Mit dem Jahresabschluss für 2019 wurde offensichtlich, dass sich hier viel Luft angesammelt hatte, die abgelassen werden musste. Das zieht sich auch über das laufende Jahr hin. Obgleich die beiden Unternehmen mit ihren Halbjahresabschlüssen wieder mehr Optimismus verbreiten, könnte ein Überleben aus eigener Kraft stark gefährdet sein. Der Grund: Die Schulden sind einfach zu hoch. Der Konzern stand zum ersten Halbjahr mit netto 116 Millionen Euro in der Kreide. Der Löwenanteil davon ist der Mutter zuzurechnen. Paragon muss seinen Anteil von 58 Prozent an Voltabox unbedingt verkaufen. Die Mittel werden benötigt, um Gläubiger zu bedienen, mit denen eine vorzeitige Tilgung vereinbart wurde, weil Paragon die Kreditbedingungen verletzt hatte. Gemessen am Börsenwert von Voltabox könnte der Verkauf rund 30 Millionen Euro einbringen. Das ist auch der Betrag, den Paragon braucht, um die Bilanz nicht zu verschlechtern. Da Voltabox Geld verbrauchen muss, um zu wachsen, könnten Käufer Abschläge verlangen. Angesichts der Situation der Branche ist zudem zweifelhaft, ob sich Paragon aus eigener Kraft aus dem Schuldensumpf befreien kann. Die liquiden Mittel waren zum Halbjahr auf 3,1 Millionen Euro gesunken, die Eigenkapitalquote beträgt nur zehn Prozent. Eine Neustrukturierung der Kapitalseite, etwa durch eine Umschuldung, die Aktien massiv verwässert, scheint noch die beste Lösung zu sein.