M:access lautet die Bezeichnung für das Freiverkehrssegment der Börse München. Die Anforderungen sind dabei speziell auf Mittelstands- und Familienunternehmen abgestimmt. Laut der GBC AG, einem bankenunabhängigen deutschen Investmenthaus, wird die Attraktivität des Münchner Börsensegments m:access jedes Jahr unter Beweis gestellt.

Auch in 2019 und in 2020 hätten sich mehrere Emittenten für ein dortiges Listing entschieden. Mit insgesamt elf Zugängen seit Anfang 2019 umfasse das Münchner Börsensegment mittlerweile eine Rekordanzahl von 64 Unternehmen unterschiedlicher Branchen, mit einer Gesamtmarktkapitalisierung in Höhe von nahezu 14,3 Milliarden Euro (Stand 30.09.2020).

Seit Juli 2019 wird von der Börse München gemeinsam mit Solactive der m:access-All Share berechnet. Der neu geschaffene Index wurde auf den 30. Juni 2009 zurückgerechnet und startete mit 1.000 Punkten. Zurückgerechnet konnte der m:access-All Share eine jährliche Durchschnittsrendite von über 9,7 Prozent erzielen. Seit Auflage des m:access-Index am 25.07.2019 hat der Mittelstandsindex bis zum 30.09.2020 eine Performance von 15,8 Prozent erzielt.

Die GBC Best of m:access konnte im Zeitraum 01.04.2019 - 30.09.2020 nach eigenen Angaben wieder eine beeindruckende Bilanz vorweisen. Konkret wird die erzielte Performance mit plus 50,6 Prozent angegeben. Im gleichen Zeitraum hat der Dax laut GBC mit plus 10,7 Prozent und der breiter gefasste General Standard mit plus 20,3 Prozent deutliche niedrigere Kursgewinne verzeichnet.

Im Rahmen einer aktuellen Studie stellt das Researchhaus 15 Aktien von Unternehmen aus dem m-access vor, denen man auf Sicht der nächsten zwölf Monate ebenfalls sehr gute Ergebnisse zutraut. BÖRSE ONLINE hat darauf fünf Titel herausgepickt, die zudem mit einem ansprechenden Chartbild aufwarten können und bei denen die GBC-Kursziele gemessen an den aktuellen Notierungen mit die größten Gewinne versprechen.

Merkur Bank-Aktie



Bis Oktober 2019 lag der Fokus der Merkur Privatbank vor allem auf der Finanzierung mittelständischer Kunden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Bauträgerzwischenfinanzierung und der Leasingfinanzierung, erläutert GBC Research. Im Oktober des vergangenen Geschäftsjahres hat das Kreditinstitut die Übernahme wesentlicher Teile des Bankgeschäftes der Bank Schilling & Co AG bekanntgegeben, wodurch eine deutliche Ausweitung des Produktangebotes erfolgt ist.

Die Aktivitäten der Bank Schilling seien dabei besonders stark auf den Bereich der Privatkunden-Vermögensberatung ausgerichtet. Mit der Übernahme sei aber auch der Rentenhandel und das Geschäft mit institutionellen Anlegern ausgeweitet worden, womit sich insgesamt das Risikoprofil des Kreditinstituts verbessern dürfte.

Mit der Übernahme der Bank Schilling sei die Bilanzsumme zum 31.12.2019 sprunghaft auf 2,31 Milliarden Euro (31.12.18: 1,35 Milliarden Euro) gestiegen und damit sei die Merkur Privatbank zu einer der größten Inhabergeführten Banken Deutschlands avanciert. Der Anstieg der Bilanzsumme sei insbesondere durch einen Anstieg der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, die vornehmlich dem Privatkundenbereich zugeordnet werden können, getragen worden.

Mit einem Kreditvolumen von 1,92 Milliarden Euro und Kundeneinlagen in Höhe von 1,91 Milliarden Euro liege nun ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis vor. Das haftende Eigenkapital habe zugleich von 114,56 Millionen Euro (31.12.18) auf 199,62 Millionen Euro (31.12.19) ebenfalls deutlich zugelegt.

