Als Bedingung für die kartellrechtliche Genehmigung der Fusion mit E-Plus musste der Deutsche-Telekom-Konkurrent ein Fünftel der Kapazitäten in seinem künftig größeren Netz an Konkurrenten ohne eigenes Netz abgeben. Dieses Paket hat sich Drillisch für die kommenden fünf Jahre, einschließlich einer Verlängerung um weitere fünf, exklusiv gesichert. Zudem hat die Firma aus Maintal die Option weitere zehn Prozent der O2-Netzkapazitäten zu buchen.

Derzeit nutzt Drillisch erst zwei Prozent der bundesweiten Netzkapazitäten. Bei voller Ausnutzung der Vereinbarung mit Telefonica Deutschland könnte sich dieser Anteil während der nächsten Jahre auf bis zu zehn Prozent erhöhen, eine Verfünffachung gegenüber heute.

Dank einer hohen Liquidität in der Bilanz kann sich Drillisch nach Einschätzung von Analysten sowohl Vorauszahlungen an O2 leisten, als auch seine aktionärsfreundliche Politik fortführen. Nach Schätzung des Bankhaus Lampe wird Drillisch für 2014 und 2015 jeweils 1,60 und 1,70 Euro Dividende pro Aktie zahlen. Gegenwärtig entspricht das Dividendenrenditen von jeweils über fünf Prozent. Allerdings ist die Aktie nach dem rasanten Kursanstieg während der vergangenen zwölf Monate gemessen am KGV teuer. Deutliche Kursrückschläge sind deshalb wahrscheinlich und sollten ebenfalls zum Kauf genutzt werden. Der Titel bleibt langfristig aussichtsreich. Wir stufen das Papier von Verkaufen auf Kaufen hoch. Kursziel: 40 Euro; Stoppkurs 19,50 Euro.