Bis zum Nachmittag gaben die Papiere allerdings 13,7 Prozent nach. Im November hatten Analysten noch eine Bewertung von vier Milliarden Euro für möglich gehalten. Analysten verwiesen auf den dünnen Handel nach den Feiertagen. Zudem sei die Börse in London geschlossen. Es werde deswegen ein paar Tage dauern, bis die Reaktion auf die Abspaltung besser eingeschätzt werden könnte, hieß es.

Iveco wolle sich nach der Abspaltung von der Konzernmutter CNH Industrial als kleiner, aber dynamischer Spieler auf dem Nutzfahrzeuge-Markt positionieren, sagte Iveco-Chef Gerrit Marx. Im Geschäft mit schweren Lastwagen komme der Umbau voran, es sei aber "schon jetzt in sehr guter Verfassung".

"Wir sind klein, aber wir können sehr schnell handeln", sagte Marx. "Wir haben bewiesen, dass wir in nur zwei Jahren einen vollelektrischen Lastwagen entwickeln und in die Serienproduktion bringen können." Iveco ist vergleichsweise spät in das Geschäft mit Elektro-Lastwagen eingestiegen und hat sich mit dem US-Unternehmen Nikola zusammengeschlossen, um batterieelektrische Fahrzeuge zu produzieren.

Marx zeigte sich offen für weitere Partnerschaften. Vor allem bei schweren Lastwagen könnte eine Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen helfen, nicht notwendigerweise in Europa. Iveco ist der kleinste europäische Lastwagenbauer und gilt seit längerem als Übernahmeziel. Dem erteilte Marx eine Absage: "Wir werden eine Partnerschaft eingehen, wir werden uns nicht verkaufen." Monica Bosio, Analystin bei Intesa Sanpaolo sagte, Iveco sei in der Lage, eigenständig zu bleiben, "aber mittel- bis langfristig könnte die Bereitschaft zu einer Partnerschaft zu einer Fusion führen".

Mit der Abspaltung von CNH Industrial folgt Iveco ähnlichen Schritten der größeren Rivalen Daimler Truck und Traton. Die CNH-Aktionäre erhalten dabei eine Iveco-Aktie für jeweils fünf CNH-Papiere. CNH will sich mit dem Schritt auf Land- und Baumaschinen konzentrieren. Das werde vom Markt kurzfristig belohnt, sagte Analystin Bosio.

rtr