Egal ob in Sport, Musik, Film oder Fernsehen: Jede Nation hat ihre Lieblinge. In der erstgenannten Kategorie erspielte sich Robin Gosens bei der Fußball-Europameisterschaft mit starken Leistungen und einem lockeren Auftreten in die Herzen der deutschen Fans. Allerdings blieb der Flügelflitzer nach dem frühzeitigen Aus der deutschen Mannschaft im Achtelfinale nicht von der Kritik verschont. In der neuen Saison muss sich zeigen, ob Gosens der Liebling der Nation bleibt oder als Spieler des italienischen Clubs Atalanta Bergamo hierzulande wieder in der Versenkung verschwindet.

"Die Liebe ist flüchtig", diese Erkenntnis gilt für Sportler und Künstler genauso wie für private Beziehungen. Ganz zu schweigen von der Börse: Das Verhältnis zu einer Aktie kann ähnlich starke Schwankungen erleben wie deren Kurs. Anleger müssen die gesamte Klaviatur der Gefühle - von der ersten Verliebtheit über eine anhaltende Euphorie bis zu schweren Enttäuschungen oder gar einer abrupten Trennung - mitmachen.

Und doch gibt es auch in der Börsenwelt dauerhafte "Lieblinge der Nation". Eine Reihe von Aktien hat einen festen Platz in den Herzen der Anleger gefunden. Das zeigen die Auswertungen unseres Internetportals boerse-online.de. Wir haben die Bewegungen der vergangenen zwölf Monate etwas genauer unter die Lupe genommen: Sobald ein Nutzer die Detailseite einer Aktie aufruft, klickte der Zähler. Die 20 beliebtesten Aktien bringen insgesamt knapp elf Millionen Seitenaufrufe zusammen. Sie standen damit auf Jahressicht für annähernd ein Fünftel sämtlicher derartiger Abfragen auf dem Webportal.

Heimatliebe und Wall-Street-Faible

Die Analyse bestätigt einmal mehr die sogenannte "Home Bias". Dieser Fachbegriff steht für eine allgemeine Vorliebe der Börsianer für heimische Unternehmen. Zwölf der 20 auf der BÖRSE ONLINE-Internetseite am häufigsten abgefragten Aktien kommen aus Deutschland. Davon zählen acht zu den 30 Mitgliedern des DAX. Neben nationalen Börsenschwergewichten wie Allianz, Deutsche Telekom oder Volkswagen haben unsere Nutzer die US-Large-Caps Apple und Amazon fest ins Herz geschlossen.

Wenig überraschend nahm die Corona-Pandemie maßgeblichen Einfluss auf die Vorlieben der Anleger. Im Lockdown haben viele Deutsche das Thema Börse im Allgemeinen und Aktien im Speziellen für sich entdeckt. Diese "neue Liebe" machte sich frühzeitig in einem starken Anstieg der Seitenaufrufe von boerse-online.de bemerkbar. Die Nutzer haben sich nicht nur informiert, sie griffen auch zu. "Die Zahl der Aktiensparerinnen und Aktiensparer in Deutschland ist im letzten Jahr um 2,7 Millionen in die Höhe geschnellt", stellte das Deutsche Aktieninstitut DAI im Februar fest. Neuerdings zählt die "Börsen-Community" hierzulande 12,4 Millionen Mitglieder, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Digitale Verjüngungskur

Besonders die Jungen zieht es auf das Parkett. Dem DAI zufolge wurden nahezu 600 000 aus der Gruppe der unter 30-Jährigen im vergangenen Jahr zum Aktionär. Hier spielen die Digitalisierung der Geldanlage mit der Einführung spezieller Apps sowie besonders günstiger Neobroker eine Rolle. "Die Aktienanlage hat über das Smartphone die Hosentasche erreicht", erklärt Christine Bortenlänger, geschäftsführende Vorständin des DAI.

Ungeachtet vom Alter und der technischen Anbindung elektrisieren die Corona-Profiteure die Investoren. Mit Biontech und Curevac verzeichneten zwei heimische Impfstoffentwickler auf Sicht von einem Jahr die höchsten Zugriffsraten. Als die Pandemie Anfang 2020 immer mehr ihren Lauf nahm, machte sich das Duo auf die Suche nach einem Covid-19-Vakzin. Biontech war zu dieser Zeit bereits börsennotiert, Curevac gab im vergangenen August ein spektakuläres Debüt.

