Die US Großbank Morgan Stanley befürchtet, dass der S&P 500 noch im Jahr 2022 bis auf 3.000 Punkte fallen könnte. Vom jetzigen Niveau aus wäre das ein Fall von 24 Prozent. Die Hintergründe
"Wir glauben nicht, dass der Bärenmarkt schon vorbei ist, vorausgesetzt, unsere Gewinnprognosen sind korrekt", erklärt Michael Wilson. Der Chefstratege für amerikanische Aktien bei Morgan Stanley fügt in einer Mitteilung an Kunden hinzu, dass der S&P 500 im weiteren Verlauf diesen Jahres auf mindestens 3.400 Punkte fallen könnte. Sollte es zu einer Rezession kommen, wären sogar 3.000 Punkte als Untermarke denkbar. „Von dort aus dürften sich die Kurse bis zu unserem Basis- (3.900 Punkte) oder Baisse-Ziel (3.350 Punkte) für den Zeitraum bis Juni 2023 erholen“, schreibt Wilson.
Das sind die Gründe für den S&P 500-Absturz
Doch warum ist die US-Großbank Morgan Stanley eigentlich so pessimistisch für US-Aktien? Der Hintergrund hierfür liegt in den voraussichtlich sinkenden Prognosen für den Gewinn je Aktie bei den Unternehmen. So soll laut Wilson der Gewinn je Aktie im S&P 500 für 2022 nicht mehr bei 225 Dollar, sondern nur bei 220 Dollar liegen. Und für das Jahr 2023 rechnen die Modelle der Großbank nur mit einem Gewinn von 212 Dollar und nicht mehr mit 236 Dollar.
Zudem fügt Wilson hinzu: „Unsere Basisschätzungen für die Jahre 2022,2023 und 2024 liegen nun jeweils 3 Prozent, 13 Prozent und 14 Prozent unter dem Konsens. In unserem Basisszenario bedeutet das für 2023 nun einen leichten Gewinnrückgang (-3 Prozent gegenüber dem Vorjahr), wobei wir in diesem Szenario aber keine Rezession unterstellen.
Fazit
Auf Anleger kommen also weiterhin stressige Zeiten zu. Sollte Morgan Stanley recht behalten, so könnten Investoren bei einem S&P 500 zwischen 3.400 Punkten und 3.000 Punkten genüsslich einkaufen. Dafür sollten sie bis dahin etwas Cash aufbauen. Man muss nun nicht panisch verkaufen, denn nicht immer gehen die Erwartungen der Großbanken auf. Doch Anleger sollten sich auf alle Eventualitäten vorbereiten.