Nachdem bereits im Gesamtjahr 2019 eine insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung erzielt worden sei, habe sich die positive Entwicklung in den ersten neun Monaten 2020 fortgesetzt. In 2019 sei dabei eine deutliche Steigerung des Zins- und Provisionsergebnisses auf 48,20 Millionen Euro (Vorjahr: 36,04 Millionen Euro) erreicht worden. Aufgrund der in 2019 angefallenen Transaktionskosten sei das Vorsteuerergebnis in Höhe von 5,03 Millionen Euro (Vorjahr: 9,01 Millionen Euro) von einer erhöhten Kostenquote geprägt gewesen.

Unterm Strich habe die Merkur Privatbank mit 23,55 Millionen Euro (Vorjahr: 3,65 Millionen Euro) einen neuen absoluten Rekordwert erreicht, insbesondere aufgrund der außerordentlichen Ergebnisbestandteile der erworbenen Bank Schilling. Das anorganische Wachstum werde anhand der Neunmonatszahlen sichtbar. Bei einem Zins- und Provisionsergebnis in Höhe von 54,04 Millionen Euro (Vorjahr: 30,84 Millionen Euro) habe man ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 11,81 Millionen Euro (Vorjahr: 7,92 Millionen Euro) erwirtschaftet.

Dabei sei die gute Ertragslage genutzt worden, um im Umfeld der anhaltenden Corona-Pandemie höhere Risikorückstellungen zu bilden. Ohne diese hätte das Kreditinstitut ein noch stärkeres Ergebniswachstum erreicht. Von dieser Basis ausgehend dürften auf Gesamtjahresebene 2020 bei allen wesentlichen Kennzahlen neue Rekordwerte erreicht werden. Da der anorganische Effekt in 2021 fehle, rechnet GBC für das kommende Geschäftsjahr mit einer deutlich niedrigeren Wachstumsdynamik.

Die zuständigen Analysten haben die Aktie unter Zuhilfenahme eines so genannten Residual-Einkommens-Modells bewertet und damit einen fairen Wert von 13,90 Euro je Aktie ermittelt. Aktuell liegt damit gemessen an der derzeitigen Notiz von 9,75 Euro ein hohes Kurspotenzial von 42,56 Prozent vor und daher man den Titel mit Kaufen ein.

Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie in diesem und im kommenden Jahr bewegen sich bei 1,22 Euro und bei 1,38 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein moderates geschätztes KGV von nur gut sieben. Bei der Dividende kalkuliert man für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 jeweils mi Zahlungen von 0,35 Euro je Aktie, woraus sich Dividendenrenditen von Prozent errechnen.

Charttechnik


Angesichts eines da verbuchten Anstiegs von 2,60 Euro auf 10,40 Euro haben sich die Aktien der Merkur Bank vom 29. Januar 2010 bis zum 7. September 2020 gut geschlagen. Allerdings hat sich zuletzt seit August 2019 ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Die aktuelle Notiz bewegt sich jedenfalls auf einem bereits damals erreichten Niveau. Um den übergeordneten langfristigen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen, bedarf es eines Sprungs über die im ersten Satz dieses Absatzes genannte alte Bestmarke.


Profil


Die Merkur Bank mit Hauptsitz in München ist laut GBC eine inhabergeführte Privatbank, die umfangreiche Bankdienstleistungen für mittelständische Unternehmen und für Privatkunden über ihre Filialen in Bayern, Sachsen und Thüringen anbietet. Die Geschäftsbereiche sind die Bauträgerzwischenfinanzierung mit dem Fokus auf der Finanzierung von Wohnbauprojekten an den Standorten München und Stuttgart und die Leasingrefinanzierung als bundesweiter Partner mittelständischer Mobilien-Leasinggesellschaften.

In den Geschäftsbereichen Firmenkunden und Privatkunden bietet das Institut klassische Bankdienstleistungen über ihr Filialnetzwerk. Zum Produktportfolio gehört neben den Unternehmenskrediten, insbesondere eine umfassende Vermögens- und Finanzierungsberatung. Zudem haben die Privatkunden auch die Möglichkeit, bundesweit direkt über das Internet attraktive Konditionen für ihre Geldanlage zu nutzen.

