Geografisch breiter aufgestellt
HeidelbergCement stemmt die 6,7 Milliarden Euro teure Übernahme aus dem Cashflow, mit der Ausgabe neuer Aktien sowie durch die jüngst erfolgte Emission eines Bonds in Höhe von einer Milliarde Euro. Die Anleihe ist gesucht. Zuletzt zählte das Papier an der Börse Stuttgart zu den Umsatzspitzenreitern. Der Bond bietet einen Renditeaufschlag gegenüber der Bundesanleihe von über zwei Prozentpunkten. Auch Kurssteigerungen sind drin. Konzernchef Bernd Scheifele ist fest entschlossen, die Verschuldung abzubauen. Gut möglich, dass die Heidelberger schon 2017 nicht mehr mit "Schrott" eingestuft werden. Nach dem Aufstieg in die Klasse mit Investment-Grade-Status dürften sich vermehrt sicherheitsorientierte Investoren für den Bond interessieren.
Der Erwerb von Italcementi ist dem Ziel höhere Bonität durchaus förderlich. HeidelbergCement rechnet mit Synergien in Höhe von 400 Millionen Euro jährlich. Zudem stellt sich der Konzern geografisch breiter auf und reduziert damit das Risiko einer rückläufigen Nachfrage in einzelnen Ländern. Italcementi ist in Schwellenländern wie Indien, Marokko und Thailand aktiv. HeidelbergCement operiert ebenfalls in den Schwellenländern, unter anderem in Russland. 60 Prozent seines Umsatzes erzielt das Unternehmen aber in den Industriestaaten. Dort erholt sich die Baubranche, der Gewinn dürfte im laufenden Jahr nochmals anziehen. Scheifele kann daher wie zuletzt die Dividende deutlich erhöhen. Kritik von Anleiheinvestoren muss er nicht fürchten.