Langsam aber sicher erhalten die Akteure an den Goldmärkten wieder ein genaueres Bild über die Stimmung an den Terminmärkten. Mittlerweile hinkt die CFTC mit ihren CoT-Daten lediglich drei Wochen hinterher. Beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures gab es in der Woche zum 5. Februar den zweiten Rückgang in Folge zu verzeichnen.
Die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ermäßigte sich nämlich von 483.400 auf 479.700 Kontrakte (-0,8 Prozent). Die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten hat sich hingegen signifikant erhöht und legte von 118.600 auf 131.200 Kontrakte (+10,6 Prozent) zu.
Sowohl Großspekulanten (Non-Commercials) als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) blickten Anfang Februar wieder deutlich optimistischer drein. Große Terminspekulanten haben zum Beispiel ihr Long-Engagement um 5.900 Kontrakte erhöht und zugleich ihre Short-Seite um 3.600 Futures reduziert. Dadurch kletterte die Netto-Long-Position von 99.600 auf 109.100 Kontrakte (+9,5 Prozent).
Eine ähnliche Entwicklung gab es bei kleinen Terminspekulanten zu beobachten. Deren Netto-Long-Position hat sich im Berichtszeitraum von 19.000 auf 22.100 Kontrakte (+16,3 Prozent) erhöht. Das Schlimmste scheint unter den spekulativen Marktakteuren erst einmal überstanden zu sein. Zur Erinnerung: Im Herbst vergangenen Jahres gab es hier einen sechswöchigen Pessimismus mit einer Netto-Short-Position (Pessimismus überwiegt) von bis zu minus 25.900 Futures zu beobachten.
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Enttäuschende Konjunkturdaten
In der vergangenen Woche wurde mit Blick auf den Konjunkturkalender vor allem eines deutlich: Das Wirtschaftswachstum der wichtigsten Wirtschaftsregionen verlangsamt sich signifikant. Zum Beispiel brachen in China die Autoverkäufe im Januar um 15,8 Prozent p.a. ein, in Japan erlitten die Exporte den heftigsten Rückgang seit über zwei Jahren und der ZEW-Konjunkturausblick für die Eurozone wies mit minus 16,6 Punkte einen negativen Wert aus.
Aber nicht nur in exportorientierten Volkswirtschaften gerät "Sand ins Getriebe" auch die US-Wirtschaft leidet immer mehr unter den heraufbeschworenen Handelskonflikten. Als bezeichnend kann man hier die am Donnerstag kommunizierten Konjunkturindikatoren betrachten. Schlechter als erwartet fielen zum Beispiel der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter, der Konjunkturbericht der Philadelphia Fed, der Markit-Einkaufsmanagerindex und die Januarverkäufe existierender Wohnbauten aus. Eine entscheidende Rolle dürfte nun die Entwicklung im Handelsstreit zwischen China und den USA spielen. Derzeit schlägt das Pendel eher in Richtung "Einigung" aus.
Charttechnik Gold
Ausgesprochen spannend stellt sich beim Goldpreis aber auch die charttechnische Lage dar. Die große Frage lautet nämlich: Gelingt oder scheitert das Überwinden der markanten Widerstandszone im Bereich von 1.360 Dollar? Derzeit hat das gelbe Edelmetall oberhalb von 1.320 Dollar eine Atempause eingelegt. Positiv stimmt gegenwärtig vor allem der Umstand, dass die langfristige 200-Tage-Linie überwunden wurde und diese vom Abwärts- in den Aufwärtsmodus gewechselt ist. Außerdem gelang dem Krisenschutz ein Ausbruch aus dem seit 2011 gebildeten Abwärtstrendkanal. Ein deutlich stärkeres Kaufsignal entstünde jedoch, wenn die markanten charttechnischen Widerstände bei 1.360 Dollar nachhaltig überwunden werden. Derzeit scheint der Respekt vor dieser Marke ziemlich ausgeprägt zu sein.
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