SBF-Aktie



Die SBF AG mit ihrer Kernbeteiligung SBF Spezialleuchten GmbH agiert nach Angaben von GBC als Bahntechnikspezialist im boomenden Bahnsektor. Nach einer erfolgreichen Restrukturierung durch das aktuelle Management befinde sich die Gesellschaft seit 2019 in einem dynamischen Wachstumsmodus. So habe das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 15,0 Prozent auf 16,87 Millionen Euro (Vorjahr: 14,70 Millionen Euro) deutlich gesteigert.

Das Nettoergebnis habe hierbei mit einem Zuwachs von über 100,0 Prozent auf 3,01 Millionen Euro (Vorjahr: 1,39 Millionen Euro) überproportional zulegen können. Auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2020 habe SBF mit einem Umsatzanstieg um 25,7 Prozent auf 10,0 Millionen Euro seinen bisherigen dynamischen Wachstumskurs fortsetzen können. Parallel hierzu sei auf Ergebnisebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein noch stärkerer Anstieg um rund 78,0 Prozent auf 1,69 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 0,95 Millionen Euro) erzielt worden.

Um das Wachstumstempo zu beschleunigen und umfangreiche Synergiepotenziale zu erschließen und die Abhängigkeit von der Performance der Kernbeteiligung zu senken, habe SBF im August die Übernahme des Geschäftsbetriebs der LUNUX GmbH bekannt gegeben. Diese Gesellschaft gelte als Spezialist für Innen- und Außenbeleuchtungen mit dem Schwerpunkt auf moderne LED-Technologien (Umsatz 2019: 24,0 Millionen Euro) und adressiere mit ihrem Leistungsangebot zahlreiche Branchen bzw. Zielkundengruppen. So gehörten neben Kunden aus dem öffentlichen Sektor (u.a. Kommunen, Städte, Deutsche Bahn) auch Zielkundengruppen bspw. aus den Branchen Einzelhandel oder der klassischen Industrie zum Klientel der Lichttechnikgesellschaft.

Nach Einschätzung von GBC stellt dieser M&A-Deal einen guten strategischen Schritt dar, um neue Wachstumspotenziale im Kernkompetenzbereich Lichttechnik zu erschließen, signifikante Synergien (bspw. Technologietransfer, gemeinsame Produktion und Einkauf etc.) innerhalb der Gruppe zu nutzen und durch die Senkung der Abhängigkeit vom Traditionsgeschäft - Decken- und Beleuchtungssysteme für Bahnhersteller - das Konzern-Geschäftsmodell (Diversifikation) zusätzlich zu optimieren.

Vor dem Hintergrund der vollzogenen Übernahme, hat GBC die bisherigen Schätzungen im Hinblick auf die zu erwartenden Beiträge/Effekte des "Targets" angepasst. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2020 rechnet man nun aufgrund der erstmaligen anteiligen Konsolidierung der "neuen LUNUX" mit einem Umsatz von 22,02 Millionen Euro (zuvor: 21,40 Millionen Euro) und einem EBIT von 3,81 Millionen Euro (zuvor: 4,16 Millionen Euro).

Im Folgejahr 2021 sollte der Umsatz dann aufgrund der ganzjährigen Konsolidierung des neuen Tochtergesellschaft und positiver Restrukturierungseffekte auf 35,10 Millionen Euro (zuvor: 24,30 Millionen Euro) sprunghaft steigen und ein EBIT von 5,57 Millionen Euro (zuvor: 4,56 Millionen Euro) erzielt werden können. Für die nachfolgende Geschäftsperiode rechnet man mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 44,10 Millionen Euro (zuvor: 27,90 Millionen Euro) bei einem EBIT von 8,17 Millionen Euro (zuvor: 5,33 Millionen Euro).

Insgesamt sieht man bei GBC das Unternehmen auf einem guten Weg die bisherige Wachstumsstrategie weiter erfolgreich umzusetzen. Mithilfe des LUNUX-Deals sollte es gelingen, zukünftig eine weitere große wachstumsträchtige "Umsatz- und Ertragssäule" aufzubauen und hierbei neue Zielkundengruppen zu adressieren.

Vor dem Hintergrund von angehobenen Prognosen und gesenkten Kapitalkosten errechne sich nun auf Basis unseres abgezinsten Cashflow-Bewertungsmodells ein Kursziel von 16,50 Euro (bisher: 9,50 Euro). In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus von 10,00 Euro ergebe sich folglich ein hohes Kurspotenzial von 65 Prozent, weshalb man weiterhin ein Kaufen-Rating vergeben hat.

