Ergebnisse verfehlt
Um kurz nach 22 Uhr war es so weit und Microsoft präsentierte die Zahlen für ihr viertes Quartal. Doch die Ergebnisse waren noch schlechter als erwartet. Kürzlich hatte das Unternehmen schon seine Prognosen kassiert und konnte trotzdem nicht die Schätzungen der Wall Street halten. Mit einem Umsatz von 51,8 Milliarden gegenüber einer Erwartung von 52,4 Milliarden verfehlte man den Analystenkonsens leicht und das EPS mit 2,23 US-Dollar statt erwarteten 2,29 US-Dollar sehr deutlich.
Größtes Problem waren laut Microsoft die aktuellen Wechselkurse. Der starke US-Dollar hatte dem Unternehmen, welches ja international agiert, bei seinem weltweiten Geschäft sehr geschadet. Aber auch das Cloud-Geschäft mit Azure, welches für das weitere Wachstum des Unternehmens so wichtig ist, blieb hinter den Erwartungen zurück. Hier gab man als Gründe die durch die Inflation steigenden Kosten an.
Super Ausblick für Microsoft
Trotzdem zeigte sich das Management im Call mit den Analysten sehr zuversichtlich. So erwartet man laut Aussagen der Finanzchefin Amy Hood für das kommende Quartal zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Weiterhin sprach CEO Satya Nadella von lukrativen Azure Deals, welche aktuell an Land gezogen werden würden. Laut seiner Aussage gehen Unternehmen aktuell längerfristige Verpflichtungen ein, um nicht von späteren Preissteigerungen betroffen zu sein. So verzeichnete Microsoft einen Rekord bei den Zahlungen von über 100 Millionen Dollar und einer Milliarde Dollar im Cloud-Geschäft.
Microsoft stellt Aktionären also trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten wieder eine gute Prognose in Aussicht. Allerdings hatte man das schon bei den letzten Quartalszahlen getan und diese dann kippen müssen. CEO Nadella sprach sogar während der Telefonkonferenz mit den Analysten von Lohnerhöhungen, was im aktuellen Umfeld mit Angst vor einer aufkommenden Rezession wirklich stark anmutet.
Fazit zu Microsoft Aktie
Ob Microsoft die Gewinne aus dem nachbörslichen Handel allerdings halten kann, ist fraglich. Heute steht der Zinsentscheid der Notenbank an, vor dem für gewöhnlich die Börsen keine wesentlichen Bewegungen zulassen, sondern alles gespannt auf die Meldung der Zinserhöhung um 75 oder 100 Basispunkte wartet.
Langfristig sind für Microsoft an sich die Quartalszahlen ein miserables Ergebnis und sollte etwa der US-Dollar wieder an Stärke gewinnen, so könnten Analysten schnell wieder dazu übergehen nicht den Ausblick, sondern die Ergebnisse zu bewerten.