Das Unternehmen war etwa entscheidend in den Vertrieb von Opiumprodukten verwickelt, die ein Suchtproblem in den USA ausgelöst haben. Weil Mallinckrodt einen Teil des Wachstums auch durch Übernahmen finanziert hatte, und so über eine schwache Bilanz verfügte, sah die Redaktion ein den Bestand gefährdendes Risiko. Das scheint sich nun zu bestätigen.

Die Aktie ist von mehr als 40 Euro bis auf 1,30 Euro gefallen, bevor eine kleine Gegenreaktion einsetzte. Mallinckrodt sieht sich mit umfangreichen Klagen konfrontiert. Die ersten Schadenersatzzahlungen in zweistelligen Millionenbeträgen wurden beglichen. Weitere werden folgen. Es könnten Milliarden werden. Wettbewerber Purdue Pharma etwa könnte einen Vergleich in zweistelliger Milliardenhöhe anstreben, spekulieren US-Medien. So etwas kann sich Mallinckrodt nicht leisten. Das Unternehmen hat mehr als fünf Milliarden Dollar Schulden.

Wie soll das refinanziert werden? Denn auch das andere Portfolio ist nicht frei von Kontroversen. So könnte es beim Blockbuster H.P. Acthar Gel, einem Hormonprodukt, zu Kürzungen kommen. Das Mittel, das es schon mehr als 60 Jahre gibt, wurde von Mallinckrodt neu aufgesetzt und über kon­troverse Vertriebspraktiken im Preis vervielfacht. Das hat den Patienten und Krankenkassen Schaden zugefügt. Gut möglich, dass die hohen Einnahmen nicht mehr erzielt werden. Dann übernehmen die Gläubiger das Regiment, die Aktie könnte mit null aus dem Handel gehen.