Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie wesentlichen Sondereffekten solle 2021 nun bei 800 Millionen Euro liegen, teilte der im SDAX gelistete Konzern am Montag in Duisburg mit. Nach der jüngsten Erhöhung im Juli hatte das Ziel zuletzt bei 650 bis 700 Millionen Euro gelegen. Im Corona-Jahr 2020 hatte Klöckner hier nur 111 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Aktienkurs legte nach der erneuten Prognoseanhebung kräftig zu. Zuletzt notierte die Aktie als SDax-Spitzenreiter fast acht Prozent höher. Mit dem Kurssprung können sich die Papiere vom jüngsten Abwärtstrend etwas erholen. Seit Mitte August hatten die Klöckner-Aktien tendenziell nachgegeben. Analyst Alan Spence von der Investmentbank Jefferies sprach von einem "Rekordjahr", das sich für Klöckner fortsetze. Er schätzte, dass der Marktkonsens im Gesamtjahr nun um 14 bis 17 Prozent steigen dürfte.

Vor allem in den Vereinigten Staaten hätten sich die Stahlpreise im dritten Quartal weiter gut entwickelt, hieß es weiter. Für das dritte Quartal rechnet Klöckner nun mit einem operativen Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) von 260 bis 280 Millionen Euro. Bislang sollten 200 bis 230 Millionen Euro zusammenkommen nach 40 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die vollständigen Zahlen zum dritten Quartal will Klöckner & Co am 3. November veröffentlichen.

Bereits zur Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal hatte sich ein positiver Trend weiter verfestigt. Neben gestiegenen Preisen verhalfen eine hohe Stahlnachfrage und Einsparungen dem Händler zu einem Gewinnsprung. Dabei hielten die Engpässe bei der Stahlproduktion an, das Angebot sei knapp, sagte Vorstandschef Guido Kerkhoff Mitte August.

Die Gemengelage existierte so bereits zuvor: Die Lieferketten seien nahezu "leergefegt", hatte der Ex-Vorstandsvorsitzende Gisbert Rühl bereits wenige Wochen vor dem Chefwechsel Mitte Mai gesagt. Das Unternehmen profitiert von der Materialknappheit, die inklusive langer Lieferzeiten zu deutlichen Preissteigerungen führt.

dpa-AFX