Laut Berechnungen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) könnte es in ein paar Monaten im DAX turbulent werden. Am 4. September steht die nächste reguläre Überprüfung des deutschen Leitindex an. Und da könnte dem Mischkonzern ThyssenKrupp der Abstieg aus dem Index drohen. Seine langjährige DAX-Mitgliedschaft hängt nach den jüngsten Kursverlusten nur noch am seidenen Faden, legt man die üblichen Kriterien Marktkapitalisierung des Streubesitzes und Handelsumsatz zugrunde. Allerdings will sich der Konzern mit Sitz in Essen in zwei Unternehmen aufspalten - einen Industriegüterkonzern und einen Werkstoff-Konzern. In diesem Fall würde keine der beiden Gesellschaften mehr im DAX sein, sondern beide sich wohl im MDAX wiederfinden.

Stellt sich die Frage, wer dann für ThyssenKrupp aufrücken wird. Für die LBBW steht dabei der Immobilien-Konzern Deutsche Wohnen in der Pole-Position. Die Aktie hat in den vergangenen Jahren stark zugelegt. Und trotz der Gedankenspiele um Enteignungen in Berlin, von denen die Deutsche Wohnen mit ihrem großen Bestand an Immobilien in der Hauptstadt besonders betroffen wäre, hat die Aktie kaum geschwächelt. Für Anleger sind die Erwägungen, was sich im DAX tut, interessant, weil im Vorfeld der Änderungen die Aktien von Aufstiegskandidaten meist zulegen. Bisher ist im DAX mit Vonovia ein Immobilien-Unternehmen vertreten.