Der jüngst von der EU-Kommission vorgestellte Energieerneuerungsplan namens "REPowerEU" ist eine mutige Initiative. Trotz der bislang nicht kalkulierbaren Kosten und keineswegs auszuschließenden Gegenreaktionen aus Moskau erhöht die Kommission nun das Tempo bei der Verringerung von Europas starker Energieabhängigkeit von Russland, vor allem bei Erdgas. Die Invasion der Ukraine zwingt die Staatengemeinschaft, Strukturen der Energieversorgung schnell und spürbar zu verändern.

Ein "Weiter so" gefährdet nicht nur die Versorgung, sondern auch die Stabilität in Europa. "Wir können uns nicht auf einen Lieferanten verlassen, der uns ganz offen bedroht", sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Je früher die EU auf erneuerbare Energien umsteige, desto schneller werde die Staatengemeinschaft unabhängig, desto eher gewinne sie die Kontrolle über ihr Energiesystem.

Mit REPowerEU erfährt die Klimapolitik eine weitere entscheidende Begründung: Sie ist nicht mehr nur notwendig, um die schwerwiegenden Folgen der Erderwärmung wie Dürren, Überflutungen, soziale Konflikte und Migration in den Schwellenländern zu vermindern. Klar ist jetzt auch, dass Klimapolitik Teil der Friedenspolitik ist.

Die Umsetzung der energiepolitischen Transformation ist ambitioniert. Bis Ende des Jahres will die EU die Nachfrage nach russischem Gas um zwei Drittel reduzieren. Deutlich vor dem Jahr 2030 soll Europa von fossilen Brennstoffen aus Russland völlig unabhängig sein.

Dafür braucht es Ersatz: Bezugsquellen müssen diversifiziert werden. Norwegen, Saudi-Arabien, Aserbaidschan und nordafrikanische Länder sind hier Alternativen für den Übergang. Auch können die EU-Staaten vorübergehend stärker auf Kohle, Atomkraft und auf höhere Einfuhren von Erdgas von nichtrussischen Lieferanten in flüssiger Form (LNG) zurückgreifen. "Das kann nur eine Zwischenlösung sein", sagt Fondsmanager Robert Greil von Merck Finck. Am forcierten Ausbau alternativer Energien führt kein Weg vorbei. "Alles andere wäre energiepolitisch, sicherheitspolitisch und klimapolitisch nicht zu vermitteln", meint Greil.

Millionen für Moskau

Die angestrebte Unabhängigkeit soll insbesondere den Vorwurf entkräften, die EU finanziere durch Energieimporte den Krieg des Kremls mit. Derzeit bezieht die Staatengemeinschaft 40 Prozent ihres Gasbedarfs, 25 Prozent der Ölimporte und 46 Prozent der Steinkohleimporte aus Russland.

Auch Deutschland verlässt sich stark auf Moskaus Rohstoffe. Die Bundesrepublik deckt ein Drittel ihres Ölbedarfs, rund 55 Prozent der Gasimporte und 26 Prozent der Kohleimporte aus Russland ab. Zusammen haben die EU-Staaten bislang täglich rund 660 Millionen Euro für Energielieferungen nach Russland überwiesen.

Doch das war vor dem 24. Februar, dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine. Nach den enormen Preissteigerungen bei fossilen Energieträgern in den vergangenen Wochen dürfte die Summe deutlich höher ausfallen. Ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent notierte vergangenen Mittwoch bei 100 Dollar. Vor drei Monaten waren es noch 74 Dollar. Auch der Gaspreis zog seit der Invasion Russlands massiv an. Die Preisentwicklungen tragen wesentlich zum Anstieg der Teuerung bei. Im Februar betrug die Inflationsrate in der EU 5,8 Prozent, das ist der höchste gemessene Wert seit Einführung des Euro.

