Ein Preisverfall beim Unkrautvernichter Glyphosat setzt dem US-Saatgutriesen Monsanto vor der Übernahme durch Bayer schwer zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 brach der Nettogewinn um rund 42 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ein, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf 13,5 Milliarden. Monsanto bekam vor allem niedrigere Preise bei seinen Unkrautbekämpfungsmitteln auf Basis des umstrittenen Wirkstoffs Glyphosat zu spüren. Dies trug wesentlich zum Umsatzrückgang von 1,2 Milliarden Dollar im Pflanzenschutzgeschäft bei. Im Schlussquartal schrieb Monsanto zwar rote Zahlen, konnte seinen Verlust aber deutlich auf 191 (Vorjahreszeitraum: minus 495) Millionen Dollar eindämmen und schnitt besser ab als erwartet.

Bayer will das US-Unternehmen für 66 Milliarden Dollar kaufen und hatte sich Mitte September nach monatelangem Ringen mit Monsanto geeinigt. Monsanto sieht die Übernahme auf Kurs, ein Abschluss werde weiterhin bis Ende 2017 erwartet. Gemeinsam mit Monsanto würde Bayer zum weltweit größtem Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut aufsteigen. Monsanto ist der Entwickler des Unkrautvernichters Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Da das Patent auf Glyphosat seit Jahren abgelaufen ist, wird es auch von anderen Herstellern verkauft - das sorgt für Preisdruck bei den Amerikanern, der nach Einschätzung von Monsanto auch im neuen Geschäftsjahr anhalten wird.

Deutlich stabiler zeigte sich das Saatgutgeschäft. Dort verbuchte Monsanto zwar im Gesamtjahr ein Umsatzminus von mehr als zwei Prozent. Im Schlussquartal sprangen die Erlöse in dem Bereich aber dank starker Nachfrage nach Mais-Saatgut in den USA um ein Viertel in die Höhe. Im neuen Geschäftsjahr will Monsanto die Früchte seines Sparkurses ernten und hofft wieder auf steigende Gewinne. Das Ergebnis je Aktie soll 2016/17 auf 4,50 bis 4,90 Dollar zulegen, nachdem es im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel auf 4,48 Dollar geschmolzen war. Das geht nicht ohne Stellenstreichungen: Bis 2018 sollen 3600 Arbeitsplätze entfallen, was 16 Prozent der Belegschaft entspricht, wie Monsanto schon im Januar angekündigt hatte.

rtr