Schaut man sich die Entwicklung der beiden Medizintechnik-Aktien im Jahreschart an, dann hat sich das Papier der Siemens-Tochter Healthineers deutlich besser geschlagen. Nun aber könnte es zu einer Trendwende kommen. Anleger sollten die Philips-Aktien ins Visier nehmen. Während die Deutschen bei der Profitabilität zurückrudern, geben die Niederländer dort Gas.

Im Gesamtjahr 2018 konnte Philips das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA - eine wichtige Kenngröße für den geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens) auf 2,37 Milliarden Euro von 2,15 Milliarden im Jahr 2017 steigern. Besonders spannend dabei: Die operative Umsatzrendite legte gleich um einen ganzen Prozentpunkt auf nun 13,1 Prozent zu. Und die Niederländer zeigen sich zuversichtlich, dass sowohl Umsatz als als auch Rentabilität bis 2020 weiter steigen.

Dagegen musste Siemens Healthineers im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang ihrer operativen Marge von zuvor 17,1 Prozent auf nun 16,5 Prozent schlucken. Das liegt vor allem am neuen Labordiagnostik-System Atellica Solution, bei dem die Franken offenbar die Nachfrage falsch eingeschätzt haben und nun für den Erfolg der Sparte mehr Geld in die Hand nehmen müssen.

Healthineers-Chef Bernd Montag zeigte sich laut "Börsenzeitung" zwar in einer Telefonpressekonferenz mit der Auftragslage zufrieden, aber fügte hinzu: "Nicht zufrieden sind wir mit der Profitabilität im Diagnostik-Geschäft."

Damit zeichnet sich ab, dass die Healthineers-Aktie den unsicheren Perspektiven wohl erst einmal Tribut zollen wird. Erst, wenn sich abzeichnet, dass Atellica in der Erfolgsspur ist, dürfte die Aktie wieder nachhaltig zulegen.

Das Philips-Papier dagegen wird sowohl von dem gerade verkündeten Aktien-Rückkaufprogramm im Wert von 1,5 Milliarden Euro als auch von der angekündigten Dividendenerhöhung Rückenwind bekommen.