Der entsprechende Kontrakt an den Terminbörsen hat sich auf Jahressicht vervierfacht. Sicherlich ist der Preiszuwachs auf kurzfristige Marktverwerfungen zurückzuführen. Der Bau vor allem in den USA zieht massiv an, während gleichzeitig in der Corona-Pandemie die Holzproduktion runtergefahren wurde. Ob dieses Preisniveau nachhaltig sein wird? Eine Korrektur würde auf jeden Fall nicht überraschen. Aber auch wegen der umfangreichen Konjunkturpakete und weil nutzbares Holz sich nicht über Nacht vermehren lässt, ist davon auszugehen, dass das Preisniveau eher hoch bleiben wird. Das heißt: Der Wert von Waldgrundstücken müsste aufgewertet worden sein.

Interessanterweise geht die jüngste Hausse des Rohstoffs an den Aktien von

Svenska Cellulosa (SCA; ISIN: SE 000 011 272 4) und der finnischen Stora Enso (FI 000 900 596 1) allerdings weitgehend vorüber. Die beiden Firmen sind die größten privaten Waldbesitzer in Europa. Bei SCA stehen 2,6 Millionen Hektar zu Buche, bei Stora Enso sind es 1,6 Millionen Hektar.

Sicherlich sind die Aktien für Anleger, die auf Substanz achten, einen zweiten Blick wert. Zwischen beiden Firmen gibt es jedoch einen Unterschied. Am dichtesten ist SCA an der aktuellen Entwicklung dran. Das Unternehmen hatte vor vier Jahren sein operatives Geschäft mit Hygieneprodukten wie Tempo-Taschentücher an die Aktionäre unter dem Namen Essity abgespalten. SCA hat sich damit ganz vorn in der Wertschöpfungskette positioniert, also in der Forstwirtschaft und der Verarbeitung von Holz etwa zu Zellstoff. Gemessen an aktuellen Marktpreisen dürften sich im Grundbesitz hohe Reserven aufgebaut haben. Auch bei Stora Enso wird der Kurs durch die Substanz gestützt. Daneben gibt es aber die Fantasie, dass der Konzern einen ähnlichen Weg geht wie SCA. So wird das Papiergeschäft bereits runtergefahren. Die Abspaltung des Forstgeschäfts könnte folgen.

Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.