Größere Korrekturbewegungen fanden in der Tat oft im Sommer statt: 2011 ging es von Juli bis September um über 30 Prozent nach unten. Im Bullenjahr 2013 gab es eine etwas moderatere Korrekturbewegung von knapp zehn Prozent von Ende Mai bis Anfang Juli. Auch 2014 bis 2016 waren die Sommermonate von schwächeren Notierungen geprägt.

Ob dieses Jahr eine ähnliche Entwicklung ins Haus steht, lässt sich freilich nicht vorhersagen. Den zahlreichen Risikofaktoren stehen viele Argumente für weiter steigende Notierungen gegenüber. "Wann dem deutschen Leitindex die Luft ausgehen wird, ist schwierig abzuschätzen, das aktuelle Momentum ist stark", sagt Sebastian Bleser, Zertifikate-Experte bei HypoVereinsbank onemarkets.

Um bestehende Long-Positionen nicht verkaufen zu müssen, greifen Profi-Investoren auf Absicherungsstrategien zurück. Auch Privatanlegern steht hierfür ein breites Instrumentarium zur Verfügung, zum Beispiel Put-Optionsscheine oder Turbo-Short-Zertifikate. Interessant sind auch Reverse-Capped-Bonuszertifikate. "Damit ist es möglich, im Falle einer Korrektur, Trendwende oder nur noch leicht steigender Kurse - je nach Barriere - Gewinne zu erzielen", erklärt Bleser.

"Umgekehrte" Bonuszertifikate



Reverse-Capped-Bonuszertifikate funktionieren umgekehrt wie normale Bonuszertifikate: Wenn der Basiswert eine zuvor festgelegte Barriere oberhalb des Basiswertkurses während der Laufzeit niemals berührt, ist eine bestimmte Prämie fällig. Andernfalls entfällt die Bonus-chance, und das Papier wandelt sich von einem Reverse-Capped-Bonuszertifikat in ein Reverse-Indexzertifikat - mit allen Verlustrisiken. Deshalb sollten Anleger auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur Barriere achten.

Bei einem bis September laufenden Reverse-Capped-Bonuszertifikat auf den DAX von HypoVereinsbank onemarkets ist die Barriere bei 14 000 Punkten angesiedelt, knapp zehn Prozent über dem aktuellen Stand. Bleibt der DAX in den kommenden gut vier Monaten unter dieser Marke, generiert das Zertifikat einen Ertrag von 12,5 Prozent.