Auf die jüngst optimistisch stimmenden Signale im Zollstreit zwischen China und den USA reagierte Kupfer jedoch mit einem ersten Lebenszeichen.

Die US-Regierung um Präsident Donald Trump zeigte sich zuversichtlich, dass im Rahmen des Treffens der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) ein erster kleiner Deal zwischen den Parteien unterzeichnet werden könnte. Das APEC-Treffen findet am 16. und 17. November ausgerechnet in Chile statt, das derzeit mit Unruhen und Massenprotesten der Bevölkerung zu kämpfen hat. Aus Solidarität zu den Demonstranten haben auch die in der Escondida-Kupfermine beschäftigten Arbeiter in der vergangenen Woche gestreikt. Die Mine im Norden des Landes ist der größte Kupferproduzent der Welt. Auch wenn sich derzeit noch nicht absehen lässt, welche unmittelbaren Auswirkungen die Unruhen haben werden, mittelfristig steuert der Kupfermarkt auf eine chronische Angebotslücke zu.

Angebotsdefizit

Schon für das erste Halbjahr 2019 registrierte die International Copper Study Group (ICSG) ein Defizit von 220 000 Tonnen. Da viele der großen Kupferminen ihr Laufzeitende bereits vor Augen haben und neue Projekte rar sind, rechnen Experten mit einer deutlichen Ausweitung des Defizits in den kommenden Jahren. Das sollte Kupferproduzenten wie First Quantum ­Minerals in die Karten spielen. Mit Kansanshi betreibt die Gesellschaft in Sambia die größte Kupfermine Afrikas mit einer Kapazität von bis zu 340 000 Tonnen Kupfer pro Jahr. Zum Portfolio des Unternehmens gehören weitere Projekte wie die beiden Kupferoperationen Sentinel in Sambia und Las Cruces in Spanien oder auch die Ravensthorpe Nickelmine in Australien. Das Management sieht das Unternehmen in einem transformativen Jahr. Seit Jahresbeginn wurde deshalb auch die Produktion in der Cobre-Panama-­Mine nach oben gefahren.

Schon länger hat die chinesische Jiangxi Copper, Chinas größtes Kupferunternehmen, ein Auge auf die beiden Minen in Sambia geworfen und sich im Oktober über die Beteiligung Pangaea Investment Management (PIM) einen Anteil in Höhe von 10,8 Prozent an First Quantum gesichert. Über eine Zusatzvereinbarung kann PIM seinen Anteil auf bis zu 16,6 Prozent ausbauen. Analysten werten diesen Schritt als Indiz dafür, dass sich die Chinesen mit einer möglichen Beteiligung an den beiden Kupferminen nicht mehr zufriedengeben und gar eine komplette Übernahme von First Quantum Minerals anstreben könnten. Das Timing für einen Deal scheint brillant, sind doch die Aktienkurse der Kupferaktien in den vergangenen Monaten stark zurückgekommen. Gute Einstiegschance.