Der Umsatz wuchs im vierten Quartal um zwei Prozent auf 582 Millionen US-Dollar, zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von vier Prozent zu Buche, wie Diagnostikkonzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um neun Prozent auf 0,74 Dollar zu. Ursprünglich hatte der im Dax und an der Wall Street notierte Konzern für das Quartal zu konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzrückgang von rund neun Prozent und einem bereinigten Gewinn je Aktie von mindestens 0,60 Dollar gerechnet.

Im Gesamtjahr verzeichnete Qiagen ein Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen von 19 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Damit lag der Konzern mit operativem Sitz im nordrhein-westfälischen Hilden und einer Holding im niederländischen Venlo ebenfalls über den Erwartungen. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 22 Prozent auf 2,63 Dollar. Der Gewinn unter dem Strich stieg 2021 um 43 Prozent auf 513 Millionen Dollar. Vorstandschef Thierry Bernard sieht Qiagen für ein starkes mittelfristiges Wachstum gut aufgestellt. 2022 erwartet er aber einen Umsatzrückgang auf mindestens 2,07 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie werde auf mindestens 2,05 Dollar sinken.

Zwei Mal im vergangenen Jahr änderte die Qiagen-Führung die Ziele. Zunächst war der Umsatz mit Corona-Tests zu üppig eingeschätzt worden, dann aber liefen die Geschäfte im dritten Quartal wieder besser als gedacht. Im Schlussquartal übertraf Qiagen mit einem Umsatzplus von zwei Prozent auf 582 Millionen Euro die eigenen Erwartungen und die Prognosen der Analysten deutlich.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr


Während das Geschäft mit Produkten ohne Covid-Bezug im laufenden Jahr zweistellig wachsen dürfte, erwartet Qiagen bei Corona-Produkten angesichts der Unsicherheit über den weiteren Pandemie-Verlauf einen erheblichen Rückgang. Im ersten Quartal rechnet der Konzern aber insgesamt noch mit einem Umsatzwachstum von mindestens sieben Prozent.

Für das Gesamtjahr wird für den Konzernumsatz gerechnet zu konstanten Wechselkursen ein Rückgang auf 2,07 Milliarden Dollar erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll wechselkursbereinigt bei mindestens 2,05 Dollar liegen, nachdem Qiagen bei dieser Kennziffer im vergangenen Jahr noch 2,63 Dollar erreicht hatte. Mit dieser Prognose zeigte sich das Qiagen-Management zuversichtlicher als Analysten. Diese erwarteten für 2022 im Schnitt bislang noch weniger.

Mit seinem "Non-Covid"-Portfolio will der Konzern in diesem Jahr prozentual zweistellig wachsen. Zu dem Bereich zählen etwa diverse Diagnostikgeräte und Technologien für die Gensequenzierung. Auch der Tuberkulosetest Quantiferon spielt eine wichtige Rolle in den Wachstumsambitionen des Unternehmens. In der Pandemie hatte der Konzern von seinen Analysetools ein Vielfaches der üblichen Mengen verkauft und hofft nun auf Folgegeschäfte.

Einschätzung zur Qiagen-Aktie


Für die Qiagen-Aktie ging es im nachbörslichen Handel in New York um fünfeinhalb Prozent nach oben. Hierzulande legte das Papier am Mittwochmorgen um gut vier Prozent zu auf 44,85 Euro.

Im Januar gerieten die Corona-Gewinner an den Börsen unter Druck. So verlor das Papier seit dem Jahresauftakt etwa zwölf Prozent. Zwar hat es sich zuletzt wieder etwas gefangen, notiert mit knapp 45 Euro aber immer noch weit unter dem November-Hoch bei mehr als 51 Euro.

Die Quartalszahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen, und der zuversichtliche Ausblick stimmen optimistisch. Vor allem ruht sich Qiagen nicht auf den Lorbeeren durch Umsätze aus Corona-Testprodukten aus, sondern stellt sein Portfolio für die Zeit nach der Pandemie breit auf. Wir belassen die Qiagen-Aktie auf "Kaufen".

iw/rtr/dpa-AFX