In voller Fahrt ist inzwischen der ESG-Zug. Fast wöchentlich gibt es neue Angebote nachhaltiger Geldanlagen. Wer nun dachte, dass ETFs "Grünes Geld" einfach machen, der hat sich getäuscht. Das Angebot und wie sich die ESG-Ansätze unterscheiden, ist nur noch mit viel Mühe zu durchkämmen.

So hat MSCI, der Marktführer, unter seinen über 700 ESG-Indizes etwa die ESG-Universal-Indizes. Bei ihnen handelt es sich um einen Art ESG-Light-Version. Denn der Fokus der Universal-Indizes liegt nicht auf dem Ausschluss von Unternehmen, sondern Firmen, die ein stabiles und sich verbesserndes ESG-Profil haben, werden einfach höher gewichtet.

So soll ein breites und diversifiziertes Aktienuniversum erhalten bleiben. Dennoch schließen auch die Universal-Indizes Unternehmen aus, die etwa gegen internationale Normen verstoßen (z. B. bei Menschenrechten, Arbeitsrechten oder der Umwelt) und umstrittene Waffen herstellen (z. B. Landminen, Streumunition, angereichertes Uran sowie biologische und chemische Waffen).

Dieser softe ESG-Ansatz ist für Industrieländer sicherlich nicht mehr der ideale. Für Schwellenländer wie China jedoch die einzig praktikable Herangehensweise. Denn im Reich der Mitte ist der ESG-Gedanke bei den meisten Unternehmen noch nicht angekommen. Die UBS schätzt, dass nur etwa zwei Prozent der Mitglieder des MSCI China A Index Nachhaltigkeitsberichte und finanzrelevante ESG-Kennzahlen veröffentlichen. Der UBS ETF MSCI China ESG Universal Index investiert in 458 von 491 Titeln des Ausgangsindex. Dennoch gibt es bei den Top Ten einige Unterschiede.

Im ESG-Universal-Index fehlen etwa Baidu, CNOOC und JD.com. Ansonsten bewegen sich die Abweichungen der Gewichtungen bei maximal gut einem Prozentpunkt. ☞ Wer mit einem etwas besseren Gewissen in China ­investieren möchte, für den ist der ETF sicher eine gute Wahl. Zumal es bislang kaum ESG-Fonds für chinesische Aktien gibt.