Kursplus seit dem März-Tief: rund 75 Prozent. Die Rede ist nicht etwa von einem Softwarekonzern oder einer Biotechfirma, die als Gewinner aus der Corona-Krise hervorgehen - diese Wertentwicklung hat die Aktie des Autoherstellers Daimler geschafft. Dabei sieht es für die Autobranche zappenduster aus. So geht die Unternehmensberatung E & Y in einer aktuellen Studie davon aus, dass die Mehrheit der Autokonzerne wegen der eingebrochenen Nachfrage im zweiten Quartal in die roten Zahlen rutscht.

Neben den abgestürzten Autoaktien befinden sich weitere Zykliker an der Börse auf dem Vormarsch. Das zeigt sich beim DAX, in dem Industrie-, Auto- und Chemiewerte hoch gewichtet sind. Allein in den vergangenen vier Wochen hat das Börsenbarometer um mehr als zehn Prozent zugelegt. Der Euro Stoxx 50 schaffte im selben Zeitraum neun Prozent. Technologietitel, die in der ersten Phase der Markterholung nach oben geschossen und teilweise auf neue Allzeithochs geklettert waren, legten im Gegensatz dazu eine Verschnaufpause ein.

Zur Aufholjagd angesetzt haben unterdessen die Aktien von Unternehmen aus der Luftfahrt-, der Freizeit- und der Einzelhandelsbranche, deren Geschäfte wegen der Corona-Krise massiv eingebrochen sind. Für Matthias Born, Investmentleiter bei der Berenberg Bank, ist das ein klares Indiz dafür, dass die Märkte die Negativszenarien auch bei kriselnden Sektoren eingepreist haben. Und eine Chance für Anleger, die auf der Suche nach europäischen Unternehmen sind, deren Geschäft bereits in den nächsten Quartalen wieder auf die Beine kommt: "Der gerade laufende Aufholeffekt bei Nachzüglern hat zur Folge, dass Qualitätstitel aus strukturell wachsenden Branchen aktuell bei den meisten Investoren nicht zu den Top-Favoriten zählen", sagt Born. Dabei zeigen die Kursverluste der letzten Tage, wie volatil die Märkte in den nächsten Monaten bleiben werden.

Allerdings bleiben eine mögliche zweite Infektionswelle und eine sehr langsame konjunkturelle Erholung die größten Unsicherheitsfaktoren. Denn es ist keineswegs sicher, dass es zu einer V-förmigen Erholung kommt und der globale Konjunktureinbruch aus der ersten Jahreshälfte 2020 innerhalb weniger Quartale ausgebügelt werden kann.

Auf strukturelles Wachstum setzen

Anleger sollten daher europäische Unternehmen favorisieren, die in naher Zukunft wieder strukturelles Wachstum liefern. Stephen Macklow-Smith, Fondsmanager und Marktstratege bei JP Morgan Europa, sieht vor allem Firmen aus zyklischen Branchen attraktiv bewertet und für die Gewinnung weiterer Marktanteile gut aufgestellt. Auch in Technologienischen findet Macklow-Smith Vorreiter auf dem alten Kontinent, zum Beispiel in der Halbleiterindustrie, wo europäische Firmen bei Stromspeichern für mobile Endgeräte, Sensoren in Fahrzeugen oder bei der nächsten Generation mit Lithografiemaschinen für die Chipproduktion führend sind.

Gute Chancen auf eine Trendwende haben auch Unternehmen aus klassischen Wirtschaftszweigen, deren Geschäfte schon im Vorjahr unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China und der sich global eintrübenden Konjunktur gelitten haben. Fiskalpolitische Starthilfen liefern die von der Europäischen Union eingeleiteten Maßnahmen wie der Wiederaufbaufonds sowie nationale Konjunkturprogramme. Für Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank, ist die Corona-Krise ein Katalysator für Marktbereinigungen: "Zukunfts- und überlebensfähige Industrie- und Technologie- branchen kommen wieder schnell auf die Überholspur. Zugleich ist die Corona-Krise ein Brandbeschleuniger für Konsolidierungen und Übernahmen."

