* UNION/WAHLPROGRAMM - Die Union will mit dem Versprechen einer Entlastung für Arbeitnehmer und Firmen in den Bundestagswahlkampf ziehen, dämpft aber zu hohe Erwartungen. Das geht aus dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden 138-seitigen Entwurf für das Unions-Wahlprogramm hervor, der den Präsidien von CDU und CSU am Sonntagabend vorgelegt worden war. Bei dem nötigen Neustart nach der Corona-Pandemie und auf dem Weg in ein "Modernisierungsjahrzehnt" wird betont: "Wir können nicht zaubern, aber wir können und wir wollen arbeiten und gestalten". Angesichts der angestrebten Balance zwischen finanzpolitischer Solidität und Wahlkampfversprechen wurden etliche finanzintensive Vorhaben der Unions-Dachpolitiker abgespeckt. Die Philosophie sei "Sicherheit im Wandel". CDU und CSU wollten eine neue Dynamik sowohl beim Klima, Wirtschaft und Familienförderung, stürmten aber "nicht blind ins Morgen, sondern halten Maß und Mitte". Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder wollen mit dem Programm nach Beratungen der Vorstände beider Parteien an die Öffentlichkeit gehen.

* VIRUS/DEUTSCHLAND - Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt angesichts der steigenden Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus vor neuen Risiken für die Konjunkturerholung. "Die Delta-Variante ist eine ernstzunehmende Gefahr für die deutsche Wirtschaft", sagte der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts dem Portal "t-online". "Zwar wäre mit Sicherheit nicht alles verloren, wenn durch sie die Inzidenzen wieder ansteigen, ein Rückschlag aber wäre es auf jeden Fall."

* IRAN/WAHL - Der Hardliner Ebrahim Raisi wird neuer Präsident im Iran und löst Anfang August den moderaten Hassan Ruhani ab. Nach Auszählung der Wahl entfielen nach Angaben des Innenministeriums auf Raisi 17,9 Millionen der 28,9 Millionen abgegebenen Stimmen. Der 60-jährige Justiz-Chef ist ein enger Vertrauter des geistlichen und politischen Oberhauptes Ajatollah Ali Chamenei.

* FRANKREICH/WAHLEN - Bei den Regionalwahlen in Frankreich hat die rechtsextreme Partei Rassemblement National in der ersten Runde insgesamt schwächer abgeschnitten als erwartet. Einer Prognose des Instituts Ipsos zufolge kam die Partei von Marine Le Pen am Sonntag landesweit auf 19,3 Prozent der Stimmen. An der Spitze lagen der Prognose zufolge die konservativen Republikaner, die 27,2 Prozent erreichten. Die Partei La Republique en Marche von Präsident Emmanuel Macron landete mit 11,2 Prozent auf dem fünften Platz hinter den Grünen und den Sozialisten.

* AUTO/STAHL - Die Bundesregierung plant eine Quote für die Abnahme von grünem Stahl durch die Autoindustrie. "Um grüne Leitmärkte für klimaneutrale und recycelte Grundstoffe anzureizen, wird ein Dualismus aus Einführung von Produktquoten für CO2-effiziente Produkte und Förderung der Mehrkosten in einer Übergangszeit umgesetzt", heißt es in dem Reuters vorliegenden Entwurf für das "Klimaschutz Sofortprogramm 2022". "Das Programm wird für grünen Stahl in der Automobilindustrie eingeführt." Quotenregelungen sollen demnach auf für weitere Grundstoffbranchen geprüft werden.

* VOLKSWAGEN - Die Sportwagentochter PORSCHE steigt in die Entwicklung und Fertigung von Hochleistungs-Batteriezellen für Elektroautos ein. Sie gründet dazu nach eigenen Angaben mit dem Zellspezialisten Customcells aus Itzehoe und Tübingen ein Joint Venture. Porsche steckt demnach eine hohe zweistellige Millionensumme in die neue Cellforce Group für eine Mehrheitsbeteiligung von gut 80 Prozent. Damit wolle sich Porsche an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle positionieren, erklärte die Sportwagenschmiede. * PORSCHE - PK zu Plänen im Bereich Hochleistungszellchemie für Elektroautos

* Die Mehrheit der 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Konzerne plant einer Umfrage zufolge eine Ausweitung der mobilen Arbeit auch nach der Pandemie. Das berichtet die Funke Mediengruppe (Montagausgaben) unter Berufung auf eine Erhebung unter den 30 Dax-Konzernen. 22 Unternehmen bekundeten darin ihr Interesse, die Zahl der mobilen Arbeitstage künftig erhöhen zu wollen.

* THYSSENKRUPP - Die Großaktionärin Krupp-Stiftung hat laut "Handelsblatt" ihre Satzung veröffentlicht, die vorsieht, die "Einheit des Unternehmens möglichst zu wahren". Stiftungschefin Ursula Gather sagte der Zeitung dazu : "Dass das Unternehmen immer in der gleichen Struktur und unverändert bleibt, ist ausdrücklich nicht gemeint."

* AUTO1 steigt in den MDax auf, SILTRONIC steigt dafür in den SDAX ab.

* Folgende Index-Änderungen werden wirksam: Neben Siltronic kommen NAGARRO, GRENKE, VANTAGE TOWERS neu in den SDax. Absteiger: CORESTATE, LEONI, KÖNIG & BAUER

* UNION/WAHLPROGRAMM/RENTE - CDU und CSU wollen im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung die Minijobgrenze von 450 Euro auf 550 Euro pro Monat erhöhen und eine sogenannte "Generationenrente" prüfen. Das geht aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Entwurf des 138-seitigen Wahlprogramms hervor, das am Montag vorgestellt werden soll. Die Grenze für die Minijobs soll mit Blick auf die Entwicklung des Mindestlohns regelmäßig überprüft werden. Zudem soll geprüft werden, wie man eine "Generationenrente" mit einem staatlichen Monatsbeitrag von Geburt an als Altersvorsorge etwa in einem Pensionsfonds aufbauen kann.

rtr