Sollten Anleger jetzt schnell sein? Die Nvidia-Aktie ist seit Jahresbeginn deutlich unter Druck. Doch die Analysten von Morgan Stanley sind bullisch und halten sogar über 45 Prozent Kurschance für möglich.
Noch im vergangenen Jahr wurde Nvidia an der Börse gefeiert wie ein Rockstar. Die Aktie vervielfachte sich, Künstliche Intelligenz (KI) war das Schlagwort der Stunde – und Nvidia der wichtigste Lieferant. Doch 2025 läuft holprig: Minus 30 Prozent seit Jahresbeginn, eine kalte Dusche für viele Privatanleger, die im Hype eingestiegen sind.
Geopolitische Unsicherheiten, die wachsende KI-Konkurrenz aus China und protektionistische Maßnahmen der USA verunsichern derzeit die Märkte. Besonders im Fokus steht die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die immer wieder für Überraschungen sorgt. Die Maßnahmen führten zu erheblicher Volatilität an den Finanzmärkten. Experten warnen vor möglichen negativen Auswirkungen auf globale Lieferketten, insbesondere in der Elektronik- und Halbleiterindustrie. Unternehmen wie Nvidia könnten durch erhöhte Produktionskosten und Lieferengpässe betroffen sein.
Anleger fragen sich nun: Wird Nvidia zwischen geopolitischem Säbelrasseln und Lieferketten-Chaos zerrieben? Oder aber bieten sich jetzt geniale Einstiegschancen?
Morgan Stanley super-bullisch für Nvidia-Aktie
Joseph Moore, Analyst bei Morgan Stanley, sieht keinen Grund zur Sorge, wie im April das Finanzportal „TipRanks“ berichtete. „Unserer Einschätzung nach sind die mikroökonomischen Auswirkungen für Nvidia eher gering, insbesondere weil die kurzfristige Nachfrage stark bleibt.“, hieß es dort.
Tatsächlich scheint die Nachfrage derzeit so groß zu sein, dass selbst steigende Preise kaum Einfluss haben. Dass Nvidia einen Teil seiner Produktion in Mexiko fertigstellt, sei zudem ein geopolitischer Joker: Laut Moore könnte das Unternehmen dadurch Zollerhöhungen umgehen, da Mexiko unter das Handelsabkommen USMCA fällt – ein Schlupfloch im aufziehenden Handelskrieg.
Exportregeln gefährlicher als Zölle?
Doch Moore warnt auch: Die eigentlichen Risiken lauern nicht bei den Zöllen, sondern bei Exportbeschränkungen. Sollte Nvidia bestimmte Märkte – etwa in Asien – nicht mehr beliefern dürfen, könnte das echte Wachstumschancen kosten. Der Analyst fasst es laut TipRanks so zusammen: „Eine Preiserhöhung wird die Nachfrage nicht bremsen – aber wenn Kunden etwas gar nicht mehr kaufen dürfen, ist das natürlich ein Problem.“
Nvidia bleibt Top-Pick bei Morgan Stanley
Trotz aller Risiken bleibt Analyst Moore überzeugt: Nvidia sei weiterhin eine der aussichtsreichsten Aktien im Tech-Sektor. Er erwartet, dass das Unternehmen selbst bei rauerem Gegenwind überdurchschnittlich gut performen kann.
„Wir glauben, dass die anhaltenden KI-Investitionen und Nvidias vergleichsweise flexible Lieferkette dem Unternehmen helfen werden, sich sogar in einem Umfeld höherer Zölle durchzusetzen.“
Moores Kursziel liegt bei 160 US-Dollar, was einem Potenzial von 47 Prozent entspricht. Nvidia ist für ihn weiterhin ein klarer Kauf. Dabei zählt Moore sogar noch eher zu den konservativeren Analysten für Nvidia. Die deutliche Mehrheit von ihnen sieht mit einem durchschnittlichen Kursziel von 167 US-Dollar sogar eine Kurschance von fast 55 Prozent.
Fazit
Der Hype um Nvidia ist aktuell vorbei – aber die Geschichte noch lange nicht. Die Marktreaktionen der letzten Wochen zeigen: Der KI-Riese wird jetzt wieder nüchtern bewertet. Doch genau das könnte eine Einstiegschance sein. Wer an den langfristigen Trend glaubt und mit kurzfristigen Turbulenzen umgehen kann, findet in Nvidia eine Aktie mit Rückenwind durch strukturelle Nachfrage. Denn eines bleibt: Rechenleistung ist das Öl der KI-Ära. Und Nvidia ist aktuell ihr größter Lieferant.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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