Gemessen an der Kapitalisierung klafft heute eine Lücke von mehr als 30 Milliarden Euro zwischen den beiden Unternehmen. Aus gutem Grund: Bis Mitte Juni hatte Biontech zusammen mit dem US-Partner Pfizer über 700 Millionen Dosen des eigenen Impfstoffs ausgeliefert. Derweil erwies sich das ebenfalls auf der mRNA-Technologie basierende Präparat des Tübinger Konkurrenten als Flop. Nachdem Curevac Mitte Juni enttäuschende Studiendaten - die Wirksamkeit des Impfstoffs lag bei lediglich 48 Prozent - veröffentlicht hatte, brach die Biotech-Aktie um mehr als die Hälfte ein.

Auf eine schwere Probe wurde in den vergangenen Monaten auch die Begeisterung der Anleger für das Thema Wasserstoff gestellt. Drei Aktien aus diesem Sektor sind unter den Top 10 zu finden. Die Charts von Nel ASA, Plug Power und Ballard Power ähneln sich auf frappierende Weise: Nach einer monatelangen Rally drehte das Trio im ersten Quartal scharf nach unten. Die Korrektur zeigt auf der einen Seite, dass die Börse trotz aller Euphorie noch immer zwei Richtungen kennt. Gleichzeitig wird deutlich, wie schwer es ist, eine berechtigte Neubewertung von der Blasenbildung zu unterscheiden.

Wasserstoff hat noch immer das Potenzial, ein zentraler Baustein im Kampf gegen den Klimawandel zu werden. Noch sind die Kosten für umweltfreundlich produziertes Hydrogen allerdings so hoch, dass dieser Energieträger gegenüber fossilen Brennstoffen nicht konkurrenzfähig ist. Die Politik möchte das ändern und forciert mit groß angelegten Förderprogrammen die grüne Wasserstofftechnologie.

Die Aktien des Sektors dürften weiterhin starken Schwankungen ausgesetzt sein. Zumal viele Branchenvertreter tiefrote Zahlen schreiben. Das gilt auch für Nel ASA. Der norwegische Spezialist hat die Nutzer von boerse-online.de in den vergangenen zwölf Monaten regelrecht elektrisiert und beim Ranking den dritten Platz erreicht. Obwohl die Liebe zu dieser Aktie starke Kratzer erhalten hat, zählt sie weiterhin zu unseren Favoriten auf diesem spekulativen Areal.

Apropos Spekulation: Kaum Widerhall findet in der Auswertung der Hype um die sogenannten Meme-Aktien. Dabei handelt es sich um Papiere, bei denen sich vermeintliche Kleinanleger auf einschlägigen Internetforen zu konzertierten Kaufaktionen verabreden. Als ein Paradebeispiel für diese zweifelhafte Bewegung gilt Gamestop. Mit dem Ziel, auf der Short-Seite positionierte Hedgefonds in die Knie zu zwingen, wurde die Aktie der US-Videospielekette Anfang des Jahres regelrecht hochgejubelt. Zwar ist der Hype etwas abgeflaut. Doch das Unternehmen sorgt bis heute weniger aufgrund seiner operativen Entwicklung als mit dem Meme-Phänomen für Schlagzeilen. Umso besser, dass Gamestop genauso wenig unter den Lieblingsaktien auftaucht wie Adler Modemärkte oder Windeln.de. Die beiden Nebenwerte wurden zuletzt auf diversen Boards angepriesen, woraufhin die Kurse zwischenzeitlich stark nach oben ausschlugen.

Seriöse Analyse anstatt Marktgeschrei

Auch wenn die Spekulation zur Börse gehört wie Bulle und Bär: Hier handelt es sich meistens um zweifelhaftes Marktgeschrei. Umso besser, dass sich die BÖRSE-ONLINE-Community ganz offensichtlich nicht blenden lässt.

