PepsiCo-Aktionären schmeckt der Kursverlauf schon länger nicht. Die neuen Quartalszahlen fallen zumindest besser aus als erwartet.
Harte Zeiten für einen langjährigen Value-Champion, der für viele Dividenden-Investoren unverzichtbarer Bestandteil im Portfolio ist: Anteilsscheine PepsiCo notieren aktuell tatsächlich knapp 35 Prozent unter ihrem Allzeithoch aus dem Jahr 2021.
Der Grund: Wie viele Konsumwerte hat PepsiCo zuletzt unter dem wachsenden Trend zu gesünderer Ernährung und der politischen Debatte um Maßnahmen gegen Fettleibigkeit gelitten. Hinzu kommen neue Abnehmspritzen wie Wegovy und Ozempic, die den Absatz kalorienreicher Snacks und Softdrinks perspektivisch unter Druck setzen könnten.
Rückkehr zu Wachstum, aber noch kein Glanz
Die neuesten Quartalszahlen von PepsiCo liefern indes eine willkommene Überraschung für Aktionäre, die zuletzt wenig Grund zur Freude hatten. Der US-Konzern meldete für das zweite Quartal 2025 ein Umsatzwachstum von einem Prozent auf 22,73 Milliarden Dollar – ein Zuwachs, der zwar unspektakulär klingt, aber über den Erwartungen des Marktes liegt. Besonders bemerkenswert ist das organische Wachstum, das bereinigt um Währungseffekte und Akquisitionen bei 2,1 Prozent lag. Analysten hatten hier mit weniger gerechnet.
CEO Ramon Laguarta sprach von einer „effektiven Navigation durch ein herausforderndes Umfeld“ und hob die verbesserten operativen Fortschritte in Nordamerika sowie die anhaltend starke Dynamik im internationalen Geschäft hervor. Während das vergangene Quartal noch von einer verpassten Prognose und einem vorsichtigeren Ausblick geprägt war, präsentiert sich PepsiCo diesmal gefestigter. Der vorbörsliche Kursanstieg von über drei Prozent auf rund 139 Dollar signalisiert erste Hoffnung auf Stabilisierung.
Gewinn unter Druck, aber besser als befürchtet
Wermutstropfen bleibt der Gewinneinbruch: Der Nettogewinn fiel von 3,08 Milliarden im Vorjahr auf nur noch 1,26 Milliarden Dollar – vor allem wegen hoher Abschreibungen. Doch das bereinigte Ergebnis je Aktie – also ohne Sondereffekte – lag mit 2,12 Dollar über den Erwartungen (FactSet-Konsens: 2,03 Dollar).
Auffällig ist dabei die Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal, in dem PepsiCo noch einen Umsatzrückgang von 1,8 Prozent verkraften musste. Auch beim Absatzvolumen zeigte sich eine leichte Entspannung: Das organische Volumen sank im zweiten Quartal nur noch um 1,5 Prozent nach einem Minus von 2 Prozent im Vorquartal. Gleichzeitig konnte der Konzern seine Preise um vier Prozent anheben – ein Zeichen robuster Preissetzungsmacht.
Nordamerika verbessert sich – International weiter stark
Die Region Nordamerika bleibt weiterhin eine Baustelle, zeigt aber Fortschritte. Lebensmittelverkäufe stiegen hier im Jahresvergleich um ein Prozent, nachdem es im Vorquartal noch ein Minus gegeben hatte. Produktinnovationen und Kostensenkungen sollen die Entwicklung weiter verbessern – ein zentraler Punkt in Laguartas Strategie für die kommenden Quartale.
Deutlich erfreulicher ist das Bild im internationalen Geschäft: In Europa, dem Nahen Osten und Afrika wuchs der Umsatz um satte acht Prozent – nach einem Rückgang im Vorquartal. Auch in Lateinamerika und Asien bleibt die Dynamik intakt. Für Anleger mit einem langfristigen Fokus ist diese internationale Stärke ein Hoffnungsträger.
Jahresprognose bestätigt – und doch Vorsicht angebracht
PepsiCo bleibt bei seiner Jahresprognose: Erwartet wird weiterhin ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie ein bereinigter Gewinn je Aktie auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt). Gleichzeitig warnt das Unternehmen vor weiter steigenden globalen Beschaffungskosten, etwa durch Zutaten und Zölle. Mit gezielten Einsparmaßnahmen und „Revenue-Management-Taktiken“ will PepsiCo diese Belastungen jedoch kompensieren.
Seit Jahresbeginn hat die Aktie trotz der jüngsten Aufwärtsbewegung rund elf Prozent verloren – in einem Jahr, in dem der S&P 500 um gut 6,5 Prozent zulegen konnte. Noch bitterer fällt die Performance indes für europäische Anleger aus: Wegen der Dollar-Schwäche fiel hier ein Minus von mehr als 20 Prozent an.
Dividendenqualität bleibt – aber reicht das?
Für viele Investoren bleibt PepsiCo vor allem eines: Ein zuverlässiger Dividenden-Aristokrat mit kontinuierlicher Ausschüttung. Die Dividendenrendite von aktuell rund 3,4 Prozent ist attraktiv – insbesondere im Kontext steigender Zinsen und unsicherer Märkte. Doch wer mehr als nur Dividendenstabilität will, braucht auch Kursfantasie. Und die hängt nun maßgeblich davon ab, ob PepsiCo die Trendwende in Nordamerika beschleunigen und zugleich seine internationale Erfolgsstory fortschreiben kann.
Die Quartalszahlen zeigen eine klare Verbesserung gegenüber dem Dreimonatszeitraum zuvor und ein erstes Turnaround-Signal – doch ein Comeback braucht mehr als eine Momentaufnahme. Für defensive Anleger mit langfristigem Horizont bleibt PepsiCo ein interessanter Value-Baustein im Portfolio. Die große Re-Rating-Rallye lässt allerdings noch auf sich warten.
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