Vor 15 Monaten war es FVB. Damals wurde der Finanzvertrieb vom Versicherungskonzern Talanx übernommen. Vor einem Monat war es N26. Im Januar sammelte die Direktbank bei Investoren knapp 300 Millionen Euro ein. Der Versicherer Allianz hatte sich schon im vergangenen Jahr an einer Finanzierungsrunde beim Fintech-Start-up beteiligt. Zukaufen will auch JDC Group. Ende November hatte der Ver­sicherungsvertrieb und Maklerpool den Abschluss einer Absichtserklärung zum Erwerb eines Wettbewerbers gemeldet.

Das verspricht einen enormen Schub. Dabei konnte der Finanzdienstleister schon in den ersten neun Monaten 2018 den Umsatz um 11,5 Prozent auf 66,4 Millionen Euro steigern. Zwar rutschte dabei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit rund 850 000 Euro in die roten Zahlen. Aber JDC investierte stark in seine IT- und Abwicklungsplattform. Auch deshalb erwartet Firmenchef Sebastian Grabmaier im laufenden Jahr durch neue Großkunden und die angekündigte Übernahme den größten Wachstumsschub der Firmengeschichte.

Besagter Zukauf soll noch im ersten Quartal abgeschlossen werden und einen zweistelligen Millionenumsatz bringen. Er könnte dadurch von etwa 95 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf geschätzte 140 Millionen Euro in Jahr 2020 klettern und damit dann ein ­Ergebnis je Aktie von 0,50 Euro bringen.

Die jüngsten Übernahmen und die Zukaufpläne von JDC belegen: Die Branche konsolidiert. Mit 16.000 Vertriebspartnern, einem Bestand von 4,5 Milliarden Euro, dem jährlichen Produktabsatz von 1,5 Milliarden Euro und seiner Finanzplattform ist JDC dabei selbst ein Übernahmekandidat. Diese Fantasie, oder aber der angekündigte Zukauf, könnte die Aktie schnell wieder auf zehn Euro und darüber schieben.

Hohes Wachstum, ein kurz bevorstehender Zukauf und Übernahmefantasie könnten die Aktie schnell nach oben schieben.

ISIN: DE 000 A0B 9N3 7
Gew./Aktie 2020e: 0,50 €
KGV 2020/Dividende: 15,3/-
EK* je Aktie/KBV: 2,33 €/3,3
EK*-Quote: 37,4 %
Kurs/Ziel/Stopp: 7,70/9,80/5,40 €

*Eigenkapital, eigene Schätzungen.