Erneuerbare Energie wird dagegen immer billiger - ein weiterer Grund, sie zu nutzen. "In den Jahren 2010 bis 2020 hat sich die Wettbewerbsfähigkeit von Solar- und Windenergietechnologien dramatisch verbessert: Solarthermie, Windenergie auf See und Solarenergie spielen zusammen mit Wind an Land in der gleichen Kostenliga wie neue fossile Energieträger und überflügeln diese sogar", sagt Francesco La Camera, Generaldirektor der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien.

Die von der EU vorangetriebene energiepolitische Transformation verspricht Investoren nachhaltig gute Chancen. Das aktuelle Momentum für grüne Fonds beziehungsweise Aktien von Unternehmen aus den Bereichen Versorgung, Wind und Sonne, Wasserstoff und Infrastruktur dürfte sich in den kommenden Monaten noch verstärken.

Die Anlageklasse ist derzeit gesucht. Der LSF Active Solar Fund - der Fonds hat Werte wie First Solar und Longi Green Energy hoch gewichtet - legte in den vergangenen vier Wochen um über 14 Prozent zu. Die Aktie des dänischen Unternehmens Vestas Wind System erzielte innerhalb eines Monats ein Plus von 15 Prozent. Gleich um 27 Prozent innerhalb eines Monats stieg der Aktienkurs von Nel Asa. Die norwegische Firma zählt weltweit zu den führenden Herstellern von Elektrolyseanlagen, mit denen Wasserstoff aus elektrischer Energie gewonnen werden kann.

Ausbau von Photovoltaik

Der Wille und die Mittel für die energiepolitische Wende sind vorhanden. Bereits vor dem Ukraine-Krieg hat sich die EU auf das 750 Milliarden Euro schwere Corona-Hilfspaket verständigt. 37 Prozent davon sollen in den Klimaschutz fließen. Die Ampel-Regierung in Berlin hat sich im Koalitionsvertrag auf einen starken Ausbau der regenerativen Erzeugungskapazitäten geeinigt. Allein die Photovoltaik-Kapazitäten sollen von derzeit 54 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2030 auf 200 GW steigen. Nun forciert Berlin das Tempo. Bundesfinanzminister Christian Lindner will bis 2026 rund 200 Milliarden Euro für Klimaschutz, Ladeinfrastruktur, Wasserstofftechnologie und die Modernisierung der Industrie investieren. Auch dem Liberalen geht es nicht mehr nur um die Rettung des Planeten. "Erneuerbare Energien lösen uns von Abhängigkeiten. Sie sind deshalb Freiheitsenergien", sagt Linder.

Für diese durch die Politik beschleunigte grüne Transformation hat die Redaktion jetzt den "Börse Online Grüne Zukunft"-Index (WKN: DA0ABH) aufgelegt. Es ist ein branchenübergreifender Investmentansatz mit Firmen, die von dem Megatrend des ökologischen und energetischen Umbaus der Wirtschaft in Europa und weltweit profitieren. Im Folgenden stellen wir die Unternehmen des Index vor.

Grüne Versorger

Für Europas Projektierer und Betreiber von Solar- und Windanlagen wird es ein großer Kraftakt. Um die starke Abhängigkeit von Erdgas aus Russlands Pipelines bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich zu verringern, müssen Wind- und Solaranlagen nach den Prognosen von Europas Energieexperten in Brüssel bis 2030 zusätzliche 543 Gigawatt Leistung aus Sonne und Wind einspeisen. Der durch Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine nun beschleunigte Ausbau entspricht dem 1,5-Fachen der aktuell verfügbaren 357 Gigawatt Leistung aus Sonne und Wind.

Ohne eine deutliche Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren für die Genehmigung und den Bau der Anlagen ist der große Sprung auf 900 Gigawatt Leistung bis 2030 nicht zu schaffen, mahnen die Analysten des US-Börsendiensts Bloomberg. Wegen der erwarteten Verzögerungen bei den Projekten setzen sie ihre Schätzung für 2030 um sieben Prozent niedriger an.

