Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im vergangenen Jahr vor allem von seinem milliardenschweren Italcementi-Zukauf profitiert. Für das im Dax notierte Unternehmen lief es vor allem in den USA, Großbritannien, aber auch in Deutschland und Nordeuropa besser. Rückenwind bekamen die Heidelberger zudem von den weiterhin niedrigen Energiepreisen und ihrem Sparkurs. Allerdings bremste ein früherer Wintereinbruch in Europa, Kanada und in Teilen der USA im Schlussquartal das Wachstum. Zudem belastete die kräftige Abwertung des britischen Pfunds das Ergebnis. Die Aktie gab nach dem Handelsauftakt am Vormittag um gut zwei Prozent nach.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte von Oktober bis Ende Dezember im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 818 Millionen Euro zu, wie HeidelbergCement auf Basis von vorläufigen Berechnungen mitteilte. Analysten hatten hier aber mehr erwartet. Der Umsatz kletterte um 25 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis - wenn also Italcementi schon in den Vorjahren zum Konzern gehört hätte - legte HeidelbergCement beim operativen Gewinn allerdings nur um zwei Prozent zu. Bereinigt um den Übernahmeeffekt von Italcementi ging der Umsatz um vier Prozent zurück.

Anleger und Analysten äußerten sich gleichermaßen enttäuscht. Sowohl der Umsatz, als auch das operatDer Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im vergangenen Jahr vor allem von seinem milliardenschweren Italcementi-Zukauf profitiert. Für das im Dax notierte Unternehmen lief es vor allem in den USA, Großbritannien, aber auch in Deutschland und Nordeuropa besser. Rückenwind bekamen die Heidelberger zudem von den weiterhin niedrigen Energiepreisen und ihrem Sparkurs. Allerdings bremste ein früherer Wintereinbruch in Europa, Kanada und in Teilen der USA im Schlussquartal das Wachstum. Zudem belastete die kräftige Abwertung des britischen Pfunds das Ergebnis. Die Aktie gab nach dem Handelsauftakt am Vormittag um gut zwei Prozent nach.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte von Oktober bis Ende Dezember im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 818 Millionen Euro zu, wie HeidelbergCement auf Basis von vorläufigen Berechnungen mitteilte. Analysten hatten hier aber mehr erwartet. Der Umsatz kletterte um 25 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis - wenn also Italcementi schon in den Vorjahren zum Konzern gehört hätte - legte HeidelbergCement beim operativen Gewinn allerdings nur um zwei Prozent zu. Bereinigt um den Übernahmeeffekt von Italcementi ging der Umsatz um vier Prozent zurück.

Anleger und Analysten äußerten sich gleichermaßen enttäuscht. Sowohl der Umsatz, als auch das operative Ergebnis hätten seine Prognosen und die Marktschätzungen verfehlt, schrieb der Experte Norbert Kretlow von der Commerzbank. Deutlich kritischer ist hingegen Josep Pujal vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Er sieht sich in seiner skeptischen Einschätzung der HeidelbergCement-Anteilsscheine bestätigt. So hätten viele derjenigen Geschäftsfelder weiter enttäuscht, die die Heidelberger von Italcementi übernommen hatten. Zudem sei das Geschäft in Indonesien weiter schwierig, und auch im Vergleich mit den Wettbewerbern schneide das Unternehmen schwach ab.

Naturgemäß sha HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele die Dinge vollkommen anders. "Das Jahr 2016 war ein wichtiger Meilenstein für HeidelbergCement", so Scheifele. Mit dem Zukauf von Italcementi habe das Unternehmen sein Wachstum deutlich beschleunigt und das beste operative Ergebnis seit der Finanzkrise erzielt. Die Integration des italienischen Baustoffkonzerns, den die Heidelberger im vergangenen Jahr für rund für 3,7 Milliarden Euro übernommen haben, sei gut angelaufen und biete deutliches Ergebnispotential. Auch für die Zukunft ist Scheifele bester Dinge. "In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft und unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung blicken wir zuversichtlich in die Zukunft", sagte Scheifele. Gleichzeitig warnte er aber auch vor Risiken wie etwa steigenden Energiepreisen und gesamtwirtschaftlicher Inflation. Zudem bestünden Unsicherheiten aus geopolitischen Risiken in der Ukraine, im Nahen Osten und aufgrund eines wichtigen Wahljahrs in Europa. Zuversichtlich zeigte sich Scheifele hingegen vor allem für das Nordamerika-Geschäft. "Wir werden auch 2017 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA profitieren", sagte er. Schon direkt nach der US-Wahl war der Börsenkurs von HeidelbergCement auf den höchsten Stand seit Beginn der Finanzkrise 2008 gestiegen - Anleger sahen den Konzern als Profiteuer kommender Infrastrukturprogramme von US-Präsident Donald Trump.

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Einschätzung der Redaktion

Zum Teil dürfte der Kurseinbruch auf Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg der Aktie zurückgehen. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass nach der Italcementi-Übernahme noch viel Integrationsarbeit geleistet werden muss, bis die Übernahme nachhaltige Synergien erzielt. Zwar ist der Ausblick von HeidelbergCement nicht schlecht und auch die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheinen auch zu stimmen, doch angesichts der Bewertung sowie einer bisher nicht wie erhofft wirkenden Italcementi stufen wir den Wert vorerst auf halten zurück.

Kursziel: 90,00 Euro Stoppkurs: 70,00 Euro