von Herausgeber Frank-B. Werner

Es müsse ein "Dreiklang" aus Investitionen, Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen erreicht werden, heißt es diplomatisch in Brüssel, wenn die Deutschen kritisiert und die Franzosen angefeuert werden. Die Deutschen stehen deshalb in der Schusslinie, weil sie nach Ansicht der EU-Kommission staatlicherseits zu wenig investieren und sich angeblich auf das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts fixieren. Die Franzosen wiederum verstoßen mit einer übermäßigen Verschuldung gegen den europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt und werden - um terminologisch korrekt zu bleiben - zu einem Abbremsen des Ausgabenanstiegs angehalten. Politiker nennen das zwar auch Sparen, aber damit hat es nichts zu tun. Und da sind wir schon beim Kern des Problems: Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland konsumiert der Staat zu viel. In Frankreich betragen die Sozialausgaben mittlerweile mehr als ein Drittel der Wirtschaftsleistung, hierzulande sind es mit knapp 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht viel weniger. Der Anteil der Steuereinnahmen, der für Investitionen übrig bleibt, ist deshalb viel zu gering. Richtig müsste es also heißen: Packt die Strukturreformen an, damit ihr einen harmonischen Zweiklang aus Investitionen und Haushaltskonsolidierung erreicht.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich schlägt Alarm: Immer häufiger berichten institutionelle Anleger, dass es Probleme gibt, kleinere Pakete von Unternehmensanleihen oder Schuldverschreibungen der Euro-Peripherieländer zu verkaufen. Trotz der Geldschwemme der EZB trocknen die Anleihemärkte also hier und da aus. Wenn jemand, der seine Anleihen nicht loskriegen kann, plötzlich seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt, wird aus einer kleinen Marktstörung schnell eine große Krise.

Nicht nur Apple rührt die Werbetrommel. Immer mehr Unternehmen wollen den Konsumenten das Bezahlen mit dem Smartphone schmackhaft machen, das die Nachfolge der Karte antreten soll. Man darf gespannt sein, wann die Gegenbewegung startet: Nur Bargeld ermöglicht uns kleine Geheimnisse.