Die zuständigen Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2020 bis 2022 wie folgt: 0,39 Euro, 0,58 Euro und 0,86 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 11,63.

Charttechnik


Der Aktienkurs von SBF kann nach einem im Verlauf des Jahres 2015 erlittenen heftigen Schwächeanfall seit Anfang Februar 2016 eine starke Performance-Bilanz vorweisen. Ist der Kurs doch seitdem bis zum 13. Juli 2020 von 0,089 Euro auf 11,90 Euro gestiegen. Seit Mitte Juli ist aber letztlich eine Konsolidierung zu konstatieren, wobei diese derzeit einen eher trendbestätigenden Charakter aufweist. Das heißt, es darf momentan von einer Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends ausgegangen werden.


Profil


Die SBF AG (SBF) ist laut GBC eine operative Holdinggesellschaft, die sich auf mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum konzentriert. Die SBF und ihre Beteiligungen sind insbesondere in der Schienenfahrzeugindustrie (sogenannte "rolling stock industry") tätig. Den operativen Geschäftsbereich und die wesentliche Beteiligung der Holding bildet die Tochtergesellschaft SBF Spezialleuchten GmbH.

In den vergangenen Jahren wurde ein zweistelliger Millionenbetrag in den Aufbau des Konzerns investiert und hierbei die Kernbeteiligung zum Marktführer für Decken- und Beleuchtungssysteme für Schienenfahrzeuge in Europa ausgebaut.

Die SBF Spezialleuchten GmbH kann auf eine lange Tradition zurückblicken (erste wirtschaftliche Geschäftstätigkeiten um 1862) und besitzt eine stabile Kundenbasis an namhaften Großkunden, wie z.B. SIEMENS Mobility oder Stadler Rail. Der Bahntechnikspezialist ist Tier-1-Lieferant, Systemanbieter und Entwicklungspartner für Schienenfahrzeuge in Europa.

SHS Viveon-Aktie



Die SHS Viveon AG ist als ein Software- und Beratungsunternehmen ein Full-Service Anbieter von Customer Management Lösungen mit einem Fokus auf Customer Risk Management Lösungen für den B2C Finanzdienstleistungs- und Telekommunikationsmarkt. Die hauseigene Produktmarke GUARDEAN steht für die gesamte Customer Risk Management Produktfamilie, erklärt GBC.

Zur Gruppe gehören neben der Muttergesellschaft zwei operative und eine nicht operative Tochtergesellschaft sowie eine Niederlassung in Österreich. Die Expertise von SHS Viveon decke alle Themen ab, die für ein ganzheitliches Kundenmanagement entscheidend seien. Dazu zählten unter anderem Customer Value Management, Customer Risk Management, Customer Analytics, Kampagnenmanagement, Business Intelligence und Data Warehousing.

Die Kundengruppe sei breit gefächert: Banken & Finanzdienstleister gehörten ebenso dazu wie E-Commerce- und Handelsunternehmen, Industrie, Telekommunikationsunternehmen und Medienhäuser. Zu den Kunden von SHS VIVEON zählten unter anderem Karstadt, Hugendubel, TUI, Zalando, MAN, Vodafone und E-Plus. Mit T-Mobile, tele.ring und o.tel.o. aus der Vodafone Group, E-Plus und O² bediene SHS nahezu alle deutschen Mobilfunkanbieter sowie France Telekom und Telefonica.

Auch Unternehmen wie Allianz, EADS oder debis gehörten zu den Kunden der Gruppe. Zu den Kunden des Unternehmens zählten neben dem Kommunikationsmarkt auch namhafte Finanzdienstleister wie die deutsche SÜDLEASING, die Banco Santander Central Hispano in Spanien oder Exane in Frankreich. Die Muttergesellschaft der Gruppe betreibe das Beratungsgeschäft für den deutschen Markt.

