* FED - Die US-Notenbank Fed schmiedet konkrete Pläne für eine schrittweise Abkehr von ihrer sehr lockeren Geldpolitik. Sie spielte laut Fed-Chef Jerome Powell durch, wie die milliardenschweren Konjunkturspritzen verringert werden könnten. Die Fed sei zwar noch nicht soweit, diesen im Fachjargon "Tapering' genannten Prozess zu starten. Doch sei man "erstmals tief in die Materie eingestiegen", was Zeitplan, Tempo und den Aufbau des Tapering betreffe, betonte Powell. Viele Experten gehen davon aus, dass die Planungen im Herbst abgeschlossen sind und das Tapering nach der Jahreswende starten könnte.

* USA/INFRASTRUKTUR - Nach monatelangem Ringen macht der US-Senat den Weg für ein parteiübergreifendes Infrastrukturpaket mit einem Volumen von rund eine Billion Dollar frei. Der Entwurf erhielt am Mittwoch im Senat mit 67 Stimmen mehr als die erforderlichen 60, darunter auch 17 Stimmen der republikanischen Senatoren. Zusätzliche Verfahrensabstimmungen und Debatten über den Vorschlag selbst werden bis zum Wochenende oder darüber hinaus erwartet. Weiter blieb unklar, ob das Repräsentantenhaus als zweite Kammer der Vereinbarung zustimmen wird.

* VIRUS/DEUTSCHLAND - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) widerspricht dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in der Debatte um die Bedeutung der Inzidenz als Leitindikator in der Pandemie. "Mit steigender Impfrate verliert die Inzidenz an Aussagekraft", sagte Spahn der Zeitung "Bild". Daher brauche es "zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten", etwa die Zahl der neu aufgenommenen Covid-19-Patienten im Krankenhaus.

* CREDIT SUISSE - Der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos Capital hat der Credit Suisse den zweiten Quartalsabschluss in Folge verhagelt. Der Gewinn der Schweizer Großbank sackte im Frühling im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78 Prozent auf 253 Millionen Franken ab, wie Credit Suisse meilte. Analysten hatten einer von der Bank selbst zusammengetragenen Umfrage zufolge mit einem Überschuss von 334 Millionen Franken gerechnet. Verluste auf Kredite an Archegos kosteten Credit Suisse 594 Millionen Franken.

* Die DEUTSCHE BAHN will heute ihre Bilanz für die ersten sechs Monate des Jahres vorstellen. Das Staatsunternehmen kommt in der Corona-Krise nicht aus den roten Zahlen, wie aus Konzerndokumenten hervorgeht, die der Nachrichtenagentur vorliegen. Unter dem Strich lag der Verlust bei über 1,4 Milliarden Euro. Besonders der Fernverkehr mit IC und ICE belastet: Die Sparte machte allein einen Betriebsverlust von über einer Milliarde Euro, was sogar den Umsatz überstieg.

* VOLKSWAGEN kann den europäischen Autovermieter EUROPCAR übernehmen. Das französische Unternehmen einigte sich mit einem Konsortium unter Führung des Wolfsburger Autokonzerns. Demnach erhalten die Europcar-Eigner 50 Cent je Aktie. Der Preis erhöht sich um einen Aufschlag von 0,01 Euro je Aktie, wenn 90 Prozent der Aktien angedient werden.

* HEIDELBERGCEMENT - Der Baustoffkonzern erhöht nach einem Gewinnsprung seine Prognose. Dank der florierenden Baukonjunktur wuchs der Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs legte um ein Drittel auf 862 Millionen Euro zu. Mit beiden Kennzahlen übertraf HeidelbergCement die Erwartungen der Analysten. Für 2021 erwartet der Vorstand statt einem leichten Anstieg nun ein starkes Wachstum des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs.

* BAYER - PK zum Fünf-Punkte-Plan zum Umgang mit künftigen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten

* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer erwartet für das laufende Jahr doppelt so viel Gewinn wie bisher und will mehr Maschinen ausliefern als im vergangenen Jahr. Der französisch-deutsche Konzern schraubte die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf vier Milliarden von zwei Milliarden Euro, wie Airbus mitteilte. Nach zwei Quartalen steht bereits ein Ebit von 2,7 Milliarden Euro zu Buche. Der Umsatz schnellte im ersten Halbjahr um 30 Prozent auf 24,6 Milliarden Euro.