Der größte Flaschenhals sind aus Sicht der Experten Zeiträume von acht bis zehn Jahren für den Bau und die Planung großer Windparks auf See. Konzerne wie RWE und Ørsted, der größte Betreiber derartiger Windparks aus Dänemark, erhöhen den Druck auf die Politik, die Zeiträume zu verkürzen. Klar ist auch, dass der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft den Strombedarf der Unternehmen stark erhöht. Zunehmend mehr Konzerne sichern sich eigene Ressourcen grüner Energie und planen Wind- und Solarparks mit Versorgern. So baut BASF für seinen Verbundstandort in Ludwigshafen mit RWE einen Windpark in der Nordsee.

Grüne Energie an Land

Bis der Bau großer Windparks auf See beschleunigt wird, werden an Land überdurchschnittlich viele Kapazitäten aufgebaut. Für Energiekontor, Projektierer und Betreiber grüner Kraftwerke, sind das gute Aussichten. In Deutschland betreibt Energiekontor 28 Wind- und einen Solarpark an Land sowie vier weitere Windanlagen in Großbritannien und Portugal. Das Portfolio liefert 311 Megawatt Strom und soll zügig auf über 500 Megawatt ausgebaut werden. Energiekontor übernimmt deshalb die Hälfte der Projekte in den eigenen Bestand. Bisher haben die Bremer 119 Wind- und zwölf Solarparks entwickelt.

Damit sind sie ein kleiner Akteur. Ihre Kompetenz überzeugte jedoch Autozulieferer Bosch. Vor wenigen Wochen sicherte sich der Konzern für 15 Jahre Strom aus zwei Solarparkprojekten von Energiekontor in Brandenburg.

Auch Deutschlands neuer Riese bei erneuerbaren Energien, RWE, investiert in diesem Jahr 60 Millionen Euro in Windparks an Land. Sein Grüne-Energie-Portfolio will RWE bis 2031 auf 31 Gigawatt Leistung ausbauen. Knapp die Hälfte davon soll bis Ende 2023 verfügbar sein. Die Anlagen sind genehmigt und werden schon gebaut.

Der globale Primus Ørsted will mit seinem Portfolio bis zum Ende des Jahrzehnts die Schwelle von 50 Gigawatt überschreiten. Dank der Dominanz und Reputation liegen die Renditen der Dänen bei Windparks 1,5 bis drei Prozentpunkte über den Kapitalkosten, ein Spitzenwert in der Branche. Investoren wie Versicherungen und Pensionsfonds erwerben Anteile an den Anlagen - auch das erhöht die Rendite.

Amerikas grüner Champion

In Europa müssen sich Anbieter wie Ørsted gegen Riesen aus dem fossilen Energiesektor behaupten, Ölmultis wie BP oder Shell und Versorger, die regenerative Energien ausbauen oder wie RWE komplett auf grün umstellen. Ähnlich mächtige Konkurrenz muss Versorger Nextera Energy aus Juno Beach in Florida bisher nicht befürchten. Die grüne Tochter Nextera Energy Resources ist Amerikas Nummer 1 bei Strom aus Wind und Sonne. Windfarmen liefern 70 Prozent von 28 Gigawatt Leistung der Tochter, Solarparks 16 Prozent. Die stetigen Zuflüsse aus dem herkömmlichen Geschäft finanzieren das Wachstum der grünen Tochter. Amerikas grüner Champion bleibt auf Wachstumskurs. Allein durch die C02-neutrale Umstellung der Strombranche in den USA bis 2050 werden sich die Kapazitäten für grünen Strom auf über 3.550 Gigawatt verzwanzigfachen, prognostiziert Nextera Energy.