SHS Viveon habe im ersten Halbjahr 2020 die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu spüren bekommen und einen Umsatzrückgang von 13,3 Prozent auf 5,15 Millionen Euro (Vorjahr: 5,94 Millionen Euro) verzeichnet. Jedoch habe man die wiederkehrenden Umsatzerlöse auf 58,0 Prozent (Vorjahr: 52,9 Prozent) steigern können. Teilweise sei es im Projektgeschäft auch zu Verschiebungen gekommen, welche sich in der zweiten Jahreshälfte realisieren könnten.

Trotz weiterer Kostenoptimierungen sei das EBITDA, bedingt durch die Coronavirus-Krise, um 52,5 Prozent auf 0,28 Millionen Euro (Vorjahr: 0,59 Millionen Euro) zurückgegangen. Auch der Periodenüberschuss habe sich auf 0,11 Millionen Euro (Vorjahr: 0,18 Millionen Euro) reduziert. Neben der Bewältigung der Herausforderungen in Bezug auf die COVID-19-Pandemie, sei die Zeit genutzt worden, um die Produkt- und Innovationsinitiative voranzutreiben, die Marktpräsenz durch die neue Website zu erneuern und die Vertriebsaktivitäten bei der Ansprache neuer Kunden und der Betreuung der bestehenden Kunden zu verstärken.

Auch die vertriebliche Pipeline sollte gut gefüllt sein. Im Rahmen der Halbjahreszahlen sei die Jahresprognose bestätigt worden. Das Unternehmen erwarte Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau und eine EBITDA-Margensteigerung um zwei Prozent auf 13 Prozent bis 14 Prozent. Diese positive Entwicklung sollte sich auch auf den Jahresüberschuss niederschlagen. GBC geht davon aus, dass diese Guidance gut erreichbar ist, da flexiblere Kostenstrukturen geschaffen wurden und das zweite Halbjahr traditionell stärker ausfällt als das erste. Man erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 12,15 Millionen Euro und 13,30 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2021. Ergebnisseitig sollte sich durch Skalierungseffekte die Marge sukzessive steigern.

Die Analysten gehen von einer EBITDA-Margenverbesserung auf 13,2 Prozent (2020) bzw. 15,4 Prozent (2021) aus, was einem EBITDA in Höhe von 1,60 Millionen Euro (2020) und 2,05 Millionen Euro (2021) entsprechen würde. Auf Basis des angewandten abgezinsten Cashflow-Modells ergibt sich ein fairer Wert je Aktie in Höhe von 13,00 Euro. Bei einem Aufwärtspotenzial von rund 32 Prozent gegenüber der aktuellen Notiz von 9,85 Euro rechtfertige dies eine Kaufempfehlung. Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie betragen 0,17 Euro und 0,26 Euro für 2020 und 2021. Auf der Basis für das kommende Jahr ergibt sich ein geschätztes KGV von fast 38.

Charttechnik


Mit dem Aktienkurs von VHS Viveon ging es seit dem Jahr 2000 bis März 2009 ziemlich beständig und sehr deutlich bergab. Danach hat der Titel etwas zugelegt und anschließend auf dem erholten Niveau einen mehrjährigen Seitwärtstrend ausgebildet. Auch in diesem Jahr tendiert die Notiz bisher seitwärts und der vorherrschende breite Seitwärtstrend wäre erst überwunden, wenn es gelingen sollte, das Zwischenhoch des Jahres 2013 von 14,95 Euro zu überwinden.


Profil


Die SHS Viveon AG ist laut GBC ein europaweit agierendes Business- und IT-Beratungsunternehmen für Customer Management Lösungen mit einem auf Customer Risk Management spezialisierten Produkthaus. Die Gesellschaft mit Sitz in Martinsried bei München ist mit vier Tochtergesellschaften an zehn Standorten in drei europäischen Ländern präsent: SHS Viveon GmbH (D), SHS Viveon Schweiz AG (CH), SHS Polar Sistemas Informáticos S.L. (E) und SHS Viveon Iberia S.L. (E).

Mit über 500 Mitarbeitern und über 150 Kunden in 15 Ländern, davon 30 Prozent aus der Liste der Fortune 500 International, gehört das Unternehmen zu den führenden Anbietern im Customer Management. SHS Viveon zählt namhafte Firmen aus Finanzdienstleistung, Industrie und Handel und Telekommunikation zu ihren Kunden, darunter BayWa, BMW Financial Services, Credit Suisse, DaimlerChrysler, Deutsche Telekom, Ingram Micro, RaabKarcher, o2 Deutschland, Orange, SüdLeasing und Telefonica.