* CANCOM - Der Münchner IT-Dienstleister trennt sich von seinem Geschäft in Großbritannien und Irland und will den Erlös für Übernahmen im deutschsprachigen Raum nutzen. Die britische Tochter Cancom Ltd. geht für 390 Millionen Euro an Telefonica Tech, die zum spanischen Telekom-Konzern Telefonica gehört, wie Cancom mitteilte. Cancom hatte das Großbritannien-Geschäft erst 2018 und 2019 aufgebaut.

* MORPHOSYS hat seinen Umsatz im zweiten Quartal mehr als verdoppelt, ist operativ aber tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse seien auf 38,2 Millionen Euro nach 18,4 Millionen im Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte der Konzern mit. Der operative Verlust belief sich demnach auf 71,4 Millionen Euro nach 48,4 Millionen ein Jahr zuvor.

* THYSSENKRUPP steht Insidern zufolge kurz vor dem Verkauf seines Bergbaumaschinengeschäfts an den dänischen Konkurrenten FLSMIDTH. Der Deal könne noch in dieser Woche über die Bühne gehen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verhandlungen hatten die Unternehmen im Januar bestätigt.

* METRO - Der Großhändler hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 deutliche Steigerungen bei Umsatz und Gewinn erzielt und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Umsatz stieg wegen florierender Geschäfte mit Hotels und Restaurants auf 6,2 (Vorjahr: 5,6) Milliarden Euro, der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) wuchs auf rund 310 (175) Millionen Euro. Unter dem Strich und nach Minderheiten schrieb Metro einen Gewinn von 63 Millionen Euro, vor Jahresfrist stand hier noch ein Verlust in der Bilanz.

* FACEBOOK sendet mitten im Werbeboom ein Warnsignal. Für den Rest des Jahres prognostizierte das weltgrößte Internetnetzwerk nach Börsenschluss, dass sich das Wachstum "deutlich abschwächt". Bisher hat Facebook stark davon profitiert, dass Anzeigenkunden Schlange stehen, um über Facebook und Instagram Kunden erreichen zu können. Von April bis Juni kletterten die Erlöse noch um 56 Prozent auf knapp 29,1 Milliarden Dollar - rund 98 Prozent davon kamen aus dem Werbegeschäft. Zwar lag der Umsatz über den Erwartungen, doch am Aktienmarkt interessierte nur der Ausblick. Die Aktie begab sich nachbörslich auf Talfahrt und fiel rund fünf Prozent.

* SAMSUNG - Der südkoreanische Tech-Gigant meldet für den Zeitraum April bis Juni seinen größten Quartalsgewinn seit 2018. Der weltweit führende Hersteller von Speicherchips und Smartphones verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg des Betriebsgewinns um 54 Prozent auf 12,6 Billionen Won (10,95 Mrd. Dollar), verglichen mit 8,1 Billionen Won im Vorjahr. Samsung erklärte, das Ergebnis sei durch die hohen Preise für Speicherchips und die unerwartet hohe Nachfrage von Herstellern von Unterhaltungselektronik und Kunden von Datenzentren begünstigt worden.

* ROBINHOOD - Das durch die Aktienturbulenzen beim Videospielhändler GameStop bekanntgewordene US-Fintech hat einem Insider zufolge bei seinem Börsendebüt 2,1 Milliarden Dollar eingesammelt. Bei der Neuemission seien 55 Millionen Aktien zu einem Preis von 38 Dollar pro Stück und damit am unteren Ende der angestrebten Preisspanne von 38 bis 42 Dollar ausgegeben worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Durch den Börsengang wird Robinhood mit 31,8 Milliarden Dollar bewertet.

* SOFTBANK/UBER - Der japanische Technologieinvestor trennt sich einem Insider zufolge von rund 45 Millionen Uber-Aktien. SoftBank wollte zu einem günstigen Zeitpunkt mit seiner Uber-Beteiligung Kasse machen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der Verkauf habe entgegen anderslautender Berichte nichts mit der Geschäftslage bei Didi und Alibaba zu tun.

rtr