Mittelkonsolen, Armlehnen, Kopfstützen und gefederte Sitze - bei diesen Produkten hat Grammer zweifellos eine hohe Kompetenz. Kostengünstige Produkte bei höchster Qualität und verlässliche Logistikstrukturen sind Kennzeichen des Unternehmens aus Amberg. Wie erfolgreich das Geschäftsmodell läuft, zeigten die Zahlen zum ersten Quartal. Auch die jüngste Unternehmenspräsentation vor Analysten bestätigte dies, mittelfristig geht der Trend klar nach oben. Bis 2017 soll die Marge auf mehr als fünf Prozent steigen, der Umsatz in 2020 auf rund zwei Mrd. Euro klettern. Dies würde einer jährlichen Wachstumsrate von gut sieben Prozent entsprechen. Rund 90 Prozent des Umsatzes werden bereits durch feste Neuaufträge gestützt, Planungssicherheit ist damit gegeben. Weitere Details zur aktuellen Entwicklung werden mit den Zahlen zum zweiten Quartal am Mittwoch erwartet.

Angesichts der operativen Entwicklung überrascht es nicht, dass sich auch die Aktionärsstruktur verändert. Seit Ende 2015 ist HALOG beim SDAX-Unternehmen dabei, Anfang März hielt der frische Großaktionär bereits gut zehn Prozent. Ein Blick in das Handelsbuch zur Jahreswende zeigte deutlich, dass jeweils große Blöcke in Höhe von 25.000 bis 50.000 im Markt waren, entsprechend deutlich legte auch das Volumen zu. Hinter HALOG steht die Investmentorganisation des osteuropäischen Industriellen Nijaz Hastor, die auch im Automobilzulieferergeschäft aktiv ist. Inzwischen werden Hastor bereits gut 15 Prozent zugerechnet.

Shaanxi Automobile Group oder Nijaz Hastor?

Gerüchten zufolge hat HALOGS Eigentümer im Sommer den Übernahmekampf um die slowenische Cimos Group verloren. Warburg Research vermutet, dass HALOG die Mittel von rund 200 Mio. Euro nun für zusätzliche Aktienkäufe bei Grammer verwenden könnte. Die Beteiligung würde um rund vier bis fünf Millionen Aktien steigen, die Quote könnte auf rund 50 Prozent klettern. Aber auch die Chinesen kommen als Käufer in Frage. Erst im Frühjahr gründete Grammer ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Shaanxi Automobile Group, dem viertgrößten Lkw-Hersteller in China. Fazit: Zahlreiche Übernahmegerüchte sorgen derzeit für viel Fantasie. Flankiert wird die Story von einer starken fundamentalen Entwicklung.

Zur Vorsicht mahnt nur der Chart. Aufgrund der Rally seit Anfang Juli ist die Aktie extrem überhitzt, eine Atempause rückt näher. Größere Gewinnmitnahmen mit Verlusten unter die Ausbruchsmarke bei rund 43 Euro sind aber angesichts der zahlreichen Kurskatalysatoren kaum zu erwarten.





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Nervenstarke Trader können noch einsteigen, sollten aber nur mit kleinen Positionen agieren. Dazu eignen sich der Bull-Scheine mit der WKN PB7NM8. Der Basispreis von 32,31 Euro führt zu einem Hebel von 3,3.

Basiswert Grammer
Kurs
Basiswert
46,40 EUR
Produkt Knock out Bull
WKN PB7NM8
Emittent BNP Paribas
Fälligkeit endlos
Hebel 3,3
Basispreis 32,31
EUR
Knock
Out
35,54 EUR
Kurs
Zertifikat
1,44 EUR
Spread 1,40%


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de