Die Angebotspalette reicht heute von Geld- und Werttransporten bis hin zum Objekt- und Personenschutz. Das Unternehmen ist in 100 Ländern vertreten. Mehr als 60 000 Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro. Damit zählt Brink’s zu den globalen Marktführern.

Eine bekannte Marke und wachsende Sicherheitsanforderungen bieten eigentlich ein ideales Marktumfeld für hohe Zuwachsraten und üppige Margen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das Unternehmen hinkt den Wettbewerbern hinterher. Das gilt auch für den Aktienkurs. In Dollar gerechnet, ist der Titel in den vergangenen fünf Jahren bestenfalls seitwärts gelaufen. Zu wenig, meint Jeffrey Smith, Gründer und Chef von Starboard Value. Die Investmentfirma hat sich auf Unternehmen spezialisiert, die erhebliches Verbesserungspotenzial haben. Über Gespräche mit der Firmenleitung und über öffentlichen Druck werden Änderungen angestoßen. Starboard ist zudem in einigen Verwaltungsräten vertreten.

Kosten zu hoch, Margen zu dünn


Bei Brink’s zieht Starboard das volle Programm durch. Zum ersten Mal ist der Investor im Mai 2015 in Erscheinung getreten. Damals wurde eine Beteiligung von 8,2 Prozent gemeldet, die inzwischen auf über zwölf Prozent ausgebaut wurde. Im Oktober hat Smith in einem offenen Brief das Management hart kritisiert. Er bemängelte vor allem die hohen Kosten im Vergleich zum Wettbewerber Loomis (früher Securitas). Die Schuld trage das Management. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass drei Vertreter von Smith in den Verwaltungsrat einziehen werden und Vorstandschef Thomas Schievelbein spätestens zur Aktionärsversammlung seinen Hut nimmt. Damit bleibt nur noch ein Punkt offen: die Renditeverbesserung des Konzerns. "Es ist nicht zu erkennen, warum Brink’s nicht mindestens die Margen von Loomis erreichen sollte", sagt Smith. "Das Unternehmen ist größer, hat den besseren Namen, einen ausgewogeneren Produktmix und die breitere geografische Aufstellung."

Im Moment ist die Gewinnmarge von Loomis rund acht Prozentpunkte höher. Würde Brink’s die Margen von Loomis erreichen, läge das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern bei mehr als 500 Millionen Dollar. Derzeit schafft das Unternehmen wohl nicht einmal 300 Millionen Dollar. Das zeigt: Auch der Hebel für den Aktienkurs ist sehr hoch. Laut Smiths Kalkulation beträgt das Potenzial bei optimaler Gewinnentwicklung mehr als 100 Prozent.