloud-Dienste angetrieben. Der Umsatz für das vierte Geschäftsquartal bis Ende Mai stieg um fünf Prozent auf 11,84 Milliarden Dollar. Analysten hatten 11,66 Milliarden Dollar erwartet, wie aus Daten von Refinitiv hervorging. Die Oracle-Aktie stieg im nachbörslichen Verlauf zunächst knapp neun Prozent.

ALPHABET - Die Google-Muttergesellschaft bietet Insidern zufolge im Kartellstreit mit der EU Zugeständnisse an. Konkret gehe es darum, Rivalen zu ermöglichen, selbst Anzeigen auf der Videoplattform Youtube zu schalten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr Ermittlungen dazu eingeleitet, ob der Suchmaschinenbetreiber sich selbst einen unfairen Wettbewerbsvorteil auf dem Anzeigenmarkt verschafft, indem er den Zugang zu Nutzerdaten für Konkurrenten und Anzeigenkunden erschwert.

ZURICH - Der größte britische Pub-Betreiber Stonegate verklagt den Schweizer Versicherer und zwei weitere Assekuranzen auf eine Milliarde Pfund an Ausfallentschädigungen für Corona-Lockdowns. In dem Prozess gegen Zurich, MS Amlin und Liberty Mutual erklärte Stonegate, seine 760 gegen Betriebsunterbrechungen versicherten Kneipen hätten während der Pandemie ganz unterschiedliche Herausforderungen bestehen müssen und bis zu 90 Prozent weniger Geschäft gemacht als erwartet. Die Versicherer akzeptieren laut Gerichtsunterlagen die Betriebsunterbrechungen als Versicherungsfälle, sehen ihre Zahlungspflicht aber auf die Summe von 2,5 Milliarden Pfund beschränkt, die sie bereits bezahlt haben.

FORTUM - Der finnische Energiekonzern will sich einem Zeitungsbericht zufolge noch in diesem Monat von zwei russischen Energieanlagen trennen. Bis zum 21. Juni nehme Fortum verbindliche Angebote für die beiden Anlagen entgegen, die jeweils 1,5 bis zwei Milliarden Dollar wert sein könnten, berichtete die russische Tageszeitung "Kommersant" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Laut dem Blatt lehnte das Unternehmen eine Stellungnahme zunächst ab.

INTERNET-KONZERNE wie Google, Facebook und Twitter sollen Insidern zufolge nach dem Willen der EU gegen gefälschte Nutzerkonten und sogenannte Deepfakes vorgehen müssen. Die EU-Kommission werde am Donnerstag entsprechende Ergänzungen zum Verhaltenskodex gegen Desinformation vorstellen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Sache vertrauten Personen erfuhr. Der Kodex solle zudem mit dem Digital Services Act (DSA) verknüpft werden. Damit drohten den Konzernen bei einer Nichteinhaltung hohe Geldstrafen, hieß es weiter.

rtr