Technologie

Weltweit stark sind US-Unternehmen auch als Entwickler der Technologien für eine effiziente Energieausbeute sowie für die Komponenten und Systeme, um die grünen Kraftwerke optimal zu steuern und den von Windrädern und Solarpanelen gelieferten Gleichstrom in Wechselstrom zu wandeln, der für den Transport der Energie über die Netze benötigt wird.

First Solar in Tempe in Arizona hat Dünnschicht-Solarmodule auf Cadmiumtellurid (CadTel) als Alternative zum üblichen Silizium etabliert und als Pionier dieser Technologie inzwischen vier Prozent des Weltmarkts erobert. Die im Vergleich zu herkömmlichen Modulen immer noch teuren Komponenten sind in Umgebungen mit besonders heißer oder feuchter Luft deutlich effizienter als der Standard zur Produktion von Sonnenstrom. Ein Großauftrag des britischen Ölriesen BP aus dem Herbst vergangenen Jahres über Module mit einer Gesamtleistung von 5,4 Gigawatt bescherte First Solar für die nächsten Jahre starkes Wachstum. Mit der geplanten Erweiterung der Fabrikkapazitäten in Ohio und Indien erwarten Analysten für 2023 im Vergleich zu 2020 zwischen 40 bis 50 Prozent mehr Umsatz.

Mit 17,5 Gigawatt Gesamtleistung der Ende 2021 bestellten Module war First Solars Auftragsbestand doppelt so hoch wie im Vorjahr - eine gute Basis für 2022.

Pioniere schieben Entwicklungen an

Enphase im kalifornischen Fremont baut Microinverter, die Gleich- in Wechselstrom wandeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Invertern werden sie an einzelne Photovoltaikmodule und nicht an ein ganzes Set angeschlossen. So können einzelne Module ans Netz gehen und die Größe der Inverter schrumpft erheblich.

Mit ihrem Konzept zählen auch die Kalifornier zu den Pionieren in der Branche. Weltweit wurden bisher mehr als 1,1 Millionen Enphase-Systeme in 130 Ländern ausgeliefert. Ein um Energiespeicherung erweitertes neues System soll ab diesem Jahr verfügbar sein.

Die Hard- und Software von Solaredge aus Israel stellt dagegen sicher, dass jedes Modul in einer Solaranlage mit seiner maximalen Effizienz in Betrieb ist. Mit Übernahmen von Spezialisten etwa für Energiespeicher und Antriebstechnologien für Elektroautos hat Solaredge sein Spektrum jüngst erweitert.

Bei der Technologie für Windräder setzten hingegen Europäer wie der weltweite Primus Vestas und hierzulande auch Konkurrent Nordex Akzente. Vor Russlands Krieg kalkulierten Experten bei Vestas mit ähnlichen Kapazitäten wie im Vorjahr, rund 16,6 Gigawatt. Größere Zuwächse wurden erst ab 2025 erwartet.

Mit den hohen Gaspreisen und dem Bestreben, unabhängiger von russischen Lieferung zu werden, erwarten Analysten nun eine deutliche Belebung des Geschäft, sowohl bei Vestas als auch bei der deutlich kleineren Nordex.

Infrastruktur

Eine Ebene tiefer im Zuliefermarkt für die grünen Kraftwerke, im Markt für die Verkabelung von Solaranlagen und Windparks, dominieren wenige Europäer: Prysmian aus Italien, NKT aus Dänemark und Nexans aus Frankreich. Im anspruchsvollen Geschäft mit Unterseekabeln sind die Auftragsbücher auf Jahre gut gefüllt. Nexans-Chef Christopher Guérin will deshalb den Ausbau der Sparte, die rund 55 Prozent der Erlöse liefert, mit dem Verkauf der anderen Bereiche finanzieren.

Trends bestimmen wollen die Europäer auch in anderen Infrastrukturmärkten, etwa bei der von Experten schon lange geforderten Digitalisierung der Netze. Ein Anwärter auf einen der vorderen Plätze ist der französischer Konzern Schneider Electric. Für das digitale Energiemanagement in Stromnetzen hat der Energie- und Automatisierungsspezialist auf seiner IT-Plattform EcoStruxure, ähnlich wie für die Verwaltung vom Gebäuden und die Steuerung von Maschinen, das Grid-Segment für Stromnetze entwickelt.