Gleichwohl tummeln sich unter den Aktien mit den meisten Seitenaufrufen auch Werte, von deren Potenzial die Redaktion nicht überzeugt ist. In der unten stehenden Übersichtstabelle finden sie die Top 20 samt einer aktuellen Empfehlung. Sechs Favoriten besprechen wir auf den folgenden Seiten etwas ausführlicher - natürlich darf Biontech dabei nicht fehlen. Während der Status von Fußballer Robin Gosens vorerst in der Schwebe ist, dürfte der Mainzer Impfstoffhersteller noch für einige Zeit ein echter "Liebling der Nation" bleiben.

Platz 1: Biontech - Freiheit aus der Ampulle

Während alle Welt über eine mögliche vierte Corona-Welle diskutiert, bleiben die Forscher von Biontech einfach am Mikroskop sitzen: Zusammen mit dem US-Partner Pfizer hat das Unternehmen seinem Covid-19-Impfstoff eine Art Update verpasst. In der modifizierten Version soll das Vakzin der gefährlichen Delta-Variante den Garaus machen. Im August will das transatlantische Duo eine Studie zum modifizierten Impfstoff starten. Schon in der jetzigen Ausführung lässt das Produkt die Kasse von Biontech kräftig klingeln: Von weniger als 30 Millionen Euro im ersten Quartal 2020 ist der Umsatz von Januar bis März des laufenden Jahres auf mehr als zwei Milliarden Euro explodiert. Davon bleibt mehr als die Hälfte als Nettogewinn in der Bilanz der Mainzer hängen.

Die am 9. August zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahreszahlen dürften kaum weniger imposant ausfallen. Schließlich haben Biontech und Pfizer die Produktion zuletzt deutlich erhöht. Allein zwischen dem 6. Mai und dem 10. Juni wurden rund 250 Millionen Dosen des Impfstoffs ausgeliefert. In den ersten gut vier Monaten des Jahres verließen im Schnitt etwas mehr als 100 Millionen Portionen die Produktionsstätten. Im zweiten Quartal sollte Biontech von der Inbetriebnahme des Werks in Marburg profitiert haben. Spannend wird, ob CEO Ugur Sahin zusätzlich zum Impfstoff auch die Jahresprognose modifiziert. Mit einer Erhöhung könnte er der Biontech-Aktie aus dem Seitwärtstrend der vergangenen Monate helfen. Ungeachtet dessen dürfte das kometenhaft aufgestiegene Unternehmen wegen seiner Schlüsselrolle in der Impfkampagne sowie einer vielversprechenden Produktpipeline die Herzen der Investoren auf Dauer höherschlagen lassen.

Platz 3: Nel ASA - Liebeskummer lohnt sich nicht

Die EU möchte Benziner und Diesel von den Straßen verbannen. Geht es nach der Europäischen Kommission, sollen ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr auf den Markt kommen. Wer gemeint hätte, dieses Ziel könnte der Aktie von Nel ASA einen Schub verpassen, sah sich getäuscht. Der Spezialist für grünen Wasserstoff gab nach der Vorstellung des EU-Klimaschutzprogramms "Fit for 55" sogar nach. Vor einigen Monaten noch heiß geliebt, bleiben die Norweger zusammen mit dem gesamten Sektor weiter links liegen. Unsere im April (Ausgabe 16/2021) abgegebene Einschätzung, wonach die Korrektur bei Nel ASA ausgestanden ist, hat sich als falsch entpuppt.

Das Papier erlebte im Mai eine weitere Verkaufswelle und fiel durch den Stoppkurs. So ärgerlich das ist: Wir trauen Nel noch immer die Wende zu. Aus technischer Sicht hat die Aktie mit der Bodenbildung im Bereich von 1,60 Euro hierfür einen soliden Grundstock geschaffen. Operativ sprechen Erfahrung und Marktstellung für die Skandinavier. Nel hat weltweit mehr als 3500 Elektrolyseanlagen installiert. Gleichzeitig spielt das Unternehmen beim Aufbau der Tankstellennetze für Wasserstofffahrzeuge eine zentrale Rolle. Noch ist damit kein Geld zu verdienen, der Konzern schreibt rote Zahlen.