Artec-Aktie



Artec Technologies hat sich nach Angaben von GBC in der jüngsten Vergangenheit insbesondere mit dem Ausbau seiner Vertriebsstruktur in den beiden Kerngeschäftsbereichen BOS (Behördengeschäft) und Media & Broadcast beschäftigt, um den angestrebten Wachstumskurs zu unterstützen. Daneben sei ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der weitere Ausbau des Behördengeschäfts gewesen.

Die Stärkung des Vertriebs und der weitere Ausbau des BOS-Bereichs spiegelten sich auch zunehmend in den Geschäftszahlen des Unternehmens wider. So habe der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 41,0 Prozent auf 1,30 Millionen Euro deutlich gesteigert werden können. Gemäß der GBC-Einschätzung entfiel hierbei der Großteil der Umsatzerlöse auf Geschäftsaktivitäten mit Behördenkunden (Sicherheitsbereich). Trotz der erfreulichen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, habe das EBITDA mit 0,04 Millionen Euro auf nahezu Vorjahresniveau (Vorjahr: 0,05 Millionen Euro) gelegen.

Im größten Geschäftsbereich, dem BOS-Segment, sei im ersten Halbjahr 2020 gelungen, einen besonders wichtigen Auftrag zu gewinnen. So habe Artec den eigentlich schon für 2019 erwarteten Erweiterungsauftrag einer Bundesbehörde für ein zentrales, cloudbasiertes MULTIEYE-BOS-System mit einem deutlich sechsstelligen Auftragsvolumen erhalten. Nach dem erfolgreichen Einsatz dieses umfangreichen Videoaufzeichnungssystems bei einer Bundesbehörde und der anstehenden Erweiterung des Systems sowie der Signalwirkung dieses Referenzprojekts, rechne Artec in den kommenden Monaten mit weiteren Aufträgen von Sicherheitsbehörden aus dem In- und Ausland.

Mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts habe das Unternehmen ebenfalls seine bisher herausgegebene Vorhersage für das Geschäftsjahr 2020 bestätigt. Die Gesellschaft erwarte demnach weiterhin eine deutliche Umsatzsteigerung sowie ein positives Konzernergebnis. Speziell für das zweite Halbjahr erwarte der Vorstand ein dynamisches Umsatzwachstum. Dabei solle der Software- und Service-Anteil signifikant zulegen und damit auch die Konzernmargen.

Laut eigenen Aussagen steuere Artec beim Ausbau des traditionell margenstarken Service-Geschäfts auf einen Meilenstein zu. Im Zuge dessen plane das Unternehmen mit einem Rekord-Auftragseingang im Service-Geschäft von voraussichtlich über 0,50 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr. Vor dem Hintergrund des guten Jahresstarts, der aktuellen Auftragsentwicklung und den Geschäftsanbahnungen, rechnet GBC mit einer Fortsetzung der dynamischen Umsatzentwicklung auch im zweiten Halbjahr 2020 sowie in den Folgejahren.

Konkret kalkuliert man für die laufende Geschäftsperiode mit Umsatzerlösen in Höhe von 3,37 Millionen Euro, was einem Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahr: 2,01 Millionen Euro) gleichkomme. Für die nachfolgenden Geschäftsjahre 2021 und 2022 geht man von einem weiteren dynamischen Umsatzanstieg auf 4,53 Millionen Euro bzw. 6,55 Millionen Euro aus. Parallel hierzu solle das EBITDA von erwarteten 0,56 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr auf dann 1,84 Millionen Euro in 2022 sprunghaft zulegen und damit auch die Konzernrentabilität deutlich steigen.

Basierend auf ihren Schätzungen haben die zuständigen Analysten im Zuge einer Kaufempfehlung ein Kursziel von 5,30 Euro ermittelt. Gemessen an der aktuellen Notiz von 3,88 Euro ergibt sich daraus ein Aufwärtspotenzial von 36,6 Prozent. Insgesamt sieht man Artec auf einem guten Weg, den eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen und im laufenden Geschäftsjahr den Break-Even zu erreichen. In den Folgejahren sollte insbesondere die gute Positionierung im BOS-Bereich für ein nachhaltiges profitables Wachstum sorgen. Den Gewinn je Aktie sieht man von 2020 bis 2022 wie folgt: 0,06 Euro, 0,17 Euro und 0,44 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 8,8.

