Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Neubestellungen um 45 Prozent auf 177 Millionen Euro und lagen damit fast auf Vorjahresniveau. Erfreulich ist, dass die zuvor sehr schwache Nachfrage aus der Automobilbranche mit 56,8 Millionen Euro deutlich zu den steigenden Ordereingängen beitrug. Allerdings wurde das Wachstum auch durch Übernahmen sowie einen Großauftrag gestützt. Auch das operative Ergebnis legte mit 31,7 Millionen Euro gegenüber den fast 25 Millionen Euro im zweiten Quartal zu. Die trotz des Umsatzrückgangs mit 18 Prozent stabile bereinigte operative Marge zeigt wiederum, dass die Strukturmaßnahmen von Jenoptik greifen. Ungeachtet des zuletzt volatileren Kursverlaufs setzen langfristig orientierte Anleger auf die Erholung des SDAX-Konzerns.

Nachdem Intershop lange an seinem Turnaround gearbeitet hat, scheint die Gewinnzone nun nachhaltig erreicht. Auch im dritten Quartal schrieb der Anbieter von E-Commerce-Software schwarze Zahlen und erzielte in den ersten neun Monaten ein Ebit von 0,6 Millionen Euro. Gleichzeitig steigert das Unternehmen aus Jena seine Cloud-Einnahmen. Dank der Erlöse aus der Datenwolke stabilisieren sich die zuvor durchaus schwankenden Einnahmen. Angesichts der bisher gewonnenen Kunden dürften die wiederkehrenden Cloud-Einnahmen noch dieses Jahr von zuletzt gut einem Drittel auf etwa 50 Prozent der Gesamtumsätze steigen. Gleichzeitig gehen die Kosten weiter zurück, während Firmenchef Jochen Wiechen von einer "gut gefüllten Neugeschäftspipeline" spricht. Hat Intershop die Kosten auch 2021 im Griff, dürfte die Profitabilität weiter anziehen. Ein Großteil der Turnaround- und Skalierungsfantasie preist der Kurs jedoch ein. Damit gehört die Aktie aktuell zwar nicht zwangsläufig ins Depot, zumindest aber auf die Watchlist.