Bluechips und Nebenwerte

Anleger sollten vor allem bei europäischen Firmen zugreifen, die in Geschäftsfeldern mit strukturellem Wachstum unterwegs sind. Fondsmanager Born setzt etwa auf Nischenchampions, die bei Industriegütern technologische Lösungen für die Digitalisierung anbieten. Dazu zählt Spezialsoftware für die Automatisierung von Fabriken und die Vernetzung von Lieferketten.

Ein weiterer Wachstumsmarkt bleiben für Born bei den zyklischen Konsumgütern alle Firmen, die ihren starken Umsatzanteil im Onlinegeschäft und ihre Preissetzungsmacht bei starken Marken weiter ausbauen werden.

Europa glänzt mit einer großen Bandbreite an mittelständischen Firmen, die in Bereichen wie Maschinenbau, Elektro- und Umwelttechnik weltweit führend sind. Ein weiterer Zukunftsmarkt, der seine Wachstumsdynamik noch entfaltet, ist die Digitalisierung von Dienstleistungen. IT-Spezialisten werden künftig von immer größeren Datenmengen und dem Trend zum Homeoffice profitieren. Bauzulieferer und Netzwerkspezialisten sind Nutznießer von Infrastrukturprojekten, die im Zuge europäischer Wiederaufbauprogramme in die Wege geleitet werden.

Unternehmen, die mit nachhaltigem Wachstum und hoher Bilanzqualität beeindrucken, sind in jedem europäischen Land zu finden. Im Folgenden stellen wir die Aktien von sieben solcher Gesellschaften vor, ergänzt um ausgewählte Europa-Fonds.


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AT & S: Halbleiterzulieferer zum Discountpreis


Die Aktie des österreichischen Leiterplattenherstellers AT & S notiert aktuell auf ihrem Buchwert und kommt auf ein einstelliges 2021er-KGV. Damit ist sie einer der günstigsten Titel in der Branche. In der niedrigen Bewertung eingepreist ist die hohe Unsicherheit, wann die Nachfrage in den Endmärkten wieder kräftig anziehen wird. Dabei ist AT & S mit seinen Produkten bestens positioniert. Die IC-Substrate des Unternehmens spielen eine Schlüsselrolle in der Miniaturisierung der Elektronik. Die hochkomplexen Leiterplatten wiederum werden in Smartphones wie den iPhones von Apple verbaut. Im Geschäftsjahr 2019/20, das am 30. April endete, hat sich die Corona-Krise noch nicht wesentlich niedergeschlagen. Die Konzernerlöse sanken leicht um 2,7 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Der operative Gewinn sackte von 250,1 auf 194,5 Millionen Euro ab. Damit hat sich das operative Geschäft noch bemerkenswert stabil gehalten, wenn man sich vor Augen hält, dass vor allem der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China die zyklische Halbleiterindustrie 2019 belastete. Noch ist eine Prognose zum Geschäftsverlauf über die nächsten Quartale schwierig. Kursrücksetzer sollten dennoch zum Einstieg genutzt werden, denn mittel- bis langfristig wird AT & S noch stärker vom Durchbruch digitaler Technologien wie künstliche Intelligenz oder Internet der Dinge profitieren.