Charttechnik


Bei den Aktien von Artec Technologies geht es in Sachen Kursentwicklung traditionell recht volatil zu. Seine mit Abstand beste Zeit hatte der Titel, als die Notiz von Juni 2014 bis September 2015 steil von 1,11 Euro auf 8,15 Euro nach oben geschossen ist. Die dabei verbuchten Verluste gingen fast komplett wieder verloren, denn im Zuge der Coronavirus-Baisse fand der Wert erst im März 2020 bei 1,92 Euro wieder Halt. Von diesem Zwischentief hat sich die Aktie zuletzt aber merklich nach oben hin angesetzt und das kurzfristige Chartbild hat sich dadurch sichtlich verbessert.


Profil


Die Artec Technologies AG konzentriert sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von innovativen Software- und Systemlösungen und ist Spezialist für die Internet/Netzwerk-basierte Erfassung, Übertragung, Aufzeichnung, Verarbeitung und Analyse von Video-, Audio-, TV- und Metadaten. Die entwickelten Gesamtlösungen von Artec finden Anwendung in den Bereichen Videosicherheit, Video Monitoring und Videoproduktion. Die übertragenen Audio-/Videodaten können mitgeschnitten, aufbereitet, analysiert werden und dienen zur Erkennung und Erstellung von Media-Content sowie als Information für Training/Simulationen oder Leitstände und aus Compliance-Sicht als Nachweis.

Alle Applikationen werden als Saas/Cloud- und als on-premise-Lösung angeboten. Die Geschäftsfelder unterteilen sich in die Bereiche Videosicherheits- und Informationssysteme sowie Media & Broadcast. Beide Geschäftsfelder basieren auf einer sich ergänzenden Softwareplattform und schaffen somit Synergieeffekte und Produktlösungen, die beide Geschäftsfelder zunehmend verbinden. Artec begleitet den Kunden in komplexen Projekten von der Beratung über die Konzeption bis zur Wartung. Im Vordergrund steht das SaaS/Cloud Service-Angebot, wobei kundenspezifisch auch on-premise-Lösungen zum Tragen kommen. Wartungsarbeiten erfolgen immer remote.

UniDevice-Aktie



Die UniDevice AG hat nach Angaben von GBC im dritten Quartal 2020 ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 42,0 Prozent auf 108,92 Millionen Euro (drittes Quartal 2019: 76,70 Millionen Euro) erzielt und damit einen neuen absoluten Quartalsrekordwert erreicht. In Summe habe der Broker für Kommunikationselektronik in den ersten neun Monaten 2020 das Umsatzniveau um 16,5 Prozent auf 305,19 Millionen Euro deutlich ausgebaut, was angesichts möglicher Belastungen im Zuge der Covid19-Pandemie eine herausragende Entwicklung sei. Lediglich im März habe UniDevice einen Nachfragerückgang nach Smartphones und so genannten Wearables hinnehmen müssen, der jedoch vom starken Umsatzwachstum der nachfolgenden Monate mehr als ausgeglichen werden konnte.

Parallel zum dynamischen Umsatzanstieg weise die Gesellschaft in den ersten neun Monaten eine signifikant überproportionale Ergebnisentwicklung auf, mit einer Verbesserung der Rohertrages um 54,7 Prozent auf 7,72 Millionen Euro (Vorjahr: 4,99 Millionen Euro) sowie des EBIT um 40,4 Prozent auf 4,15 Millionen Euro (Vorjahr: 2,95 Millionen Euro). Dieser bereits mehrere Quartale anhaltende Trend einer sukzessiven Verbesserung der Rentabilität sei insbesondere auf eine Verbesserung im Umsatzmix zurückzuführen. Gemäß Unternehmensangaben sei der Fokus dabei bewusst auf margenstärkere Produkte gelegt worden, was sich speziell in der Rohertragsverbesserung wiederfinde.

