* DEUTSCHLAND/VIRUS - Die Innenminister von Bund und Ländern fordern ein Festhalten an den Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen den Coronavirus. "Wir sind erst am Anfang der Pandemie und dürfen nicht frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Unterbrechung der Infektionsketten aufheben", erklärt Bundesinnenminister Horst Seehofer nach einer Telefonschaltkonferenz mit seinen Länderkollegen. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thüringens Innenminister Georg Maier, sagte: "Es gibt noch keine verlässlichen Zahlen, ob und in welcher Weise die eingeleiteten Schritte wirken. Deshalb kommt eine Lockerung der Maßnahmen gegenwärtig nicht in Betracht."

* DEUTSCHLAND/ARBEITSMARKT - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt heute die Arbeitslosenzahlen für März bekannt. Anders als weithin erwartet werden die Zahlen aber nach BA-Angaben noch nicht den wirtschaftlichen Einbruch als Folge der Virus-Krise abbilden: Stichtag für die Erfassung der Arbeitslosenzahl war der 12. März. Die Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens setzten erst danach ein. Die Arbeitsmarktzahlen gäben daher den normalen saisonalen Verlauf wieder. Üblich war für den März in den vergangenen Jahren ein Rückgang der Arbeitslosenzahl durch das Einsetzen der Frühjahrsbelebung in den Außenberufen.

* USA/LIEFERKETTE - Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer will infolge der Lieferengpässe aus China die Produktion von medizinischer Ausrüstung in den USA fördern. "Leider lernen wir wie andere in dieser Krise, dass die Abhängigkeit von anderen Ländern als Bezugsquelle billiger medizinischer Produkte eine strategische Anfälligkeit für unsere Wirtschaft geschaffen hat", sagte Lighthizer den Handelsministern der Gruppe der 20 wichtigsten Volkswirtschaften (G20).

* CHINA/VIRUS-STATISTIK - Das chinesische Festland meldet mit 48 Fällen einen Anstieg der neuen bestätigten Coronavirus-Infektionen, nach 31 einen Tag zuvor. Nach Angaben der Behörden stammen alle 48 Fälle von Einreisenden. Insgesamt sind laut Gesundheitskommission in China 81.518 Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich zum Ende des Montags um eins auf 3305.

* LUFTHANSA - Wegen des weitgehend eingestellten Flugbetriebs meldet die Lufthansa Kurzarbeit für 27.000 Beschäftigte beim Kabinen- und Bodenpersonal ihrer Kernmarke an. Mit Vertretern der rund 5000 Piloten gebe es hingegen weiter keine Einigung, teilte der Konzern mit. Von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Die beschlossene Kurzarbeit gilt laut Lufthansa für einen Teil der Beschäftigten bereits rückwirkend im März 2020.

* FRESENIUS - Vorstandsmitglied Francesco De Meo hat einem Medienbericht zufolge in den deutschen Kliniken des Konzerns noch Platz für neue Patienten. "Wir könnten derzeit noch sehr viel mehr Patienten aufnehmen, ohne dass ein einziger deutscher Patient darunter leidet", sagt De Meo der "SZ". Stand Montag hat Fresenius in seinen deutschen Kliniken vier Covid-19-Patienten aus Italien aufgenommen.

* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer kämpft Branchen- und Arbeitnehmerkreisen zufolge mit großen operativen Schwierigkeiten, die Produktion in der Coronakrise aufrecht zu erhalten. Weil Zulieferteile und Arbeitskräfte fehlten, könne Airbus die Fertigung von Flugzeugen wohl nur auf rund zehn bis 20 Prozent hochfahren, sagten mit der Situation vertraute Personen Reuters.

* ZALANDO - Die Coronavirus-Pandemie setzt Europas größtem Online-Modehändler zu. Im ersten Quartal werde ein bereinigter Betriebsverlust von deutlich mehr als 28 Millionen Euro anfallen, gab der Berliner Konzern bekannt.

* HELLOFRESH - Der Lebensmittel-Lieferdienst erlebt wegen der Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Coronakrise eine reißende Nachfrage. Das Wachstum habe sich in der zweiten März-Hälfte "erheblich weiter beschleunigt", teilte der Konzern mit.

* FORD will zusammen mit GE in den kommenden 100 Tagen 50.000 Beatmungsgeräte für Coronavirus-Patienten fertigen. Danach werde man in der Lage sein, 30.000 weitere Geräte pro Monat zu bauen. Es solle fast rund um die Uhr in drei Schichten gearbeitet werden.

* AMERICAN AIRLINES - Die amerikanische Fluglinie will eine Finanzspritze in zweistelliger Milliardenhöhe beantragen. Bis zu zwölf Milliarden Dollar an staatlichen Hilfen seien nötig, um in den nächsten sechs Monaten keine unplanmäßigen Entlassungen oder Gehaltskürzungen vornehmen zu müssen, sagten Geschäftsführer Doug Parker und Präsident Robert Isom in einer Mitteilung an die Mitarbeiter.

* TOM TAILOR - Die kriselnde Modekette gerät wegen der Schließung ihrer Läden zur Eindämmung des Coronavirus in Bedrängnis. Das Unternehmen leide unter einem signifikanten Umsatz- und Ertragsrückgang und sehe erhebliche Finanzierungsrisiken durch die Corona-Krise, warnte der Konzern.

rtr