Bakkafrost: Mit Fischzucht zu einer grünen Rendite


Bakkafrost verbindet nachhaltiges Wachstum mit einem ökologischen Geschäftsmodell. Das auf Fischzucht und -verarbeitung spezialisierte Unternehmen wird nach einem Durchhänger auf der Ertragsseite 2021 wieder durchstarten. Bakkafrost erzielt 80 Prozent seiner Erlöse mit Lachszucht und verzichtet dabei ganz auf Antibiotika. Hinzu kommen die Fischverarbeitung und die Produktion von Fischöl und Fischmehl. Die Firma ist seit 2010 an der Börse Oslo gelistet und hat ihren Hauptsitz auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik. Transportprobleme infolge der Corona-Krise, rückläufige Fischfangpreise und negative Währungseffekte bewirkten sinkende Gewinne im ersten Quartal 2020. Bei den Umsätzen konnte Bakkafrost die einbrechende Nachfrage in der Gastronomie durch mehr Umsätze im Einzelhandel auffangen. Spätestens 2021 wird sich die Übernahme der Scottish Salmon Company auf der Gewinnseite positiv bemerkbar machen. Dann, so die Konsensschätzungen der Analysten, soll sich der operative Gewinn auf umgerechnet 180 Millionen Euro verdoppeln. Um den Einfluss von Preisschwankungen im Fischhandel zu verringern und die Margen in Zukunft stabiler zu halten, will Bakkafrost bis zu 50 Prozent des Fischfangs zu vertraglich festgelegten Preisen verkaufen. Die Aktie rutschte im Crash unter unseren Stopp, ist aber wieder kaufenswert.

Bertrandt: Gewinner des Neustarts in der Autoindustrie


Die Aktie des Entwicklungsdienstleisters für die Auto- und die Luftfahrtindustrie ist eine Spekulation darauf, dass der Wandel zur E-Mobilität und wasserstoffgetriebenen Fahrzeugtechnik in den nächsten Jahren endlich auf Hochtouren kommt. Das im SDAX gelistete Unternehmen, ein Gründungsmitglied des Neuen Markts im Jahr 1997, entwickelt Prototypen, Kleinserien, Bauteile und Antriebstechnologien und übernimmt die Serienanlaufbetreuung. Hierdurch verkürzen sich die Entwicklungszeiten der Autoproduzenten erheblich. Bertrandt hat Prüfzentren für neue Antriebstechnologien entwickelt und in Norddeutschland Versuchszentren für elektrifizierte Antriebe eröffnet.

Die Bertrandt-Aktie ist nicht erst im Zuge des Corona-Crashs abgestürzt: Seit 2015 hat der Titel mehr als zwei Drittel an Börsenwert verloren und ist damit ein Spiegelbild der strukturellen Krise, in der sich die Autobranche befindet. Für antizyklische Anleger mit viel Geduld bietet die niedrige Bewertung gute Kaufkurse. Die liquiden Mittel von zuletzt 113 Millionen Euro und das Eigenkapital von 413 Millionen Euro liegen über dem aktuellen Börsenwert. Trotz des Gewinneinbruchs im letzten Quartal übertraf Bertrandt mit einer operativen Marge von 5,7 Prozent noch die Profitabilität der meisten Autozulieferer. Wer von einem künftigen Innovationsschub in der Autobranche überzeugt ist, steigt bei Bertrandt ein.

Lanxess: Der richtige Erfolgsmix für steigende Margen


Der Spezialchemiekonzern Lanxess ist so gut aufgestellt, dass er besser als die meisten Wettbewerber durch die Krise kommen könnte. Unter Konzernlenker Matthias Zachert hat sich das MDAX-Unternehmen in den vergangenen Jahren aus der kapitalintensiven Großchemie, wie der Produktion von synthetischem Kautschuk, verabschiedet. Im Gegenzug hat sich Lanxess mit gezielten Zukäufen in margenstarken Nischenmärkten wie hochwertigen Industriechemikalien, Inhaltsstoffen für Lacke und Zusatzstoffen von Werkstoffen verstärkt. Die Nettoliquidität von drei Milliarden Euro ist ein dickes Finanzpolster für konjunkturell schwierige Zeiten. Zudem profitiert die neu geschaffene Sparte Consumer Protection in Zeiten von Corona von der steigenden Nachfrage für Desinfektionsmittel. Gut läuft derzeit auch der Verkauf mit Wasseraufbereitungstechnik und den Feinchemikalien für die Pharma- und Agrarbranche. Der Bereich Spezialkunststoffe leidet hingegen weiter unter der schwachen Nachfrage von Abnehmern aus der Autoindustrie. Dank des ausbalancierten Portfolios hat Lanxess im ersten Quartal 2020 bei Umsatz und Gewinn besser abgeschnitten als prognostiziert. Für 2020 erwartet der Konzern ein Schrumpfen des operativen Gewinns von einer Milliarde auf 800 bis 900 Millionen Euro. Mit einem 2021er-KGV von elf ist die Aktie günstig bewertet.

