17.15 Uhr - Gesundheitsminister Jens Spahn will Werbung für die Ausführung von Corona-Schnelltests legalisieren. Das geht aus einer Formulierungshilfe für einen Änderungsantrag zum Infektionsschutzgesetz hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Neuregelung soll sicherstellen, dass etwa Praxen und Apotheken, die mit Schildern auf ein Angebot für kostenlose "Bürgertests" werben, nicht gegen das Heilmittelwerbegesetz verstoßen.

17.14 Uhr - In Italien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen und -Todesfälle trotz des Impffortschritts wieder. Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilt, nimmt die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 4452 von 3455 zu. Die Zahl der Todesfälle beziffert die Behörde auf 201 nach 140 am Vortag. Seit dem Ausbruch der Pandemie starben mehr als 124.000 Menschen in Italien an oder mit dem Coronavirus. Die Zahl der Infektionen in dem südeuropäischen Staat beläuft sich auf insgesamt 4,17 Millionen.

13.59 Uhr - In einem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung zum bevorstehenden G20-Gipfel findet sich nicht die Forderung nach einer Aussetzung von Impfstoffpatenten. In dem von Reuters eingesehenen Dokument wird dagegen von freiwilligen Lizenzen und der Möglichkeit einer Zusammenlegung von Patenten in Form von Pools gesprochen. Die USA, Indien, Südafrika und mehrere Entwicklungsländer haben sich für die Aufhebung des Patentschutzes ausgesprochen. Die EU und die Bundesregierung lehnen dies ab. Die 20 führenden Wirtschaftsnationen treffen sich am Freitag zu einem Gesundheitsgipfel in Rom.

13.28 Uhr - Hamburg zieht angesichts niedriger Infektionszahlen für Juni geplante Lockerungen vor und verbindet sie mit Testauflagen: Bereits am Wochenende soll die Außengastronomie öffnen dürfen, der Einzelhandel soll unter strengen Auflagen ebenfalls wieder öffnen dürfen. Ein tagesaktueller Schnelltest wird dabei nicht mehr verlangt, solange die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 bleibt. Ab dem 28. Mai sollen wieder Theatervorstellungen und Konzerte mit begrenzten Zuschauerzahlen möglich werden.

13.25 Uhr - Angesichts der gestiegenen Zahl von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen fordert Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch eine schnelle Rückkehr zum Regelunterricht und einen Schulgipfel im Kanzleramt. "Kinder sind die Verlierer dieser Pandemie in Deutschland. Bis zu 800 Stunden Unterrichtsausfall in den Schulen, soziale Isolation von Freunden und geschlossene Freizeit- und Sporteinrichtungen, richten bei Kinderseelen vielfach unverzeihliche Schäden an", sagt Bartsch den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Boomende Praxen für Kinderpsychiatrie sind ein Debakel für unser Land, betont er. "Es braucht das bundesweite abgestimmte Signal, wann bei stabil niedriger Inzidenz Präsenzunterricht als Regel zurückkehrt." Dies dürfe nicht auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben werden.

13.20 Uhr - Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge schärfer gegen gefälschte Impfpässe vorgehen. Das gehe aus einer Formulierungshilfe des Bundesgesundheitsministeriums für einen Änderungsantrag zum Infektionsschutzgesetz hervor, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Darin sei vorgesehen, dass wer unwahre Angaben in Impfpässe, Genesenen- oder Testdokumente einträgt oder wer Dokumente mit falschen Angaben nutzt, sich strafbar mache. Die Nutzung solcher Dokumente solle mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe geahndet werden.

13.15 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellt Messen mit Publikum ab September in Aussicht. Es bestehe die Hoffnung, dass dann auch die Automesse IAA mit Hygienekonzept möglich sei, sagt er. Für den Juli kündigt er eine Pilotmesse in München an.

12.37 Uhr - Eine Corona-Schutzimpfung mit dem Biontech-Vakzin nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca ist einer spanischen Studie zufolge sehr sicher und hoch wirksam. Die Immunantwort sei in diesem Fall zwischen 30 und 40 Mal größer als bei einer Kontrollgruppe, die nur den Astrazeneca-Impfstoff erhalten habe, wie aus der am Dienstag vorgelegten Combivacs-Studie von Spaniens staatlichem Gesundheitsinstitut Carlos III hervorgeht. Zudem seien nur wenige schwere Nebenwirkungen unter den 600 Studienteilnehmern aufgetreten. Wegen eines erhöhten Thromboserisikos nach einer Astrazeneca-Impfung wird in zahlreichen Ländern für bestimmte Personengruppen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von der Mainzer Firma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer oder vom US-Konzern Moderna empfohlen. In Deutschland gilt dies für Menschen unter 60 Jahren.

