Von 500.000 pro Woche Anfang April seien sie zuletzt auf 1,5 Millionen gestiegen. Die Corona-Krise sorgte auch bei dem Billigflieger für Verlust, wenn auch nicht von mehreren Milliarden wie bei der Lufthansa und den anderen großen Netzwerk-Airlines. Im Geschäftsjahr bis Ende März beförderte das Unternehmen 27,5 Millionen Passagiere, gut 80 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Flüge sowie der Umsatz sanken um vier Fünftel, der Erlös betrug 1,64 Milliarden Euro. Es fiel ein Rekordverlust nach Steuern von 815 Millionen Euro an.

Der Verlust sei nicht so hoch wie prognostiziert, aber trotzdem "ein ziemlich traumatischer Verlust für eine Airline, die in ihrer 35-jährigen Geschichte ständig profitabel war", sagte O'Leary. Im laufenden Geschäftsjahr peilen die Iren 80 Millionen Fluggäste an, gut die Hälfte des Vorkrisenniveaus. Eine Ergebnisprognose sei aufgrund der Unsicherheit in der Pandemie nicht möglich. Doch könne Ryanair die Gewinnschwelle erreichen, wenn es bei Covid-Impfungen einen durchschlagenden Erfolg gebe.

Von April bis Juni rechnet der Billigflieger mit fünf bis sechs Millionen Fluggästen. Das Vorkrisenniveau sieht O'Leary in Reichweite für den Sommer 2022 und damit früher als die meisten anderen Fluggesellschaften. Die Lufthansa geht davon aus, dass sich die Lage erst wieder 2025 normalisiert.

Enttäuscht zeigte sich O'Leary über die anhaltenden Probleme des Boeing-Problemflugzeugs 737 MAX, das nach dem langen Flugverbot in Folge von zwei Flugzeugabstürzen von zwei Jahren zuletzt wegen eines Fehlers an der Elektrik erneut gesperrt wurde. Der irische Billigflieger hat 210 Exemplare des verbrauchsärmeren Flugzeugs bestellt. Er glaube nicht recht daran, dass die erste Maschine Ende Mai ankomme. Wegen des "Missmanagements in Seattle bestehe das Risiko, vor diesem Sommer kein einziges Flugzeug" zu erhalten. Zuletzt hatte Ryanair 16 neue Flieger des Boeing-Verkaufsschlagers eingeplant und verhandelt über die Anschaffung der größeren MAX-Variante mit 230 Sitzplätzen.

rtr