Prysmian: Wachstumsschub durch grünen Strom


Der italienische Kabelhersteller ist in einer unspektakulären Marktnische weltweit top. In Deutschland hat Prysmian in diesem Jahr zwei Großaufträge mit einem Volumen von jeweils 500 Millionen Euro an Land gezogen. Bei einer dritten Ausschreibung, über die in den nächsten Monaten entschieden wird, ist das Unternehmen noch im Rennen. Bei den drei Projekten geht es um das Verlegen von Hochspannungs-Gleichstrom-Erdkabelverbindungen. Damit soll die in der Nordsee gewonnene Windenergie an die Stromnetze in West- und Süddeutschland angeschlossen werden. Weitere Aufträge in dieser Größenordnung sind für Prysmian drin, wenn im Zuge der EU-weiten Konjunkturhilfen nach der Corona-Krise neue grüne Energieprojekte umgesetzt werden. Damit wird Prysmian die aktuelle Auftragsflaute in der Telekombranche mehr als kompensieren. Diese Perspektiven sind in den Analystenschätzungen noch nicht eingepreist. Sie gehen für den Zeitraum 2020 bis 2022 von einer Gewinnverdopplung aus. Die Aktienbewertung hat damit reichlich Luft nach oben. Die Nettoverschuldung von 2,6 Milliarden, die aus dem Zukauf des US-Wettbewerbers General Cable resultiert, will man über künftige Mittelzuflüsse abbauen. Der freie Cashflow verbesserte sich im ersten Quartal 2020 bereits von 433 auf 538 Millionen Euro. Die Cashreserven liegen bei 632 Millionen Euro.

VAT Group: Schlüsselprodukte für die Halbleiterindustrie


Nach dem Kurseinbruch vom März hat die Aktie des Schweizer Mittelständlers zuletzt ein neues Allzeithoch erreicht. Von einer Krise ist nichts zu merken. Im ersten Quartal verzeichnete die VAT Group ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 145,5 Millionen Schweizer Franken. Der Auftragseingang schnellte um 42 Prozent auf 181,3 Millionen Franken hoch. Den bisherigen Jahresausblick, der von einer höheren operativen Marge ausgeht als 2019, hat das Management bestätigt. Denn die Abnehmer in allen Endmärkten investieren weiterhin in neue Technologien. Die VAT Group ist mit einem Marktanteil von gut 50 Prozent globaler Marktführer für Vakuumventile. Zum Einsatz kommen die Produkte in der Chipindustrie, bei Displayherstellern und in der Solarbranche. Der inzwischen auf 21 Prozent gestiegene Umsatzanteil des Dienstleistungsgeschäfts trägt entscheidend dazu bei, dass die Profitabilität kontinuierlich steigt. Mittelfristig soll die operative Marge von zuletzt 27 auf 33 Prozent zunehmen. Der Optimismus gründet auf Produktneuheiten, für deren Herstellung Vakuumventile unerlässlich sind. Biegsame Displaybildschir- me (OLEDs), 5G-Anwendungen im Mobilfunk und leistungsfähige Solarpanele sind hier zu nennen - Treibstoff für den Höhenflug der Aktie, die in der EU derzeit nur außerbörslich oder aber über den Handelsplatz Zürich gekauft werden kann.