Wasserstoff

Während sich die Nutzung von Wind und Sonne längst etabliert hat, steht dieser Schritt bei Wasserstoff noch bevor. Der jüngste Beschluss der EU, im Jahr 2030 rund 20 Millionen metrische Tonnen Wasserstoff zu nutzen, um damit Erdgaslieferungen aus Russland zu ersetzen, dürfte die Nutzung der neuen grünen Energie nun schneller etablieren. Gegenwärtig nutzt Europa 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas, um sogenannten grauen Wasserstoff herzustellen. Mit der Umstellung auf Elektrolyse mit grünem Strom würde grüner Wasserstoff im Jahr 2030 rund zwölf Prozent des Gasverbrauchs ersetzen, prognostiziert die Nachrichtenagentur Bloomberg Intelligence.

Der weltweit führende Hersteller von Industriegasen Linde wird in diesem Jahr am Chemiestandort Leuna, südlich von Halle an der Saale, mit 24 Megawatt Leistung den größten Elektrolyseur weltweit zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Betrieb nehmen. Konzerne vor Ort wie BASF, TotalEnergies oder Shell könnten die grüne Energie nutzen. Auf europäischer Ebene könnte der norwegische Hersteller von Elektrolyseuren Nel Asa von neuen Impulsen für den Ersatz von grauem durch grünen Wasserstoff profitieren. Bisher ist Nel Asa in Norwegen, Dänemark und auf dem US-Markt präsent.

In den USA ist nach Einschätzung der US-Bank JP Morgan Plug Power gut im Geschäft mit Wasserstoff. Das Unternehmen aus Latham im US-Bundesstaat New York zählt zu den führenden Herstellern von Brennstoffzellen und verfügt nach Einschätzung der Analysten von JP Morgan über ausreichend finanzielle Ressourcen, um seine Technologie als Standard zu etablieren. Das Erlöspotenzial des Marktes schätzen die Experten auf über 200 Milliarden Dollar. Plug Powers hat das Ziel, mit jährlichen Zuwächsen von 50 Prozent 2025 mehr als drei Milliarden Dollar zu erlösen. Das sei realistisch, meint JP Morgan.

Auch Amerika wird die von Europa forcierte grüne Revolution in der Energie und in der Wirtschaft erreichen.
 


INVESTOR-INFO

Solar-Fonds

Bullen in der Sonne

Der LSF Active Solar Fund investiert in Firmen, die entlang der Wertschöpfungskette Photovoltaik aufgestellt sind, etwa Longi Green Energy. Das Unternehmen profitiert von dem massiven Ausbau der Sonnenenergie in China. Peking errichtet Solarparks mit einer Leistung, die 450 kleineren Atomkraftwerken entspricht. Nach der Korrektur im November erwartet das Fondsmanagement einen neuen Bullen-Zyklus. In fünf Jahren legte der Fonds um 240 Prozent zu.

Wasserstoff-Fonds

Auf Aufholjagd

Laut EU-Kommission soll Wasserstoff bis zum Jahr 2050 etwa 24 Prozent des Energiebedarfs decken. Auch viele andere Länder wie China, Japan und die USA fördern klimaneutral produzierten Wasserstoff. Der im Dezember 2020 aufgelegte Fonds GG Wasserstoff investiert unter anderem in Bloom Energy oder Cell Impact. Auf Sicht von einem Jahr verlor der Fonds 25 Prozent. Zuletzt machte er aber Boden gut. Innerhalb eines Monats legte der GG Wasserstoff um 17 Prozent zu.