Mit der sehr dynamischen Umsatz- und der abermals deutlich überproportionalen Ergebnisentwicklung habe UniDevice in den ersten neun Monaten 2020 die Basis für ein neues Rekordjahr gelegt. Im Rahmen der Berichterstattung habe das Management dabei zwar keine konkrete Aussage zur erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung getroffen, es sei jedoch klar geworden, dass für das vierte Quartal neue Bestwerte erwartet würden.

Besonders die breite Einführung 5G-fähiger Mobiltelefone (bspw. Einführung des iPhone 12) solle hier zusätzliche Wachstumsimpulse beisteuern. Darüber hinaus stünden im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft, dem Black Friday und dem Cybermonday noch wichtige "Verkaufs-Events" an. GBC geht im vierten Quartal von einem etwa zehnprozentigen Umsatzwachstum aus und man rechnet damit für das Gesamtjahr 2020 weiterhin mit Umsatzerlösen in Höhe von 410,80 Millionen Euro.

Aufgrund der bislang von den Analysten nicht in dieser Höhe antizipierten Rentabilitätsverbesserung der ersten neun Monate, hat man die EBIT-Prognose nach oben angepasst. Sollte im vierten Quartal die hohe EBIT-Marge des dritten Quartals erneut erreicht werden, dürfte die UniDevice AG ein Gesamtjahres-EBIT in Höhe von 5,52 Millionen Euro (bisherige Prognose: 4,76 Millionen Euro) ausweisen. Zumal die Gesellschaft mit dem angekündigten Start des E-Commerce-Geschäftes, in dem kleinere Unternehmenskunden bedient werden sollten, aufgrund niedrigerer Losgrößen weitere Margenverbesserungen erreichen dürfte.

Auch für die kommenden Geschäftsjahre hat GBC die Umsatzprognosen unverändert gelassen, jedoch die Ergebnisprognosen angepasst. Man orientiert sich dabei an der intern erwarteten EBIT-Marge für 2020 und erwartet eine noch stärkere Ergebnisverbesserung als bislang. Im Rahmen eines angepassten abgezinsten Cashflow-Bewertungsmodells hat man im Rahmen einer Kaufempfehlung ein Kursziel von 4,15 Euro je Aktie ermittelt. Gemessen an der aktuellen Notiz von 2,18 Euro hat dieser Wert somit theoretisch 87,3 Prozent Luft nach oben.

Die Analysten gehen von 2020 bis 2022 von folgender Gewinnreihe je Aktie aus: 0,2486 Euro, 0,2946 Euro und 0,3386 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 6,44.

Charttechnik


Die Aktien von UniDevice sind erst seit März 2018 börsennotiert. Bis März 2020 sah die Bilanz eher düster aus, war der Kurs doch zu diesem Zeitpunkt seit Mai 2018 von 1,87 Euro auf 1,14 Euro abgerutscht. Doch seit diesem Rekordtief ging es bis zum 05. August plötzlich steil bis auf 2,46 Euro nach oben. Das Chartbild hat sich dadurch erheblich verbessert, allerdings steckt die Notiz momentan in einem mittelfristigen Abwärtstrend und beendet ist dieser erst bei einem Vorstoß auf neue Bestmarken.


Profil


Die UniDevice AG agiert über ihre operative Tochtergesellschaft PPA International AG als Schnittstelle zwischen den Distributoren und den Groß- und Einzelhändlern von elektronischen Geräten (Schwerpunkt: Smartphones) und damit als internationaler Broker für hochpreisige Smartphones. Die Gesellschaft versteht sich dabei als "Optimierungsdienstleister", wobei im Vordergrund das Nutzen der weltweit unterschiedlichen Preisniveaus und Verfügbarkeiten von elektronischen Geräten steht.

Diesbezüglich hat die UniDevice AG in den vergangenen Jahren erfolgreich ein breites internationales Netzwerk an Kunden und Distributoren für sich gewinnen können. Entsprechend der Nachfrage bei den eigenen Kunden (Telefongesellschaften, Internethändler) kauft die UniDevice AG bei internationalen Distributoren namhafter Gerätehersteller ein und sichert somit eine Deckung bestehender Bedarfslücken. Durch die länderübergreifende Ansprache der Distributoren können zudem bestehende Preisdifferenzen genutzt werden.