Veolia Environnement: Basisinvestment unter den Umweltkonzernen


Der Corona-Crash setzte dem 15-monatigen Höhenflug der Veolia-Aktie ein jähes Ende, die Aktie fiel durch unseren Stoppkurs. Neben der Sorge um einbrechende Aufträge infolge einer globalen Rezession störten sich Investoren an der hohen Nettoverschuldung von 11,5 Milliarden Euro. Veolia reagierte - und tritt weiter auf die Kostenbremse. Zu den für 2020 vorgesehenen Kosteneinsparungen in Höhe von 250 Millionen Euro sollen weitere 200 Millionen Euro hinzukommen. Der französische Konzern hat 5,4 Millionen Euro an Cashreserven, weitere 4,2 Milliarden Euro stehen als Kreditlinien zur Verfügung. Dazu hat Veolia Anfang des Monats eine Anleihe von 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von zwölf Jahren platziert. Mit den Geschäftsbereichen Wasser/Abwasser, Entsorgung von Müll, Energie und Transport erzielte Veolia 2019 einen Umsatz von 24 Milliarden Euro. In diesen Geschäftsfeldern ist die Gesellschaft einer der größten und profitabelsten globalen Akteure. Insbesondere die umsatzstärkste Sparte, Versorgung und Aufbereitung von Wasser, steht für solide Zuwachsraten. Ein Großteil der Auftraggeber kommt aus dem öffentlichen Sektor. Zugleich baut Veolia das internationale Sondermüll- und Recyclinggeschäft konsequent aus - etwa mit der Anfang 2020 erfolgten 250 Millionen US-Dollar schweren Übernahme einer Sondermüllverarbeitungs- anlage in den USA.

Fonds: Eurostars im Kombipaket


Anleger, die mit professionell verwalteten Aktienfonds auf europäische Unternehmen setzen wollen, haben reichlich Auswahl. Mehr als 450 Fondsprodukte, so hat die Ratingagentur Scope ermittelt, investieren mindestens 90 Prozent ihres Vermögens in europäische Titel. Bei der Fondsauswahl empfiehlt es sich, nicht nur auf die Anlagestrategie zu achten, sondern auch darauf, dass die im Portfolio enthaltenen Firmen die richtige Mischung aus langfristigen Wachstumsperspektiven und starken bilanziellen Kennziffern mit- bringen.

Vier Fonds mit Überfliegerpotenzial

Der im August 2009 aufgelegte Comgest Growth Europe Opportunities kommt über einen Zeitraum von fünf Jahren auf eine durchschnittliche Rendite von 10,2 Prozent. Das Fondsportfolio ist mit 40 Positionen recht konzentriert. Beim Branchenfokus liegen Gesundheit und Technologie mit einem Gesamtanteil von 60 Prozent deutlich vorn. Auf Länderebene am höchsten gewichtet ist Frankreich mit 22 Prozent, gefolgt von der Schweiz (14 Prozent) und Dänemark (13 Prozent). Dazu lockt der Fonds mit einer vergleichsweise moderaten Kostenquote.

Dasselbe gilt für den Jupiter European Growth Class D, der zu den Schwergewichten in seiner Kategorie zählt. Einzelne Kernpositionen wie das britische Medienunternehmen Relx oder der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk können schon einmal sieben Prozent ausmachen. Gesundheitsfirmen und Finanzdienstleiter sind aktuell am höchsten gewichtet. Unternehmen aus der Eurozone stellen 62 Prozent im Portfolio, britische Aktien 17 Prozent.

Besonders erfolgreich unter den europäischen Nebenwertefonds ist der Threadneedle Pan European Small Cap Opportunities. Dessen langjähriges Fondsmanagerduo Mark Heslop und Mark Nichols arbeitet seit Ende 2019 beim Konkurrenten Jupiter. Die Outperformance hat bis dato nicht darunter gelitten. Das Portfolio ist nach Länder- und Branchenfokus stark diversifiziert. Rund die Hälfte der Unternehmen sind in der Eurozone, ein Viertel in Großbritannien ansässig.

Relativ neu im Fondsuniversum ist der Berenberg European Focus Fund B, der im Oktober 2017 an den Start ging. Chefstratege Matthias Born, der von Allianz Global Investors eine starke Erfolgsbilanz bei Europa-Fonds mitbringt, setzt bei der Titelauswahl auf Bluechips und Mid Caps aus unterschiedlichsten Wachstumsbranchen. Firmen aus den Bereichen Technologie, Gesundheit und Industrie sind branchenseitig am stärksten vertreten. Für den Fonds fällt kein Ausgabeaufschlag an.