Doch der politische Ehrgeiz samt groß angelegter Förderprogramme sollte zusammen mit dem technischen Fortschritt dafür sorgen, dass sich das mittelfristig ändert. Außerdem hat die heftige Korrektur einiges an übertriebener Spekulation aus diesem Zukunftssektor genommen - was jedoch nichts daran ändert, dass die "Liebe" zu dieser Aktie immer wieder auf die Probe gestellt werden könnte.

Platz 5: Daimler - Ein heller Stern am Börsenhimmel

Als klassischer Bluechip stößt die Daimler-Aktie seit jeher nicht nur bei den heimischen Privatanlegern auf reges Interesse. Das Unternehmen ist auch bei internationalen Investoren schwer angesagt. Seit 1974 zählt der Staatsfonds von Kuwait zu den Anteilseignern. Er hält aktuell knapp sieben Prozent an dem Stuttgarter Autobauer. In den vergangenen Jahren haben sich chinesische Investoren dem Kreis der größten Gesellschafter angeschlossen. Egal ob Private oder Institutionelle: Zuletzt hatten alle Aktionäre gut lachen. Auf Sicht von einem Jahr hat sich der Daimler-Kurs annähernd verdoppelt. Damit hängten die Stuttgarter die Konkurrenten BMW und Volkswagen ab.

Operativ steuert Daimler mit einer hohen Drehzahl aus der Krise. Im zweiten Quartal fuhr das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von knapp 5,2 Milliarden Euro ein. Damit übertraf der Konzern die durchschnittlichen Analystenschätzungen um mehr als eine Milliarde Euro. Mit 12,8 Prozent fiel die bereinigte Ebit-Marge in der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars & Vans das dritte Quartal nacheinander zweistellig aus. Daimler profitierte von einem steigenden Absatz und höheren Verkaufspreisen. Offenbar kommt das Management bis dato gut mit dem Engpass bei Halbleitern zurecht. Kurzfristig bleibt dieses Problem bestehen, die Schwaben mussten die Bänder in Sindelfingen gerade erneut anhalten.

Auf lange Sicht kommt es für Daimler entscheidend darauf an, die richtigen Lösungen für die Transformation in Richtung E-Mobilität zu entwickeln. Hier profitiert man vom chinesischen Großaktionär Li Shufu. Ein Joint Venture mit dessen Unternehmen Geely arbeitet unter anderem an der Elektrifizierung des Kleinstwagen Smart.

Platz 11: BASF - Diese Mixtur betört die Investoren

Unbestritten zählt die Dividende zu den wichtigen Kriterien bei der Suche nach attraktiven Aktien. BASF hat an dieser Stelle auf die Anleger zu Recht eine betörende Wirkung. Der Chemiekonzern überzeugt mit zuverlässigen und stetig wachsenden Ausschüttungen. Nach der Jahrtausendwende zwang einzig die Finanzkrise das Unternehmen 2009 zu einer Kürzung. Seit dieser Delle hat BASF die Dividende nahezu verdoppelt. Darüber hinaus lockt das Börsenschwergewicht mit einer attraktiven Rendite. Auf Basis der für 2021 erwarteten Dividende errechnet sich eine Verzinsung von 5,1 Prozent, was im DAX einen Spitzenwert bedeutet.

In puncto Performance konnte BASF zuletzt indes nicht mit dem Leitindex Schritt halten. Selbst die starken Vorabzahlen für das zweite Quartal änderten daran zunächst nichts. Der Branchenriese hat mit seinem breit gefächerten Produktangebot voll vom globalen Konjunkturaufschwung profitiert. Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Ho¨he von 2,3 Milliarden Euro übertrafen die Ludwigshafener den Analystenkonsens deutlich. Vorstandschef Martin Brudermüller hat die Jahresprognose daraufhin bereits zum zweiten Mal erhöht.

Gut möglich, dass der promovierte Chemiker hier noch einmal nachlegt. Schließlich hat BASF das angepeilte Ebit von mindestens sieben Milliarden Euro bereits zu knapp zwei Drittel eingetütet. Hinzu kommt, dass der Branchenprimus steigende Kosten für Rohmaterialen offenbar gut an die Kundschaft weitergeben kann und damit bei der Marge Luft nach oben haben dürfte. Über kurz oder lang sollte die Mixtur aus Substanz und Wachstum die Anleger wieder betören.