11.05 Uhr - Taiwan rechnet nur mit wenig Auswirkungen der Pandemie auf seine Wirtschaft und die wichtige Chipbranche. Sollte der jüngste Ausbruch bis Ende Juni weitgehend unter Kontrolle gebracht werden, werde die Belastung der Wirtschaftsleistung lediglich 0,16 Prozentpunkte betragen, sagt Regierungsmitglied Kung Ming Hsin. Das könnte auf 0,53 Prozentpunkte steigen, sollte es Auswirkungen bis ins dritte Quartal hinein geben. In Taiwan galt das Infektionsgeschehen bislang als weitestgehend unter Kontrolle. Die taiwanische Wirtschaft war in den ersten drei Monaten des Jahres so schnell gewachsen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Hintergrund war die gestiegene Nachfrage nach High-Tech-Produkten infolge der zahlreichen Heimarbeit.

09.43 Uhr - Der Ärzteverband in Tokio plädiert wegen der Corona-Pandemie für eine Absage der Olympischen Sommerspiele. Die Krankenhäuser der japanischen Hauptstadt hätten nahezu keine Kapazität mehr, teilt der Verband mit, der etwa 6000 Ärztinnen und Ärzte vertritt. "Wir rufen die Regierung dringend auf, das Internationale Olympische Komitee davon zu überzeugen, dass das Abhalten der Spiele schwierig ist und es zu dem Schluss kommen sollte, sie abzusagen", heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Yoshihide Suga. Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen hatte die japanische Regierung den Notstand unter anderem in Tokio bis zum 31. Mai verlängert. Die Spiele sollen vom 23. Juli bis 8. August in der Hauptstadt stattfinden. Sie wurden wegen der Pandemie bereits um ein Jahr verschoben.

09.28 Uhr - Taiwan reagiert mit landesweiten Schulschließungen auf einen Anstieg der Fallzahlen. Von Mittwoch bis Ende kommender Woche sollen alle Schüler zu Hause online unterrichtet werden, wie die Regierung ankündigt. Für den Inselstaat ist das ein außergewöhnlicher Eingriff, denn bis zuletzt galt dort das Infektionsgeschehen als weitestgehend unter Kontrolle. Dies änderte sich aber vor kurzem. Vergangene Woche wurden fast 1000 Ansteckungen im Inland neu registriert. Seit Start der Pandemie waren es insgesamt nur 2260. 14 Menschen starben bislang, die positiv getestet wurden. Gesundheitsminister Chen Shih Chung sagt, meist handele es sich um milde Krankheitsverläufe.

09.10 Uhr - Indien wird Regierungskreisen zufolge frühestens ab Oktober wieder Impfstoffe exportieren. Die Dosen sollten zunächst in Indien selbst verabreicht werden, sagen drei mit den Überlegungen vertraute Regierungsvertreter. Der Exportstopp gilt somit länger als zunächst gedacht und trifft insbesondere die weltweite Covax-Initiative, mit der ärmere Länder wie Bangladesch, Nepal oder afrikanische Staaten mit Impfstoff versorgt werden sollen. Das besonders heftig von einer zweiten Welle getroffene Indien hatte die Ausfuhr im April ausgesetzt. Das Serum Institute of India, der weltweit größte Hersteller von Vakzinen, hatte mit einer Wiederaufnahme im Juni gerechnet.

08.33 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4209 Neuinfektionen. Das sind mehr als 1900 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 79 von 83,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. In Zusammenhang mit dem Virus starben weitere 221 weitere Menschen. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Deutschland auf insgesamt 86.381 und die der Infektionen auf über 3,6 Millionen.

