Vor zwei Jahren gab es den Höhenflug, im vergan­genen Jahr den Absturz. Hatte sich der Kurs von Panta­flix 2017 verdreifacht, so rutschte der Titel 2018 wieder zurück und fiel sogar noch unter das Ausgangsniveau. Vor zwei Jahren hatte die Hoffnung der Anleger auf große Erfolge des Medienkonzerns mit seiner Streaming-Plattform einen Hype ausgelöst. Dann gab es Verzögerungen bei der Umsetzung, und das ursprüngliche Geschäftsmodell mit dem Video-on-Demand-Angebot (VoD) mit Fokus auf Abrechnung von einzelnen Filmen erwies sich als nicht sonderlich prosperierend.

Nach dem Absturz auf ein Dreijahrestief im Januar zieht es die Aktie nun seit zwei Wochen wieder verstärkt nach oben. Auslöser für den Kursschub um rund 50 Prozent waren die Jahreszahlen und die Neujustierung des Unternehmens. Zum einen konnten die Münchner das angestammte Geschäft der Produktion von Filmen und Serien für TV, Kino und Streaming- Riesen wie Amazon oder Netflix im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau ausbauen und den Umsatz um 24,9 Prozent auf 35,1 Millionen Euro steigern.

Zum anderen erweitert Firmenchef Nicolas Paalzow das VoD-Angebot nun um werbe­finanzierte Filme und ein Abo­modell. Die Folge: Das Geschäftspotenzial verzehnfacht sich. Hat das Streamen von einzelnen Filmen in Deutschland ein Marktvolumen von 170 Millionen Euro, so sind es beim werbefinanzierten Streamen 600 Millionen und beim Abomodell sogar 890 Millionen Euro jährlich. Anleger preisen dieses riesige Potenzial aber überhaupt noch nicht in den Kurs ein. Denn beim wesentlich geringeren Marktvolumen des einzelfall­bezogenen VoD war Börsianern die Aktie im Jahr 2017 achtmal so viel wert wie heute. Pantaflix besitzt damit hohes Nachhol­potenzial.

Pantaflix hat 0,80 Euro Cash je Aktie. Das Filmgeschäft läuft, Video-on-Demand bietet enorme Fantasie. Einsteigen. ISIN: DE 000 A12 UPJ 7
Gew./Aktie 2020e: 0,20 €
KGV 2020/Dividende: 13,3/-
EK* je Aktie/KBV: 1,01 €/2,7
EK*-Quote: 42,4 %
Kurs/Ziel/Stopp: 2,65/3,50/1,70 €

* Eigenkapital, eigene Schätzungen.