So habe das unsichere Marktumfeld das Kerngeschäft Investmentbanking gebremst. "Für uns hat das Jahr langsam angefangen", sagte er am Rande einer Konferenz in Paris. Krause verwies unter anderem auf die Ukraine-Krise und schwache Konjunkturdaten aus China, die viele Anleger in den vergangenen Wochen verschreckt hätten. Auch was die heimische Wirtschaft angehe, habe es zuletzt eher gemischte Signale gegeben.

Mit der Warnung vor einem schwachem Jahresauftakt für die Investmentbanker steht Deutschlands größtes Geldhaus nicht allein. Zuletzt hatten bereits die großen US-Rivalen JP Morgan und Citigroup ein eher düsteres Bild gezeichnet. Dabei ist das Auftaktquartal im Jahresverlauf traditionell das stärkste für das Kapitalmarktgeschäft, weil viele Anleihen platziert werden und Profi-Anleger mit Macht in die Aktienmärkte drängen, um das Geld ihrer Kunden anzulegen. Im Anleihehandel ist die Deutsche Bank einer der wichtigsten Spieler - und entsprechend verwundbar, wenn es nicht rund läuft. Nach Prognosen der Analysten von Morgan Stanley dürften die Einnahmen der europäischen Investmentbanken im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren nun 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.

Die Deutsche Bank legt ihre Zahlen für das erste Quartal am 29. April vor. Die beiden Vorstandschefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain hatten bereits auf der Bilanzpressekonferenz Ende Januar deutlich gemacht, dass sie 2014 viel Gegenwind erwarten. Dazu zählen insbesondere auch Milliardenkosten für Rechtsstreitigkeiten, von denen das Institut noch einige abzuräumen hat. Das räumte auch Krause in Paris ein: Ein Großteil dessen, was die Bank im Moment verdiene, gehe für "die Sünden der Vergangenheit" drauf, erklärte er. Außerdem verschlingt der laufende Konzernumbau, der mit einem Stellenabbau einhergeht, viel Geld. Entspannung auf der Kostenseite erwartet Krause erst ab dem kommenden Jahr. Wegen der vielen Sonderbelastungen verlief schon das Jahr 2013 enttäuschend für die Deutsche Bank: Am Ende reichte es nur für einen Nettogewinn von gut 700 Millionen Euro.

Reuters