08.24 Uhr - Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat eine enge Bund-Länder-Koordinierung bei der Einführung eines digitalen Corona-Impfnachweises gefordert. "Der Bund muss den Auftrag vergeben, die Länder müssen das ausrollen", sagt der CSU-Politiker im ZDF. Die Bevölkerung erwarte, dass sie einen digitalen Impfnachweis für das Reisen nutzen könne. Holetschek reagiert ausweichend auf Kritik von Ärzten, dass die Praxen die Nach-Digitalisierung der Impfdaten ihrer Patienten kaum leisten könnten. Alle müssten zusammenarbeiten, sagt er. Bisher werden die Impfdaten in Deutschland nicht zentral digital erfasst. In der EU wird derzeit über einen digitalen Impfnachweis verhandelt.

07.30 Uhr - Der Schweizer Roche-Konzern hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für einen Covid-19-Test erhalten. Der Test könne bei Personen ohne Symptome der Krankheit eingesetzt und auf dem automatisierten Cobas-System des Basler Unternehmens ausgewertet werden. Studien zufolge seien Personen, die keine Symptome zeigten, für mehr als die Hälfte aller Infektionsfälle verantwortlich. Der Test sei auch in Europa verfügbar.

06.30 Uhr - In Indien sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Das Gesundheitsministerium meldet 263.533 neue Ansteckungen. Das sind etwa 18.000 weniger als am Vortag, als die Zahl erstmals seit dem 21. April wieder unter die Schwelle von 300.000 gefallen war. Zwischenzeitlich hatte es sogar Tage mit mehr als 400.000 Neuinfektionen gegeben. Allerdings registrierten die Behörden binnen eines Tages mit 4329 weiteren Todesfällen in Verbindung mit dem Virus so viele wie noch nie. Damit stieg die Zahl der Toten auf mehr als 278.000. Mit insgesamt mehr als 25,2 Millionen bestätigten Ansteckungen weist Indien nach den USA weltweit die meisten Infektionen auf. Einige Experten befürchten aber, dass die tatsächlichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher liegen könnten. Das Gesundheitssystem des südasiatischen Landes ist überlastet und wird mit internationaler Hilfe unterstützt.

03.55 Uhr - Die USA haben nach Angaben der Seuchenbehörde CDC bereits mehr als 274 Millionen Impfungen vorgenommen. Über 157,8 Millionen Amerikaner seien mindestens einmal geimpft worden, bei knapp 124 Millionen Menschen seien die Impfungen sogar vollständig abgeschlossen. Die CDC-Zählung umfasst die Zweidosen-Vakzine von Moderna und BioNTech/Pfizer sowie den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson.

02.00 Uhr - Der Deutsche Lehrerverband (DL) hält eine Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 50 für empfehlenswert. "Unterhalb der 100er Inzidenz können Länder vollständigen Präsenzunterricht anordnen, das liegt in ihrem Ermessen. Unsere Auffassung ist allerdings, dass man sich bei vollständigem Präsenzunterricht ohne Abstandsregelung an der Empfehlung des RKI (Inzidenz 50) orientieren sollte, solange viele Lehrkräfte und fast alle Kinder noch nicht geimpft sind", sagt DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht.

01.02 Uhr - Vor dem Hintergrund eines erhöhten Risikos für schwere Verläufe von Covid-19 bei Schwangeren erweitert die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung. "Es ist ein Signal an die Politik, aber auch an die betreuenden Frauenärzte, dass man Schwangeren eine Impfung nach individueller Prüfung großzügig empfehlen kann",  sagt Stiko-Mitglied Dr. Marianne  Röbl-Mathieu, die die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vertritt,  den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben) laut Vorabbericht.  Schwangere könnten ein entsprechendes Schreiben beim Hausarzt oder im Impfzentrum vorzeigen, wenn der Frauenarzt die Impfung nicht selbst vornehme.  Nach Ansicht von Röbl-Mathieu fallen Schwangere wie ihre Kontaktpersonen in Priorisierungsgruppe 2.

00.39 Uhr - Die Ausbreitung der indische Virusvariante B.1.617.2 könnte einem Zeitungsbericht zufolge den Fahrplan für Öffnungsschritte in Großbritannien gefährden. Die Regierung ziehe eine Verlängerung des Lockdowns über den 21. Juni hinaus in Betracht, sollte die Variante nicht unter Kontrolle gebracht werden, berichtet die Zeitung "Times" unter Verweis auf britische Regierungsbeamte. Auch lokale Beschränkungen seien denkbar.

rtr