* AFGHANISTAN - Bundesaußenminister Heiko Maas hat einen Fünf-Punkte-Plan für eine Bewältigung der Afghanistan-Krise vorgestellt. Erstens sei man mit der Türkei und den USA, aber auch den Taliban im Gespräch, ob der Flughafen Kabul nach dem 31. August auch zivil weiterbetrieben werden könne, um Menschen auszufliegen, sagte Maas. Zweitens spreche man mit den Nachbarstaaten Afghanistans, damit diese Flüchtlinge aufnehmen, die das Land auf dem Landweg verlassen. Dafür habe man 100 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem sollten deutsche Botschaften in den Nachbarstaaten Menschen schnell und unkompliziert Visa für eine Einreise nach Deutschland ausstellen. Viertens werde dort das Personal in den diplomatischen Vertretungen aufgestockt, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Fünftens werde das Programm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen um weitere zehn Millionen Euro erhöht.

* AFGHANISTAN - Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses, Adam Schiff, geht nicht von einem Abschluss der Evakuierungen bis zum 31. August aus. "Ich halte es zwar für möglich, aber angesichts der Zahl der Amerikaner, die noch evakuiert werden müssen, für sehr unwahrscheinlich", sagt er nach einem Briefing von Geheimdienstmitarbeitern zu Reportern. Einem Insider zufolge werde US-Präsident Joe Biden eine Entscheidung binnen 24 Stunden treffen.

* Die DEUTSCHE BAHN will am Dienstag rund 30 Prozent aller Züge im Fernverkehr fahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr gebe es starke regionale Unterschiede, teilte sie auf ihrer Internetseite mit. Die Lokführergewerkschaft GDL droht dem Konzern unterdessen mit längeren Streiks. "Bis Mittwoch, 2.00 Uhr, läuft unser Streik. Dann ist die Deutsche Bahn am Zug. Und falls die weiter solche tollen Angebote macht, werden wir den nächsten Arbeitskampf sehen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Ich spreche im Eisenbahnsystem nie über unbefristete Arbeitskämpfe. Aber wir können auch länger streiken als bisher."

* LANXESS - Der Spezialchemiekonzern will mit dem Kauf des Microbial Control Geschäfts des US-Konzerns International Flavors & Fragrances (IFF) sein Portfolio im Bereich Desinfektion, Körperpflege und Materialschutz ausbauen. Lanxess habe einen Vertrag zur Übernahme der Sparte unterzeichnet, teilte der Kölner Konzern mit. Für den Unternehmenswert von 1,3 Milliarden US-Dollar sei eine Brückenfinanzierung vereinbart worden, die anschließend über Unternehmensanleihen abgelöst werden soll. Die Transaktion werde voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 vollzogen. Sie unterliege unter anderem noch der Zustimmung der zuständigen Behörden.

* FORD - Der US-Autobauer hat Insidern zufolge sein Produktionsziel für den elektrischen Pickup F-150 Lightning verdoppelt. Grund sei die starke Nachfrage nach dem Modell, das 2022 auf den Markt kommen werde, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ford peile nun für 2024 eine Jahresproduktion von mehr als 80.000 Stück an. Zuvor war der Pkw-Hersteller von mehr als 40.000 F-150 Lightning ausgegangen. Darüber hinaus wolle Ford zusätzlich 850 Millionen Dollar zur Erreichung dieses Vorhabens ausgeben.

* USA/BÖRSENGÄNGE - Chinesische Firmen sollen bei einem Börsengang in den USA Investoren künftig mehr Informationen liefern. Die US-Börsenaufsicht SEC habe den chinesischen Unternehmen, die einen Gang auf das New Yorker Handelsparkett anstrebten, bereits die neuen Anforderungen für die IPO-Prospekte mitgeteilt, geht aus einem Dokument hervor, das Reuters einsehen konnte. Anleger sollten mit dem Schritt die Risiken besser verstehen können, die mit einer Investition in ein asiatisches Unternehmen verbunden seien.

* DEUTSCHLAND/ARBEITSMARKT - Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, richtet einen dringenden Appell an die Bundesregierung, deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen. "Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus", sagte Scheele der "Süddeutschen Zeitung". Durch die demografische Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab. "In den nächsten Jahren wird es viel dramatischer." Deutschland könne das Problem nur lösen, indem es etwa Ungelernte qualifiziere, Arbeitnehmerinnen mit unfreiwilliger Teilzeit länger arbeiten lasse - und vor allem, indem es Zuwanderer ins Land hole. Das müsse die neue Bundesregierung alles anpacken. "Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr. Also deutlich mehr als in den vergangenen Jahren."

rtr