Platz 15: Amazon - Herzlicher Empfang für den neuen Chef

Besser hätte der Start von Andy Jassy als neuer Chef von Amazon kaum ausfallen können: Nur einen Tag nachdem der 53-Jährige den Unternehmensgründer Jeff Bezos als CEO ablöste, erreichte die Aktie des Internetgiganten ein Allzeithoch. Gleichzeitig hat das Wall-Street-Schwergewicht eine Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst. Die Rochade in der Konzernzentrale war indes nur bedingt für das charttechnische Signal verantwortlich. Vielmehr profitierte Amazon von einer Meldung aus Washington.

Dort hat das US-Verteidigungsministerium einen zehn Milliarden Dollar schweren Auftrag für Microsoft zurückgezogen. In der Ausschreibung für die Modernisierung der IT-Infrastruktur hatte sich der Softwaregigant durchgesetzt. Amazon ging erfolgreich gegen den Entscheid vor und kann nun wieder auf einen Zuschlag hoffen. Schon jetzt brummt das Geschäft. Das gilt sowohl für die von Andy Jassy bis zuletzt verantwortete Cloud-Sparte AWS als auch für das Kernsegment. Während der Corona-Pandemie hat der Konzern seine globale Vormachtstellung im E-Commerce zementiert. Im Zwölfmonatszeitraum per Ende März 2021 fuhr Amazon einen operativen Cashflow von 67,2 Milliarden US-Dollar ein - 69 Prozent mehr als in der vorhergehenden Periode.

Bekanntlich wird die Marktmacht zu einem Problem für das vor 27 Jahren als Online-Buchladen gegründete Unternehmen. Gerade hat US-Präsident Joe Biden einen Erlass unterzeichnet, der die Großkonzerne stärker an die Kandare nehmen soll. Auch wenn diese Thematik den neuen Chef beschäftigen dürfte: Ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar, diese Erkenntnis sollte Amazon mit den am 28. Juli anstehenden Quartalszahlen bestätigen.

Platz 17: BB Biotech

Auf den ersten Blick kommt der Vorstoß von BB Biotech unter die 20 beliebtesten Aktien Deutschlands überraschend. Im Vergleich zu den anderen Promipapieren taucht die Schweizer Beteiligungsgesellschaft relativ selten in der Berichterstattung auf. Und doch hatten Nutzer von boerse-online.de gute Gründe, in Corona-Zeiten verstärkt nach "BB Biotech" zu suchen. Seit 1993 investieren die Eidgenossen erfolgreich in den gleichnamigen Sektor.

Bei Moderna sind sie bereits 2018 eingestiegen. Ein Volltreffer: Bekanntlich hat die US-Biotechgesellschaft in Windeseile einen auf der mRNA-Technologie basierenden Covid-19-Impfstoff entwickelt und auf den Markt gebracht. Folgerichtig war dieses Kerninvestment aktiv am im Februar erreichten Allzeithoch von BB Biotech beteiligt. Die seit dem historischen Top laufende Konsolidierung bietet eine gute Einstiegsgelegenheit. Denn die fundamentalen Wachstumstreiber des Biotechsektors sind voll intakt. So könnte die erfolgreiche Covid-19-Immunisierung nur der Anfang für bahnbrechende mRNA-Anwendungen sein. BB Biotech setzt mit knapp einem Fünftel des Portfolios auf diese innovative Technologie.

Generell hat das erfahrene Expertenteam ein Faible für junge Therapieformen. Die Genom-Editierung zählt dazu genauso wie die zellbasierte Therapie. Durch die breite Streuung - aktuell hält BB Biotech 35 Beteiligungen - können Forschungsrückschläge gut verkraftet werden. In den kommenden Monaten steht bei den Beteiligungen eine Reihe von klinischen Meilensteinen an. Ein zusätzliches Argument, diese spezielle Aktie dauerhaft im Fokus zu behalten, liefert die attraktive Dividendenrendite von 4,4 Prozent.