Impact-Fonds

Fonds mit Wirkung

Der Green Benefit Global Impact will einen positiven Beitrag für Umwelt und Menschheit leisten. Investiert wird in Unternehmen aus den Bereichen Sonne, Wind, Wasserstoff, Elektromobilität, Energieeffizienz sowie Biolebensmittel. Hoch gewichtet sind aktuell Ballard Power, Wolfspeed und Jinkosolar. Unternehmen aus den USA sind mit 21, Aktien aus China mit elf Prozent vertreten. Auf deutsche Unternehmen wie etwa SMA Solar Technology entfallen 15 Prozent. In fünf Jahren schaffte der Fonds 286 Prozent.

RWE

Weiter auf Kurs

Deutschlands größter Anbieter von Strom aus erneuerbaren Energien erwartet für 2022 beim operativen Ergebnis (Ebitda) 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 1,3 und 1,7 Milliarden Euro. 2021 waren es operativ 3,56 Milliarden Euro und netto 1,57 Milliarden Euro. In den Prognosen sind Folgen des Krieges in der Ukraine nicht berücksichtigt.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 46,00 Euro
Stoppkurs: 28,00 Euro

BO-Index Grüne Zukunft (WKN: DA0ABH)

Alle Aktien im Zertifikat

Der von der Redaktion entwickelte BO-Index Grüne Zukunft (WKN: DA0ABH) ist ein branchenübergreifender Investmentansatz mit Aktien von Unternehmen, die vom ökologischen und energetischen Umbau der globalen Wirtschaft profitieren. Anleger investieren in ein Zertifikat, das den Index 1 : 1 abbildet. Der Index enthält 16 Aktien mit gleichgewichteten Anteilen. Um das beizubehalten, werden die Anteile der Indexmitglieder halbjährlich angepasst.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG als alleinige Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere, Alphabeta Access Products Ltd. und der Morgan Stanley & Co. International plc, hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von Morgan Stanley & Co. International plc Vergütungen.

Enphase Energy

Erfolgreicher Pionier

Die Microinverter von Enphase Energy, die den Gleichstrom der Solarmodule in Wechselstrom wandeln, werden, anders als sonst üblich, an einzelne Solarmodule angeschlossen. Deshalb können sie deutlich kleiner gebaut werden und machen die Anwendung von Solaranlagen flexibler. Das facht die Nachfrage an. Für 2022 erwarten Analysten im Schnitt gut zwei Milliarden Dollar Umsatz und knapp 433 Millionen Dollar Nettogewinn, Zuwächse von jeweils knapp 46 und 27 Prozent.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 180,00 Euro
Stoppkurs: 120,00 Euro

Linde

Globaler Gaseprimus

Die Geschäfte der Nummer 1 bei Industriegasen laufen prächtig. Wasserstoff liefert rund sieben Prozent der Erlöse von zuletzt fast 31 Milliarden Dollar. Für 2030 taxiert Linde den globalen Wasserstoffmarkt auf 100 Milliarden Dollar und ist hier einer der größten Anbieter. Der Konzern hat daneben unter anderem das begehrte Neongas für die Chipproduktion im Sortiment. 2021 soll der bereinigte Nettogewinn um geschätzt knapp zehn Prozent auf sechs Milliarden Dollar steigen.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 320,00 Euro
Stoppkurs: 200,00 Euro

Plug Power

Beste Perspektiven

Die US-Firma Plug Power zählt zu den führenden Entwicklern von Elektrolyseanlagen, sogenannte Elektrolyseure, zur Herstellung von Wasserstoff mit Strom, bevorzugt aus Wind und Sonnenkraftwerken. Das Unternehmen hat ausreichende Ressourcen, um schnell zu wachsen und weitere Bereiche im jungen Markt abzudecken, etwa mit Netzwerken zur Produktion und Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff. Bis 2024 erwarten Analysten eine gute Verdopplung der Erlöse auf zwei Milliarden Dollar und den ersten Gewinn.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 26,00 Euro
Stoppkurs: 16,00 Euro