Zu einem entsprechendem Ergebnis sei eine Untersuchung der indischen Kartellbehörde gekommen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von drei mit der Sache vertrauten Personen. Der Bericht werde nun von hochrangigen Mitgliedern der Wettbewerbsbehörde (CCI) überprüft, die gegen das Unternehmen eine Strafe von bis zu zehn Prozent seines Umsatzes in den vergangenen drei Jahren verhängen könne, wenn sie mit den Ergebnissen der Untersuchung übereinstimme. Indien ist der weltgrößte Produzent von Baumwolle.
Von der Behörde war keine Stellungnahme erhältlich. Bayer wollte sich nicht dazu äußern. Der Leverkusener Konzern hatte Monsanto im vergangenen Jahr für 63 Milliarden Dollar übernommen.
Die Wettbewerbsbehörde hatte die Untersuchung 2016 angeordnet, nachdem sich das indische Landwirtschaftsministerium und eine heimische Saatgutfirma beschwert hatten, dass Monsanto unangemessen hohe Lizenzgebühren erhebe. Mahyco Monsanto Biotech, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der indischen Saatgutfirma Mahyco, beherrscht mehr als 90 Prozent des Baumwollmarktes. Erstmals brachte Monsanto 2002 gentechnisch verändertes Baumwollsaatgut in Indien auf den Markt.
Der Konzern befindet sich mit dem Land seit Jahren im Streit über die Lizenzgebühren, die indische Saatgutfirmen für die Nutzung seiner Technologie zahlen müssen. Erst im März hatte Indien die Lizenzgebühren zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren gesenkt. Wegen des Konflikts mit der indischen Regierung hatte Monsanto 2016 den Zulassungsantrag für seine neueste Variante von gentechnisch verändertem Baumwollsaatgut in dem Land zurückgezogen.
rtr