Gemini geht heute an die Nasdaq: Die Aktien debütieren zu 28 Dollar, die Kryptobörse zu einer 3,3-Milliarden-Bewertung. Die Winklevoss-Brüder sehen Bitcoin auf dem Weg Millionenmarke.
Mit ihrem Börsengang an der Wall Street haben die Gemini-Gründer Tyler und Cameron Winklevoss den nächsten großen Schritt in ihrer Krypto-Mission vollzogen. Gemini Space Station, wie das Unternehmen offiziell heißt, platzierte heute 15,2 Millionen Aktien zu je 28 Dollar an zeichnungswillige Anleger – oberhalb der ursprünglichen Spanne von 24 bis 26 Dollar – und erreicht damit eine Bewertung von rund 3,3 Milliarden Dollar.
Insgesamt nahm die Kryptobörse rund 425 Millionen Dollar ein. Die Aktie wird unter dem Ticker GEMI an der Nasdaq gehandelt. Zum Handelsstart schoss die Aktie sofort um 45 Prozent auf 45 Dollar nach oben, pendelte sich dann aber tiefer ein.
Vom Bitcoin-Store zur Multi-Asset-Plattform
Der Weg an den Kapitalmarkt vollendet die Krypto-Ambitionen der Brüder, die sich einst mit ihrer frühen Bitcoin-Investition zu Krypto-Milliardären machten. Für sie ist das IPO nicht nur ein Finanzereignis, sondern auch ein strategisches Statement: Bitcoin ist für die Winklevoss-Brüder die ultimative Weiterentwicklung von Gold. „Bitcoin ist Gold 2.0 – und das Potenzial für eine Verzehnfachung ist klar vorhanden,“ erklärte Tyler Winklevoss im CNBC-Interview.
Als Gemini 2015 startete, lag der Bitcoin-Preis bei gerade einmal 380 Dollar. Heute notiert er über 115.000 Dollar – und die Zwillinge sehen immer noch erst den Anfang. Gemini selbst hat sich von einer reinen Bitcoin-Börse zu einer regulierten Multi-Asset-Plattform entwickelt, die über 100 Token listet und Ende Juli 21 Milliarden Dollar an Assets verwaltete.
Kreditkarten-Offensive
Ein starkes Signal für institutionelles Vertrauen kam in dieser Woche von der Nasdaq, die 50 Millionen Dollar in Gemini investierte. Neben Kapital erhält Gemini damit Zugang zu einer neuen Distributionsplattform für das Nasdaq-Handelssystem „Calypso“ und soll künftig als Krypto-Kurator für institutionelle Kunden dienen.
Im Vergleich zu Coinbase setzt Gemini auf andere Schwerpunkte: Dazu zählt die Kreditkarten-Offensive, die Cashback in Form von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen bietet – bis zu 4 Prozent in Echtzeit. Allein die neue Partnerschaft mit Ripple brachte im August über 30.000 Anmeldungen, doppelt so viele wie im Vormonat. Für die Gründer ist dies ein entscheidender Hebel, um Krypto in den Alltag zu integrieren.
Vision klar, Gewinne ungewiss
Während Wettbewerber wie Circle oder Bullish bereits profitabel an den Markt gingen, müssen Investoren bei Gemini allerdings vorerst auf einen klaren Pfad in die Gewinnzone warten. 2024 verbuchte Gemini einen Nettoverlust von 159 Millionen Dollar, im ersten Halbjahr 2025 lag das Minus bereits bei 283 Millionen Dollar.
Für die Winklevoss-Brüder ist das jedoch zweitrangig. Entscheidend sei, dass Bitcoin als knapper, programmierbarer Wertspeicher die Rolle von Gold übernehmen könne. „Niemand zahlt Kaffee mit Gold – es geht um Werterhalt. Und wenn Bitcoin das erfüllt, ist das ein Markt von mehreren Billionen Dollar,“ so Cameron Winklevoss.
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